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Bühlmann, Josef: Der Palast der Flavier auf dem Palatin in Rom
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.19218#0144
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Abbildung 12. Nymphäum rechts neben dem Triklinium.
In der Mitte der Rest der Brunnenanlage.
starke Umfassungsmauer desselben ist segmentförmig gebogen und durch fünf Nischen
ausgehöhlt. Auf drei Seiten ist der Raum von einem Säulengang umzogen, in welchen
beiderseits die Türen aus dem Mittelsaal münden. In der mittleren unbedeckten Partie
desselben ist in den Boden ein langgestrecktes ovales Bassin vertieft, von dessen 0,65 m
unter dem Niveau des Fußbodens liegenden Grunde sich ein Aufbau in zwei Ab-
stufungen erhebt. Offenbar war hier unter freiem Himmel eine mit Nischen und Bild-
werken reich gestaltete Brunnenanlage vorhanden, die man vom Mittelsaale aus durch
die großen Fenster voll sehen konnte und deren in das Bassin fallende Wasser ange-
nehme Kühlung verbreiteten. — Man wird wohl nicht fehl gehen, wenn man in dem
Mittelraum den großen Speisesaal annimmt, in welchen der Kaiser die Ersten des Senats
und der Ritterschaft, wie es in einer Erzählung von Cassius Dio heißt, zu Gaste lud.
«Der herrliche Speisesaal mit dem Ausblick auf die Gartenanlagen des Peristyls, zu bei-
den Seiten flankiert von den Nymphäen mit ihren unter Blumen und herrlichen Statuen
rauschenden Wasserkünsten, ausgestattet mit allem denkbaren Luxus, allen Effekten der
Dekorationskunst mit Marmor und Gold, war sicher des Namens cCenatio Jovis' würdig.
In ihm liegen die Gäste des Kaisers, in kulinarischen Genüssen schwelgend, von schönen
Knaben und Mädchen bedient, die goldgestickte Kleider tragen. In überschwenglichen
Worten preist sich Statius glücklich, als er zum erstenmal zu solchem Gastmahle geladen
war. Er nennt den Tag den ersten seines Lebens, die Schwelle seines Daseins und ruft
aus: 'War es mir wirklich gestattet, dies Antlitz beim Becher zu schauen und in Gegen-
wart des Kaisers meinen Platz zu behalten?' Martial sagt, wenn er zugleich von Domitian
Abbildung 12. Nymphäum rechts neben dem Triklinium.
In der Mitte der Rest der Brunnenanlage.
starke Umfassungsmauer desselben ist segmentförmig gebogen und durch fünf Nischen
ausgehöhlt. Auf drei Seiten ist der Raum von einem Säulengang umzogen, in welchen
beiderseits die Türen aus dem Mittelsaal münden. In der mittleren unbedeckten Partie
desselben ist in den Boden ein langgestrecktes ovales Bassin vertieft, von dessen 0,65 m
unter dem Niveau des Fußbodens liegenden Grunde sich ein Aufbau in zwei Ab-
stufungen erhebt. Offenbar war hier unter freiem Himmel eine mit Nischen und Bild-
werken reich gestaltete Brunnenanlage vorhanden, die man vom Mittelsaale aus durch
die großen Fenster voll sehen konnte und deren in das Bassin fallende Wasser ange-
nehme Kühlung verbreiteten. — Man wird wohl nicht fehl gehen, wenn man in dem
Mittelraum den großen Speisesaal annimmt, in welchen der Kaiser die Ersten des Senats
und der Ritterschaft, wie es in einer Erzählung von Cassius Dio heißt, zu Gaste lud.
«Der herrliche Speisesaal mit dem Ausblick auf die Gartenanlagen des Peristyls, zu bei-
den Seiten flankiert von den Nymphäen mit ihren unter Blumen und herrlichen Statuen
rauschenden Wasserkünsten, ausgestattet mit allem denkbaren Luxus, allen Effekten der
Dekorationskunst mit Marmor und Gold, war sicher des Namens cCenatio Jovis' würdig.
In ihm liegen die Gäste des Kaisers, in kulinarischen Genüssen schwelgend, von schönen
Knaben und Mädchen bedient, die goldgestickte Kleider tragen. In überschwenglichen
Worten preist sich Statius glücklich, als er zum erstenmal zu solchem Gastmahle geladen
war. Er nennt den Tag den ersten seines Lebens, die Schwelle seines Daseins und ruft
aus: 'War es mir wirklich gestattet, dies Antlitz beim Becher zu schauen und in Gegen-
wart des Kaisers meinen Platz zu behalten?' Martial sagt, wenn er zugleich von Domitian