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Rott, Hans; Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 9,2): Die Kunstdenkmäler des Amtsbezirks Bruchsal (Kreis Karlsruhe) — Tübingen, 1913

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https://doi.org/10.11588/diglit.1369#0351
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AMT BRUCHSAL — UNTERÖWISHEIM

Kelch. Silber, vergoldet. Auf dem Fuß das Familienwappen des Schenkers, Kelch
des Speierer Weihbischofs Gangolf Eichhorn; auf der Innenseite die Inschrift: Gangolfus
d. g. episcopus Davaliensis ss. theologiae et juris utriusque doctor suffraganeus et vicarius
generalis Spirensis legavit capellae Montis divi Michaelis archangeli in Pruraina hunc calicem
1662. (Abgeschr. von Pfarrverweser B. Kreutz-Untergrombach.)

UNTERÖWISHEIM

Karlsr. GLA. Spez.Akt. Unteröwisheim, bes. Öfifentl. Bausachen, Kirchenbaulich-
keiten. —■ L. c. Berainsamml. Nr. 1260. — Mitteil. d. bad. histor. Kommiss. Nr. 13
1891), 114 f.

Feigenbutz, 192, 287f. — Stocker, 146f. — H. Specht, Kirchengeschichtl.
Darstellung der Gemeinde Unteröwisheim, 1892. — Vierteljahrsschr. für Wappen-,
Siegel- und Familienkunde XXVII (1899), 336 bis 342 (K. v. Neuenstein).

Pläne. Im Rathaus zu Unteröwisheim: »Lagerbuch der Maulbronnischen Pfleeg Plane
Unteröwisheim, renovirt 1750«, hier der Ortsplan, auf dem die vier Tore. — Ib. fol. 483
in Wasserfarben: »Grundriß über den herrschaftlichen Pfleeghof mit aller Zugehördt
in Unter-Öwisheim d. d. 24 Jul. 1749.« — Weitere Pläne im GLA. Karlsr. unter den
Ortsakten.

Geschichte. Über die ältere Zeit vgl. Oberöwisheim. — Als Owensheim Geschichte
inferius zuerst 1277 genannt; villa Ouwensheim major 1295; zu dem nidern Owenshein
1309; ze Nidern Aweshain 1350; von undern Auwesheim 1401; Munichauweszheim
1403. — Im 13. Jh. Besitz der Grafen von Eberstein, kam der Ort anscheinend
von diesen an die Markgrafen von Baden, von denen Hermann 1346 dem Kloster
Maulbronn die Hälfte des Dorfes »Nidern Owensheim« überließ. Im folgenden Jahre
inkorporierte Bischof Gerhard von Speier diesem Kloster die Kirche. Schon damals
besaß Maulbronn das Schloß, den »Vronhof«. 1403 erteilt Bischof Raban dem Kloster
das Recht auf bedingte Befestigung des Kirchhofs. Auf dem Heidelberger Tag 1411
gelangte Maulbronn in den Besitz von ganz Unteröwisheim, das dadurch in der Folge-
zeit an Württemberg kam, bei dem es bis 1806 blieb. Der Ort wurde von den Franr
zosen 1689 verbrannt und »in einen erbärmlichen Total Ruin gesetzet« (GLA. Karlsr.
1. c. Kirchenbaulichkeiten), ebenso 1707, wobei 70 Gebäude in Flammen aufgingen,
das drittemal 1734. — Von hier stammte der Maulbronner Abt Joh. Entenfuß. (»Febr.4
ob. venerab. D. Joannes Entefues ex Underowisheim quondam abbas in Mulbrunn ...
anno 1525.« Mitteil, der Gesellsch. für Erhalt, der gesch. Denkm. im Elsaß XXII,
Lief. I, 1904.) Ein Hasenkopf ist das Wappen des Ortes:

Bronzezeit. Im Mönchswald, 2 km südwestlich des Ortes, neun mäßige Bronzezeit
Grabhügel der späten Bronzezeit in einer Gruppe. Ausgegraben 1903 seitens der
Stadt Bruchsal durch die Großh. Samml. Karlsr. Die Funde in Bruchsal. Die haupt-
sächlichsten sind: Drei schwarzgraue Tongefäße, darunter ein größerer Topf mit
erhöhtem Hals, Buckelverzierung und eingeritzten Zickzacklinien um die Schulter;
Bronzedolchklinge mit Bronzenägeln am Griff und ein schwarzgrauer Henkeltopf mit
hohem Hals und ähnlichem Schmuck an dem Bauch wie vorher; geschlagenes Feuer-
steinwerkzeug; Radnadel aus Bronze; schwarzgrauer bauchiger Topf mit erhöhtem
 
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