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Rott, Hans; Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 9,2): Die Kunstdenkmäler des Amtsbezirks Bruchsal (Kreis Karlsruhe) — Tübingen, 1913

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https://doi.org/10.11588/diglit.1369#0226
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I q6 AMT BRUCHSAL — HAMBRÜCKEN

Häuser Haus Nr. 66. Stattliches ländliches Barockhaus. In einer Nische an demselben

eine hl. Barbara, Mitte des 18. Jhs. — Eine ähnliche hölzerne Nischenfigur,
Madonna mit Kind, am Haus Nr. 76. — Eine Madonnenfigur in Holz auf
der Weltkugel, aus der gleichen Zeit, am Haus Nr. 137.

Haus Nr. 179, sog. bisch. Jägerhaus. Zweistöckiger, schlichter Barock-
bau mit Nebenhaus und Einfahrt dazwischen. Über der Tür das bischöfliche Wappen:
Speier-Weißenburg-Hütten, wie am Pfarrhaus (Plan im GLA. Karlsr.). Im Garten ein
Radbrunnen mit Steinmantel und der Zahl 1753 am steinernen Gestell.

Haus Nr. 350. In ausgemauerter Rundnische eine Madonna auf der Welt-
kugel. Handwerkliches Barock.
Ortsbild Das Ortsbild zeigt — typisch für die Gegend und das 18. Jh. — die ein-

förmig-gradlinige Fluchtlinie der Gassen mit zumeist verputzten, einstöckigen Holz-
oder Backsteinbauten; die Dorfkirche in grellem Gegensatz dazu.

HAMBRÜCKEN

Mitteil, der bad. histor. Kommiss. Nr. 13 (1891), in.

Stocker, 68 f. — Feigenbutz, Kraichgau, 137. — Erzbistum Freiburg, 639.

Geschichte Geschichte. In einer kaiserlichen Urkunde 1161 »Hainbrucgen« genannt.

Das Kloster Odenheim hatte damals hier Gerechtsame. Andere Schreibweisen:
Hanebruken 1341, Hambrucken c. 1434. Ein »Valtor« wird 1466 erwähnt, der Ort
war also mit Graben und Etter umgeben. Bis 1803 gehörte das Dorf zum Fürsten-
tum Speier.

Grundplan des Dorfes von Peter Adam Zopf, von 1757. Karlsr. GLA. Plan-
samml. H. 18 a.

Bronzezeit Bronzezeit. Eine Bronze-Randaxt mit beiderseits erhöhten Rändern, in der

Nähe der Landstraße ausgegraben. Jetzt in der Bruchsaler städt. Sammlung. Ältere
Bronzezeit.

Römisches Römisches. Nach den Akten des Großh. Konservators d. A. um 1850 auf

einer nahe gelegenen Waldwiese ein Kopf aus grauem Sandstein gefunden. Auch
römische Ziegel (Wagner II, 164, mit Abbild.).

Rekmig'us- Kath. Pfarrkirche St. Remigius. Eine »parochialis ecclesia« 1510 genannt.

In einem Bericht über die Kirchen im Amt Kißlau von 1699 heißt es von der Ham-
brücker: »Das Langhaus ist sehr ruinös.« (GLA. Amt Kißlau Nr. 5.) Neubau unter
Kardinal Schönborn, dessen gegossenes Wappen am Turm der Barockkirche ein-
gelassen war (GLA. Br. Gen. 634). Diese nach vorhandener photogr. Aufnahme eine
schlichte Dorfkirche mit Rundfenstern, Ochsenaugen, Zwiebelturm und Chor im
Westen. — Jetziger Bau von 1903. Ein Teil der Innenausstattung: Kanzel und Altäre,
Jetzt in der Kapelle auf dem Michelsberg bei Untergrombach (s. u. p. 316). Ein guter
Hirte und das Tabernakel in der Bruchsaler Spitalkapelle. Die Reste vom barocken
Hochaltar auf dem Pfarrhausspeicher (s. u.).
laufstein Taufstein. Das Unterteil aus dem 17. Jh., aber überarbeitet. Der hölzerne

Deckel mit der Taufe Christi in lokaltypischem Barock. — Ein paar volutenverzierte
Stühle aus der Barockkirche übernommen.

Kelch. Zierliche Rokokoformen; keine Marken.
 
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