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Rott, Hans; Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 9,2): Die Kunstdenkmäler des Amtsbezirks Bruchsal (Kreis Karlsruhe) — Tübingen, 1913

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https://doi.org/10.11588/diglit.1369#0224
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194

AMT BRUCHSAL — FORST

Bartholo-
mäuskirche

Glocken

Kelche

Holzfiguren

Dorfkreuze

Wirtsschild

+ Anno l diu l m l cccclxxim (= 1474) Ijar linl der l drier l Helgen l kunnig l er l luden l
ick -£■ An sechs alten Ösen aufgehängt. W. 0,74 m. — 2. In gleicher Form und Um-
schrift: + Ossanna l heissu l ich l meinster l Jörg l zul Spier l gos l mich + anno l diu l
m Icccclxxm (= 1473) Ijar. W. 0,64 m.

Kelche. 1. Ein einfacher mit Inschrift: Fleck • Bichenauw ■ anno 1788. 2. Im
Pfarrhaus aufbewahrt, silbervergoldet. Inschrift: Büchenaw iji8. Beschauzeichen
Augsburg, Meistermarke fb im Dreipaß (— Joh. Friedrich Bräuer, Augsb. Meister,
gest. 1753, Rosenberg 2 Nr. 519). Überfang mit reizenden geflügelten Engelsköpfchen,
Nodus in Kartuschenformen, Fuß mit getriebenem Bandwerk, Fruchtgehänge und
Maskarons verziert. Tüchtige Arbeit (Fig. 73).

Grabsteine. Mehrere stark verwitterte des 18. Jhs. an der westlichen Kirch-
hofmauer, darunter ein reicherer eines Pfarrers mit den heiligen Gefäßen und den
Emblemen des Todes.

Pfarrhaus. Bemerkenswerte barocke Holzfigur der Madonna mit Kind
aus Hätten bei Säckingen. Neu gefaßt. — Fast lebensgroßer B artholo maus in
Holz, bewegt und stark realistisch im Ausdruck. Erhaltung ordentlich trotz Über-
malung. Wohl vom ehemaligen Hauptaltar der Kirche.

Kreuze. Am südlichen Dorfeingang Steinkruzifix mit Volutenmensa. Das
Figürliche derb. Von 1746. — Am nördlichen Ausgang ein gleiches. Am Sockel
halten Engel die Inschrift. Von 1730.

Wirtshaus »Zur Krone« (Nr. 122) mit tüchtigem Empireschild.

Haus Nr. 142. In einer Nische die Madonna mit Kind auf der Weltkugel.
Handwerkliche Holzfigur aus der Mitte des 18. Jhs.

FORST

Geschichte

Bronzezeit

Mitteil. d. bad. histor. Kommiss. Nr. 13 (1891), 110; Nr. 20 (1898), 103.

Stocker, 67. — Feigenbutz, 142. — Erzbist. Freiburg, 120.

Geschichte. Im Hirsauer Kodex bereits erwähnt; 1161 in einer Urkunde
Kaiser Friedrichs I. als im Besitz des Klosters Odenheim befindlich. In den Ur-
kunden meist mit Büchenau und Neuthard zusammen genannt. Bis 1803 zum welt-
lichen Gebiet des Speierer Hochstifts gehörig.

Bronzezeit. In den »Maienäckern« der Oberen Lußhardt zwischen Forst
und Karlsdorf 1897 drei Hügelgräber entdeckt, die 1899 von den Großh. Sammlungen
Karlsruhe ausgegraben wurden. Sie enthielten mehrere Brandgräber der jüngsten
Bronzezeit und waren aus Sand ohne Steinsetzung errichtet. In dem einen, das zwei
Bestattungen diente, fanden sich auf dem gewachsenen Boden Reste eines Menschen-
schädels, ein schief gerippter Bronze-Armring, Teil einer Lanzenspitze, ein ansehn-
liches Gefäß mit weiter Öffnung und kräftigem Hals, eine tellerartige Schale mit
wagrechtem Rand, ein schwarzes Gefäß mit Henkel, Strichornament und drei Buckeln
an der unteren Hälfte. Teile eines größeren Tongefäßes mit Knochenresten, gegen
3 m westlich der Hügelmitte, nur 20 cm tief gelegen. Im zweiten Hügel, 33 m östlich
davon, der Rest einer Schwertklinge, ebenfalls kalzinierte Knochenreste, tellerartige
Schale gleich der vorigen. In dem 19 m weiter entfernten dritten Hügel, teilweise
 
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