Vorwort
Der vorliegende Band bringt die Denkmäler von Stadt und Amt Bruchsal, die
zusammen einen Teil des alten Kraichgaues bildeten, den man ehedem unter dem
engern Begriff des Bruhrains zusammenfaßte. Es ist, sieht man von dem kurpfälzischen
Heideisheim und dem (ehem.) wiirttembergischen Unteröwisheim ab, ein historisch zu-
sammenhängender Landstrich, in der Hauptsache das Gebiet des rechtsrheinischen
Speierer Bistums, dessen Residenz im 18. Jh. nach Bruchsal verlegt wurde. Da die
Kriegsfurie des 17. Jhs. in diesen Gegenden weitaus das meiste vernichtete, so kommen
hauptsächlich die monumentalen Denkmäler des folgenden Säkulums in Betracht, das
hier in Kunst und Kultur völlig neues Leben erstehen ließ. Im Mittelpunkt der glänzenden
Namen eines Schönborn und Hütten, der Fürsten des Barock und des Rokoko, steht die
neue Residenz Bruchsal und die Damiansburg, die in ihren glanzerfüllten Sälen vom
Besten bietet, was deutsche Kunst im welschen Jahrhundert zu leisten im stände war.
Jakob Wille, der Pausanias des Bruchsaler Schlosses, hat als erster aus vielhundert
Protokoll- und Aktenbänden die verstreuten Dokumente zur Kunstgeschichte des alten
Residenzschlosses gesammelt, mit wundersamem Griffel die hohen Prunkräume geistlicher
Eminentissimi beschrieben und viele Sphinxrätsel eines halbverwunschenen Schlosses
gelöst. Fritz Hirsch entwarf auf Grund weitausgedehnter Forschungen den glanzvollen
Abriß der Baugeschichte und befreite das Bauwerk von bereits historisch geheiligtem
Schutt. Was diesen beiden auf ihren archivalischen Fahrten noch verschlossen blieb
oder zu erforschen die drängende Zeit versagte, suchte der Bearbeiter dieses Bandes zu
ergänzen, in dankbarer Gesinnung gegenüber, ihrem fvorgeleisteten Werk.
In Anbetracht des schönen, im Auftrag des Gfößji. Bad. Ministeriums der Finanzen
von F. Hirsch herausgegebenen Tafelbandes des Brüchsaler Schlosses wurde auf eine noch-
malige ausführliche Darbietung des bildliche-n .Schloßmaterials verzichtet, zumal das hier
gegebene Format nur eine halb befriedigende Vorstellung der subtilen Kunst des Rokoko-
zeitalters hätte ermöglichen können. Dagegen wurden eine Reihe noch nicht veröffentlichter
Denkmäler gebracht und bei der Wichtigkeit des Bauwerks und seiner Ausschmückung
für die Kunstentfaltung im .18. Jh. die Archive zu Karlsruhe, Würzburg, Bamberg nebst
den dortigen öffentlichen Bibliotheken wie die Schönbornschen Archive zu Wiesentheid
und Pommersfelden in Franken abschließend durchforscht. Sr. Erlaucht dem Grafen
von ScHÖNBORN-Wiesentheid sei hiermit der ehrerbietigste Dank ausgesprochen, ebenso
der Besitzerin des Obergrombacher Schlosses, Ihrer'Exzellenz Frau von Bohlen und
Halbach, auf das verbindlichste gedankt für das so gütige Entgegenkommen anläßlich
der Bearbeitung des betr. Baudenkmals. Lebhafter Dank gebührt auch den Vorständen
und Beamten der vorgenannten Institute.
Nachforschungen im k. und k. Haus-, Hof- und Staatsarchiv zu Wien blieben ohne
Resultat; Mitteilungen aus dem dortigen Schönbornschen Familienarchiv, in dem eine
Der vorliegende Band bringt die Denkmäler von Stadt und Amt Bruchsal, die
zusammen einen Teil des alten Kraichgaues bildeten, den man ehedem unter dem
engern Begriff des Bruhrains zusammenfaßte. Es ist, sieht man von dem kurpfälzischen
Heideisheim und dem (ehem.) wiirttembergischen Unteröwisheim ab, ein historisch zu-
sammenhängender Landstrich, in der Hauptsache das Gebiet des rechtsrheinischen
Speierer Bistums, dessen Residenz im 18. Jh. nach Bruchsal verlegt wurde. Da die
Kriegsfurie des 17. Jhs. in diesen Gegenden weitaus das meiste vernichtete, so kommen
hauptsächlich die monumentalen Denkmäler des folgenden Säkulums in Betracht, das
hier in Kunst und Kultur völlig neues Leben erstehen ließ. Im Mittelpunkt der glänzenden
Namen eines Schönborn und Hütten, der Fürsten des Barock und des Rokoko, steht die
neue Residenz Bruchsal und die Damiansburg, die in ihren glanzerfüllten Sälen vom
Besten bietet, was deutsche Kunst im welschen Jahrhundert zu leisten im stände war.
Jakob Wille, der Pausanias des Bruchsaler Schlosses, hat als erster aus vielhundert
Protokoll- und Aktenbänden die verstreuten Dokumente zur Kunstgeschichte des alten
Residenzschlosses gesammelt, mit wundersamem Griffel die hohen Prunkräume geistlicher
Eminentissimi beschrieben und viele Sphinxrätsel eines halbverwunschenen Schlosses
gelöst. Fritz Hirsch entwarf auf Grund weitausgedehnter Forschungen den glanzvollen
Abriß der Baugeschichte und befreite das Bauwerk von bereits historisch geheiligtem
Schutt. Was diesen beiden auf ihren archivalischen Fahrten noch verschlossen blieb
oder zu erforschen die drängende Zeit versagte, suchte der Bearbeiter dieses Bandes zu
ergänzen, in dankbarer Gesinnung gegenüber, ihrem fvorgeleisteten Werk.
In Anbetracht des schönen, im Auftrag des Gfößji. Bad. Ministeriums der Finanzen
von F. Hirsch herausgegebenen Tafelbandes des Brüchsaler Schlosses wurde auf eine noch-
malige ausführliche Darbietung des bildliche-n .Schloßmaterials verzichtet, zumal das hier
gegebene Format nur eine halb befriedigende Vorstellung der subtilen Kunst des Rokoko-
zeitalters hätte ermöglichen können. Dagegen wurden eine Reihe noch nicht veröffentlichter
Denkmäler gebracht und bei der Wichtigkeit des Bauwerks und seiner Ausschmückung
für die Kunstentfaltung im .18. Jh. die Archive zu Karlsruhe, Würzburg, Bamberg nebst
den dortigen öffentlichen Bibliotheken wie die Schönbornschen Archive zu Wiesentheid
und Pommersfelden in Franken abschließend durchforscht. Sr. Erlaucht dem Grafen
von ScHÖNBORN-Wiesentheid sei hiermit der ehrerbietigste Dank ausgesprochen, ebenso
der Besitzerin des Obergrombacher Schlosses, Ihrer'Exzellenz Frau von Bohlen und
Halbach, auf das verbindlichste gedankt für das so gütige Entgegenkommen anläßlich
der Bearbeitung des betr. Baudenkmals. Lebhafter Dank gebührt auch den Vorständen
und Beamten der vorgenannten Institute.
Nachforschungen im k. und k. Haus-, Hof- und Staatsarchiv zu Wien blieben ohne
Resultat; Mitteilungen aus dem dortigen Schönbornschen Familienarchiv, in dem eine