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Rott, Hans; Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 9,2): Die Kunstdenkmäler des Amtsbezirks Bruchsal (Kreis Karlsruhe) — Tübingen, 1913

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https://doi.org/10.11588/diglit.1369#0283
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252

AMT BRUCHSAL — NEUDORF

imbertus-
kirche
Kelch

Monstranz

Olbe

Grabsteine

Rathaus

Kruzifix

Häuser

Blumenmustern übersponnene Fuß mit Medaillons, die Darstellungen aus der Passion
aufweisen. Schöne Arbeit um 1730. •— 2. Kelch, silbervergoldet, Sechspaßfuß.
Beschauzeichen Mainz von 1712. Meisterzeichen L B in liegendem Oval (= Laurentius
Beckmann, gest. 1729. Rosenberg2 Nr. 2189).

Sonnenmonstranz. Silber, teilvergoldet. Fuß mit reichem Rocaille. Um
die Fassung Laubgewinde, Gott-Vater und Engel. Am Fuß eingraviert: Fecit Nörgner
de Spire 1770.

Glocken. Die eine von Derck in Mannheim 1709 gegossen; die beiden
andern jünger.

01berg. Dieser ist außen am Chorhaupt zwischen den beiden Ostpfeilern an-
gebracht. Derbe, teilweise stark überarbeitete Figuren, unbeholfen im Faltenwurf;
der Kopf Christi ergänzt. Um 1500.

Grabsteine. Auf Veranlassung von Fr. Hirsch-Bruchsal an der Nordmauer
des Chors aufgestellt: 1. Unter dem Wappen die kalligraphische Inschrift in
Renaissance-Majuskel: ANNO DNI1540 DEN 24 TAG NOVEMBRIS STARB
NICLAUS RIBELL FAUT ZU KISSLAWE DEM GOT GNADE. Sandstein.
H. 1,63 m, Br. 0,70 m. — 2. Auf der Kartuschentafel unter dem Wappen des Toten
(quergeteilt, oben drei Sterne, unten gekreuzte Pfeile, Helmzier wachsender Schütze):
Anno dön 1570 den //// decembris ist verschieden) der ernhafft und fürnem Frantz
Anshe(lm) //// faut zu Kislaw dem got gnad. Amen. Darüber das Zeichen r£r. Sand-
stein. H. 1,88 m, Br. 0,90 m. — 3. Große Grabplatte eines Klerikers des 14. Jhs.,
links am Eingang zum Kirchplatz, zum größten Teil noch im Boden. In der Mitte
großes Kreuz, Umschrift in gotischen Majuskeln. Lesbar: CCCX.

Rathaus, dreistöckig, die beiden Obergeschosse verputztes Fachwerk, das
massive Erdgeschoß ehedem mit offenen Lauben. Das Vestibül mit massigen runden
Holzsäulen; vermauert. An einem Torbogen der Nordseite: 1581. Über dem abge-
wählten Dach ein achteckiges Türmchen mit Haube. In der Hauptsache ein Neubau
von 1768. An der Westseite schmiedeeiserner, bemerkenswerter Balkon des 18. Jhs. —
Im Innern eine kleine Kreuzigungsgruppe in Holz, tüchtige Arbeit des 18. Jhs.,
aus der Rochuskapelle.

Kruzifix an der Rathausecke, stattlicher Aufbau; auf breitem Sockel stehen
Maria und Johannes. Von 1771. Ähnlich dem in Zeutern (s. unten).

Häuser. Der Ort mehrmals abgebrannt. Beachtenswerte Bauten: Haus Nr. 25,
Ende 17. Jhs. — Nr. 3 2, zweigeschossiges,überkragendes Fachwerkhaus mit abgewalmtem
Giebel. — Nr. 44, Oberstock in Fachwerk aus dem 17. Jh., die breiten Fenster heute ver-
engert; Erdgeschoß modern. — Nr. 222 in der »Hammerstadt«, Strebepfeiler am massiven
Untergeschoß; am Kellerhals die Zahl 1567; der obere Fachwerkbau aus dem 18. Jh.

NEUDORF

Mitteil. d. bad. histor. Kommiss. Nr. 13 (1896), 112; Nr. 20 (1898), 109.
Stocker, 96. — Erzbistum Freiburg, 643.

Ortsplan von 1759, gezeichnet von dem bischöfl. speierischen Geometer
Nik. Hoffmann. GLA. Plansamml. Nr. i4b.
 
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