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Rott, Hans; Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 9,2): Die Kunstdenkmäler des Amtsbezirks Bruchsal (Kreis Karlsruhe) — Tübingen, 1913

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https://doi.org/10.11588/diglit.1369#0245
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AMT BRUCHSAL — HUTTENHEIM

215

Grabsteine. 1. Vor dem Hochaltar mit Abendmahlskelch oben, darunter die Grabsteine
Inschrift: Hie jacet quo zelante surrexit haec sacra domus nempe p. r. d. Georgius Antonius
Mahr ven. cap. Bruch, definitor seeundarius vir vere pius prudens et rectus corde. Erat
in officio zelosus in zelo discretus pastor in omnibus bonus pascebat gregem domini in Helms,
et Heideisheim per 17 annos. A supremo pastore aD CaeLVM VoCatVs (= 1765) die
x martii 1765 aetatis 54. R. i. p. H. 1,51 m, Br. 0,80 m. — 2. Daneben Grabstein,
fast ganz abgetreten, von Jos. Anton Grossi, Pfarrer in Helmsheim 1765 bis 1802,
gest. 7. April 1804. — 3. In der Sakristei Sandsteinplatte mit der Darstellung der
Toten (Fig. 84). In den Händen hält sie den Rosenkranz. Etwas schematische, doch
nicht ungeschickte Arbeit. Wappen oben links Handschuhsheim, rechts Gemmingen,
die seitlichen der Mitte abgemeißelt, unten links Hirschhorn, rechts ein Widder.
In Renaissancekapitale die Umschrift: ANNO r$5<9 (statt 1558) VF DURSTAG
VOR SANT URSLA TAG IST VERSCHIEDEN DIE EDEL DUGASANNT.
ER[S]AM FRAW URSELA LANTSCHEDIN GEBORN VON HIRSHORN
DER GOT GNOT. Der Bildhauer hat sich mehrfach verhauen, auch in der Jahres-
zahl. Die Schrift teilweise rückwärts zu lesen.

Glocken. 1. Mit Kreuzigungsrelief und Umschrift: Goss mich Ans. Fra. Speck
in Heydelberg auf Helmsheim anno 1776. Zur zeit J. A. Loog Schultheiß J. Schmitt
burgemeister. 2. Mit Kruzifix allein und gleicher Inschrift.

Pfarrhaus. Zweistöckiger Massivbau von 1760. Ölgemälde einer Ver- Pfarrhaus
kündigung um 1750; renoviert. Stammt aus dem Neckartal. — Zwei Heiligenfiguren,
ohne Attribut, primitiv. Anfang 15. Jhs.

Alte ev. Kirche von 1757, jetzt zur Scheune von Nr. 115 umgewandelt. Arm- £v. Kirche
licher Notbau jener Zeit mit Wetterfahne, darauf die Jahreszahl.

Haus Nr. 60. Fachwerkhaus aus dem Ende des 17. Jhs. mit Fenstervor-
kragungen über gedrehten Konsolen.

Ehem. Schloß. In der Gewann »Hagwäldle«, wenige Minuten westlich vom Ehem. Schloß
Dorf nach Obergrombach zu, auf dem sog. Schloßbuckel stand die mittelalterliche
Burg. Der von dort stammende, am alten Rathaus eingemauerte und von Feigenbutz
erwähnte Wappenstein (p. 140) wurde bei dessen Neubau verschleudert. Der vor
einiger Zeit auf dem Schloßplatz an der »Wett« aufgefundene Brunnenstock trug die
Jahreszahl 1596.

Sehr altes, niedriges Steinkreuz (Sühnekreuz), verstümmelt, am Weg nach Steinkreuz
Gondelsheim, links.

HUTTENHEIM

Karlsr. GLA. Plansamml. H. io3a—d, die Pläne von Knautenheim und dem neu
anzulegenden Huttenheim von 1758. —■ Mitteil. d. bad. histor. Kommiss. Nr. 20
(1898), 105 f.

Stocker, 77. — Erzbistum Freiburg, 640.

Geschichte. Huttenheim entstand 1758/59 infolge Verlegung des durch Geschichte
Rheinüberschwemmung 1758 zerstörten, vor der Rheinregulierung unmittelbar am
rechten Ufer gegenüber Germersheim liegenden Knautenheim. An das letztere, eine
 
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