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Rott, Hans; Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 9,2): Die Kunstdenkmäler des Amtsbezirks Bruchsal (Kreis Karlsruhe) — Tübingen, 1913

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https://doi.org/10.11588/diglit.1369#0243
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AMT BRUCHSAL — HELMSHEIM

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Kuchemenin. Darunter die Küferwerkzeuge und der bekannte Hausspruch: Wir •
bauen ■ alle ■ feste etc. Schmiede-Aushängeschild; hohe rundbogige Toreinfahrt
von 1810 mit Hufeisen; an dem Torbogen daneben das Steinmetzzeichen !^ä. Er-
haltungsbedürftig und -wert.

Kruzifix von ^1717 am Marktplatz auf altarähnlichem Unterbau mit der Dar-
stellung des Kreuzschleppers und einem Veronikabild, eine derb-volkstümliche,
repräsentative Arbeit mit der Inschrift: Deo ter optimo maximo auctore seriho et
potentis. princ. Carolo Philippo elect. Palat. fautore. — Vor der Kirche ein zweites,
einfacheres Steinkreuz von 1756.

ifix

HELMSHEIM

Karlsr. GLA. Spez.Akt, bes. auch unter Heideisheim Nr. 2 »Geschichtliches«. —
Mitteil. d. bad. histor. Kommiss. Nr. 13 (1891), in.

Stocker, 75. — Feigenbutz, Kraichgau, 139f. — Erzbist. Freiburg, 121.

Geschichte. Helmolvesheim 769; Helmbotisheim 1214; Helmenheim 1216; Geschichte
Helmodtsheim 1252; Heimezhein 1446. — Schon sehr frühe, 769, als villa Helmulfis-
heim in pago Enzingowe genannt. Der Ort besaß eigenen Adel, im 13. Jh. nachweis-
bar, der seinen Sitz auf einer Anhöhe, einige Minuten westlich vom Dorfe, auf dem
»Schloßbuckel« im Hagwäldle hatte. Bis ins 18. Jh. gehörte das Dorf zu Kurpfalz,
von dem es die, Landschaden im 1.7. Jh. zu Lehen trugen. Im Tauschweg wurde
Helmsheim 1771 mit Sprantal an Baden-Durlach abgetreten.

Steinzeit. Im »Großen Wald« der Gemeinde Helmsheim »bei der Linde«, Steinzeit
etwa in der Mitte zwischen diesem Dorfe und Obergrombach, vom Ortspfarrer Brenn-
gartner 1901 vier Grabhügel entdeckt, die ein unregelmäßiges Viereck bilden mit
Abstand von 180 bis 430 m voneinander. Sie gehören auf Grund der Gefäßform,
der schnurkeramischen Verzierung, sowie eines vorgefundenen Hockerskelettes der
jüngeren Steinzeit an. Von den 1902 durch die Großh. Samml. Karlsruhe untersuchten
Hügeln ergab der erste von 20 m Durchmesser und 1,50 m Höhe in 1j2 m Tiefe ge-
reihte größere Steine, die 2,50 m abseits der Mitte den Achtelkranz einer Stein-
setzung bildeten. Um die Mitte bis über 1,50 m Tiefe hinab eine weißgraue Schicht
mit Kohlenspuren, etwas Asche, darin Scherben eines rotbraun verzierten Tongefäßes,
an dessen Oberteil eine Zone von Dreiecken, mit Parallelstrichen verziert, umlief.
Gegenüber die Reste einer unverzierten Tonschüssel, innen schwärzlich, außen rot
gebrannt. Weitere Funde: Zwei kleine Werkzeuge, ein Beilchen von feinem Schliff
aus hellgrünlichem Serpentin und ein primitiver Steinmeißel von grauem Basalt. Im
zweiten Hügel, innerhalb eines länglichen, ziemlich unregelmäßigen Steinrings eine
schwärzliche Bodenschicht, darin Tonscherben zweier Gefäße, das eine schwärzlich,
bauchig, mit tief eingeschnittenen Parallelstreifen verziert, das andere roher, sehr
dickwandig, mit kleinem Henkel. Außerhalb der Steinsetzung, 1,50 m tief, Rest eines
Basaltmesserchens, 50 cm darunter Knochenreste. Auf dem gewachsenen Boden des
dritten Hügels ein grauer Tonbecher, mit drei Zickzackbändern und Schnurlinien
versehen. Reste eines größeren rotbraunen Gefäßes mit weiter Öffnung und drei-
teiligem, mit Querlinien roh verziertem Henkel; Zickzackband um die Schulter, ober-
 
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