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Rott, Hans; Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 9,2): Die Kunstdenkmäler des Amtsbezirks Bruchsal (Kreis Karlsruhe) — Tübingen, 1913

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https://doi.org/10.11588/diglit.1369#0307
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— OBEROWISHEIM

Prä-
historisches

Römisches

Philippus-
kirche

Einrichtung

Obernhusen 1228; Husen superior 14. Jh.; zu beyden Husen 1401. Der Ort
gehörte von früh her zum Hochstift Speier bis 1803.

Bei der Kapelle B. Mariae V. (erbaut 1889) angeblich prähistorische und römische
Scherben gefunden (Bonnet). In der städischen Sammlung Offenburg eine Hafte aus
Bronze von Oberhausen.

Römisches. Eine Anzahl römischer Gebäude in der »Holzhäufergewann«
und »Neuer Zaun« am nördlichen Dorfende auf dem linken Ufer des alten Wag-
bachlaufes. Nach Aussagen dortiger Bewohner ein Raum mit Malereien, in den
Dorfgärten römische Gefäße, beim Neubau »Zum Engel« anscheinend ein Brennofen
und gegenüber verzierte Tonscherben gefunden (Wagner II, 174).

Kath. Pfarrkirche St. Philippus und Jakobus. Als solche auch 1501
genannt. Nach dem Plan von 1759 mit Chor im Osten, in den noch heute teilweis
erhaltenen Turm eingebaut; an der Nordseite des kreuzgewölbten Turmes (ohne
Eingang von außen) die Sakristei. — Das heutige Langhaus zu fünf Fensterachsen
1813 erbaut, ebenso der Oberteil des Turmes an der Ostseite, dessen untere Ge-
schosse, obwohl verändert, dem Mittelalter angehören. An der Nordostecke ein
Inschriftstein mit der Jahreszahl der Erbauung und L • A. Bei dem Neubau des Lang-
hauses, dessen Chor im Westen liegt, die Werksteine der gotischen Kirche, bläuliche
Kalksteinquader, besonders an den Ecken benutzt; daran noch einige gotische Stein-
metzzeichen zu erkennen '■ ^\ ^f %

Sehlichte Kanzel mit späten Rokokoformen.

Hauptaltar als Gehäuse neu mit den beiden barocken Patronsfiguren.

Seitenaltäre der Empirezeit in schlichtem Aufbau.

Alter eisenbeschlagener Opferstock des 18. Jhs. — Taufstein mit Holz-
relief der Taufe, handwerksmäßiges Barock.

OBEROWISHEIM

Karlsr. GLA. Spez.Akt. Oberöwisheim, bes. Öffentl. Bausachen, Kirchenbaulich-
keiten. — Ib. Prot, des Speierer Domkapitels. — Ib. Plansamml. O. 23 a. — Mitteil,
d.'-bad. histor. Kommiss. Nr. 13 (1891), 13; Nr. 20 (1898), 113.

Feigenbutz, 188 ff. — Stocker, 103 ff. — Krieg v. Hochfelden, Die Grafen
von Eberstein, öfters. — Erzbistum Freiburg, 126.
Geschichte Geschichte. Der Ort erscheint zuerst unter dem einfachen Namen Auunis-

heim in den Lorscher Urkunden 771, Auvinesheim 784, Owishane 1083, Owensheim
•1219, worunter sowohl Ober- als Unteröwisheim, wie beide zusammen, versteckt sein
können. Erst 1214 taucht die Bezeichnung »Owilinsheim superius« auf. Damals hatte
der Ort schon eigenen Adel; Crafto von Owisheim war 1214 Ministeriale der Grafen
von Eberstein, die wahrscheinlich nach dem Aussterben der letzten Kraichgaugrafen
in Besitz des Ortes gekommen. Auch im Ebersteiner Teilungsbrief 1219 gehörte der
Ort neben Neuenbürg zum Erbteil Ottos von Eberstein. Bis in den Anfang des 15. Jhs.
läßt sich der Ortsadel nachweisen; dann erwarb Wiprecht von Helmstatt (gest. 1421)
das Dorf und wurde von Kaiser Ruprecht 1409 mit der hohen Gerichtsbarkeit betraut.
Er ist der Stammvater der noch bestehenden Oberöwisheimer, später Hochhauser
 
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