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Rott, Hans; Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 9,2): Die Kunstdenkmäler des Amtsbezirks Bruchsal (Kreis Karlsruhe) — Tübingen, 1913

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https://doi.org/10.11588/diglit.1369#0288
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AMT BRUCHSAL — OBERGROMBACH

257



kirche

Kelch

Monstranzen

Kath. Pfarrkirche St. Sebastian. Erbaut 1791, vergrößert und restauriert Sebastians
1893. Zu den älteren Teilen gehört die Eingangstür am Turm mit seinen beiden
Untergeschossen. Innenausstattung neu; die drei Glocken 1868 umgegossen.

Kelch. Silber, teilvergoldet. Am sechspaßförmigen Fuß Engel, welche die
Leidenswerkzeuge tragen, dazwischen Medaillons eingelassen, ebenfalls mit Passions-
szenen. Nodus gewunden, reicher Überfang mit den gleichen figürlichen Darstellungen
wie am Fuß. Formen klassizistisch. Beschauzeichen Augsburg, Meistermarke C X S
in liegendem Oval (= Casp. Xaver Stipeldey. Rosenberg2 Nr. 568).

Monstranzen. 1. silbervergoldet Am Fuß Rocaille und Füllhörner, in der
Fassung Bandwerk und Passionsengel, Engelsköpfchen am Nodus. Beschauzeichen
Augsburg (Pinienzapfen mit C = 1737 bis 1739), Meistermarke mm im Dreipaß
(= Joh. Mart Maurer, Augsburger Geschaumeister 1736. Rosenberg2 Nr. 530). —
2. silbervergoldet. Im Fuß eingraviert: Emptus ex cassa paramentorum, oberhalb das
bischöflich speierische Wappen des Kardinals von Schönborn und die Zahl 1734 ein-
graviert. Repariert laut Inschrift 1857 von Rud. Neuert. Hübsches Laubwerk um
den Strahlenkranz.

Sebastiansfigur im Turm aufbewahrt, vom früheren, um 1778 hergestellten
Hauptaltar stammend (Akten im Pfarrarchiv, s. oben Mitteil.). Sehr bewegt.

Grabsteine an der Außenmauer. 1. Joh. Friedr. Christ. Kraus, »seinerProfession
ein Jäger«, gest. 6. Dezember 1763. Der Tod sitzt als Gerippe zwischen Waldbäumen.
— 2. Der Tod als blumenabmähendes Gerippe dargestellt. Auf Rocailletafel die
Inschrift für den Toten: Georg "Valentin Schollmayer, geb. 18. Okt. 1732, gest. 26. Aug.
1746. — 3. D. Georg Adam Hebenstreit aus Biberstadt (Eichsfeld), geb. 29. Februar
1712, S. theol. lic. »per XXX annos vigil. in Neuthard parochus«, gest. 19. Juni 1768.
Die Embleme des Todes dargestellt samt Meßkelch mit Hostie.

Haus Nr. 52. Ehem. Pfarrhaus, von Schönborn errichtet (GLA. Br. Gen. 79),
zweistöckiger Massivbau mit Walmdach. Gefälliger Barockbau von 1720 laut Chro-
nostichon über der Tür; 1723 baute Schönborn noch daran (Hirsch II, 7, Anm. 51).

Grabsteine

Altes
Pfarrhaus

OBERGROMBACH

Mitteil. d. bad. histor. Kommiss. Nr. 13 (1891), 113; Nr. 20 (1898), 110.
Feigenbutz, 134 f. — Stocker, 99. — Der deutsche Herold XX (1889) Nr. 11.

— Erzbistum Freiburg, 125. — Zeitschr. für Gesch. des Oberrh. NF. VI (1891), p.82
bis 97 (== W. Lübke, Die Wandgemälde in der Schloßkapelle zu Obergrombach).

Großer Plan von Obergrombach im GLA. Karlsr., Plansamml. O iod »Geo-
metrischer Haubt-Plan, welcher die gantze Gemarchung des hochfürstl. Speyerischen
Amts-Staedtleins Obergrombach . . . vorstellet gnaedigst aufgetragener Masen mit
aller Accurateße elaboriret von Johann Dieterich Haeckhern, Renovatore in Anno
MDCCXLIX«. Unten als Federzeichnung, von einer Architektur eingefaßt, ein »Pro-
spect des Staedtleins Obergrombach wie selbiges von Süden anzusehen« (Fig. 105).

— Kopie danach vom bischöflich speierischen Kadetten Mich. Thiery im Rathaus
zu Obergrombach.

Pläne
 
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