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Zeitschrift für Geschichte der Architektur — 1.1907/​8

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Chronik
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https://doi.org/10.11588/diglit.19218#0252

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Chronik.

240

Alt-Kölns (Fassaden, Straßenbilder, Interieurs,
Details), das den Architekten Motive und den
Architekturhistorikern Bausteine zu der noch
nicht geschriebenen Geschichte des Kölner Bürger-
hauses bieten wird. Die in schöner Photo-
gravure wiedergegebenen Photographien bilden
den einwandfreien Bestandteil der Publikation,
die Zeichnungen, wohl den Studienmappen Kölner
Architekten entnommen, von verschiedenen und
verschiedenwertigen Kräften angefertigt, hatten
mit ihrer Vollendung ihren Selbstzweck erfüllt.
Zur Veröffentlichung erscheinen mir die meisten
nicht gut genug und zur wissenschaftlichen Be-
nützung nicht zuverlässig genug zu sein. Doch
das ist ja auch nicht der Zweck dieser Publikation,
als Vereinsbetätigung bekunden die Blätter ein
beachtens- und nachahmenswertes erfreuliches
Maß historischen Sinnes. H.

Einen reich illustrierten Verlagskatalog gab am
zwanzigsten Jahrestage der Geschäftsgründung der
Verlag Gerhard Kühtmann-Dresden heraus.
Die 33 Seiten starke Abteilung «Historische
Architektur» weist monumentale Werke von aller-
größter Bedeutung auf. Erwähnt seien «Das
Bauernhaus im Deutschen Reiche und in seinen
Grenzgebieten», «Das Bauernhaus in Österreich-
Ungarn und in seinen Grenzgebieten», «Das
Bauernhaus in der Schweiz» und «Das Bauern-
haus in Kroatien». Durch Wiedergabe von Probe-
abbildungen, Format, Vorwort und von ausführ-
lichen Rezensionsauszügen werden die empfoh-
lenen Werke, soweit sie einer Empfehlung über-
haupt noch bedürfen, gründlich veranschaulicht.

Einen Katalog von hervorragender Bedeutung
gibt soeben Dr. Franz Stoedtner-Berlin unter
dem Titel «Deutsche Kunst in Lichtbildern» aus.
Derselbe enthält die Kunst auf deutschem Boden
bis zum Jahre 1800 in zirka 14000 Nummern
von meist neuen, unter wissenschaftlichen und
künstlerischen Gesichtspunkten gefertigten Origi-
nalaufnahmen. Die Güte der Stoedtnerschen Auf-
nahmen ist genugsam bekannt, ihr Preis mäßig
und die Auswahl erstaunlich umfangreich. Durch
Abgabe von Diapositiven bietet das Unternehmen
ein hervorragendes Lehrmittel. Der systematisch
geordnete, mit einem Begister versehene Katalog
bildet zugleich ein ganz vorzügliches und unent-
behrliches Nachschlagebuch. H.

Chronik.

Carl Schäfers wissenschaftliches Werk.

Am 5. Mai 1908 ist der Oberbaurat und
Professor Carl Schäfer in Halle, wo er seit einiger
Zeit in einem Sanatorium lebte, gestorben.
64 Jahre ist er alt geworden, 30 Jahre lang ist
er der deutschen studierenden Jugend — und
nicht nur dieser — ein Lehrer der Architektur
gewesen. In Cassel wurde er im Jahre. 1844
geboren, in Marburg war er in jungen Jahren
Universitätsbaumeister, in Berlin und, seit 1894,
in Karlsruhe hat er an den technischen Hoch-
schulen gelehrt. Ein großer Künstler ist mit
ihm begraben worden, dessen Einfluß auf die
Entwicklung der modernen deutschen Baukunst
ein außerordentlicher gewesen ist. Das haben
oft die namhaftesten Architekten und gern auch
die modernsten anerkannt. Nicht von dieser
Seite seines Wesens aber soll hier die Rede sein.
Außer dem Künstler steckte in dieser einzig-
artigen Erscheinung ein sehr bedeutender Kunst-
 
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