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Rott, Hans; Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 9,2): Die Kunstdenkmäler des Amtsbezirks Bruchsal (Kreis Karlsruhe) — Tübingen, 1913

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https://doi.org/10.11588/diglit.1369#0337
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AMT BRUCHSAL — RHEINHAUSEN

3°3

Grabmal

aula principis Vaudemonty castra secutus caesarea juratam domui Austriacae fidem in expe-
ditionibus ab anno 170g susceptis in Germania, Raetia, Hungaria illaesam servavit meritis
non favore ab infimo militiae gradu ad officio sublimio7-a evectus legionis Alt-Dauniani
colonellus cui legatum 1500 florenorum pro sustentatione pauperum viduarum subofficialium
reliquit Phillippoburgi per 11 annos commendans demum generalis campi maresciallus
locumtenens nomen militis generosi et herois christiani jure adeptus vir inter vitae discri-
mina intrepidus inter morborum dolores patientißimus. Lugent pauperes amissum sibi
eleemosinarium relicta conjux Catharina baronessa de Schaffman amantifiimum thori con-
sortem quae in pignus amoris et gratitudinis testimonium ultimum hoc posteritati monu-
mentum transcribi voluit. Requiescatinpace. (Über den wegen seiner tyrannischen Strenge
berüchtigten Kommandanten von Philippsburg Friedr. Eberh. Freiherrn von Hagen zu
Motten vgl. Nopp, 508fr.) Aufdringliche, trockeneArbeitinSandstein. H.2,2om, Br.i,2om.

Glocken. Auf der großen, aus Schuttern stammenden Glocke (Weite 1,43 m)
die Umschrift: QVare tres VnaM tanto nltore Coronant est haeC VIrgo Del fILIa
sponsa parens (= 1770). Die beiden anderen von 1799 und 1809.

Pfarrhaus. Zwei bischöfliche Porträts in Ol auf Leinwand, eines davon
Bischof Fr. Chr. von Hütten darstellend, stark mit Firnis bedeckt und übermalt.

Auf dem Marktplatz Denkmal von 1846 für die Belagerung von 1799 mit
vielen Kugeln als Aufsatz.

Rathaus. Hier der Hammer von der Grundsteinlegung der Kirche 1710 mit
Eingravierung samt der Mauerkelle. Ferner der Spaten von der bischöflichen Stadt-
gründung i. J. 1615. — Eine Reihe dick überfirnister, teilweise übermalter und stark
nachgedunkelter Ölporträts der Speierer Bischöfe Dienheim, Orsbeck, Sötern,
Metternich, Rollingen, Hütten und Stirum auf Leinwand; mit Ausnahme des letzten
einer Serie von handwerksmäßig hergestellten Amtsbildnissen angehörig.— Großer
vorzüglicher Stich der Belagerung Philippsburgs von 1676. Überschrift:
Captum Philipsburgum Ao 1676. Unten: Romanus de Hooghe Amstlobatavus fec.

Am Ostausgang der Rotetorstraße eine Nepomukstatue auf der Brücke,
bemerkenswert. Laut Chronostichon von 1737.

Engelsmühle, 1 km östlich von der Stadt. Der umfängliche, ehem. herrschaft- Engelsmühle
liehe Bau nach der Zerstörung im Polnischen Erbfolgekrieg von 1734 wohl nach einem
Riß des Bruchsaler Werkmeisters Joh. Georg Stahl errichtet (Hirsch II, 9). Über' der
Eingangstür zum Mahlraum das Relief eines Schutzengels, neben dem der
Müller im Zeitkostüm kniet. Volkstümliche, beachtenswerte Arbeit von 1776. Darunter
ein rührseliger Achtzeiler. Die 2 m hohe Steinplatte mit Holzverankerung gleichzeitig
in der verputzten Fach werkwand befestigt. — Madonna mit Kind auf der Mond-
sichel in einer Nische daneben; mittelgute, barocke Sandsteinfigur um 1730. Höhe
x,55 m.

RHEINHAUSEN

Glockeo

Pfarrhaus

Rathaus

Nepomuk-
statue

Mitteil. d. bad. histor. Kommiss. Nr. 20 (1898), 114.

Stocker, 128. — Erzbistum Freiburg, 645.

Geschichte. Husen 1207; ad Renifluvium 1293; Villa Husen minor 1337; Geschichte
Rinhusen 1318; zu Husen an dem Fare 1466. — Der Ort, an einem alten Rhein-
übergang, kam 1316 an Speier und war weltliches Gebiet des Hochstifts bis 1803.
 
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