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Rott, Hans; Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 9,2): Die Kunstdenkmäler des Amtsbezirks Bruchsal (Kreis Karlsruhe) — Tübingen, 1913

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https://doi.org/10.11588/diglit.1369#0316
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AMT BRUCHSAL — ODENHEIM

Ehem.
Amtshaus

protest. Kirche erhalten, ebenso der Graben selbst und der über 15 m tiefe Brunnen, Ehem. Schloß
den man unlängst nordöstlich der kath. Kirche wieder aufdeckte und bei dessen
Ausgrabung Teile von schönen Gefäßen der Renaissancezeit gefunden wurden (der-
zeitiger Besitzer Kaufmann Göhler). Für den Bau der neuen kath. Kirche wurden
die Burggräben in den siebenziger Jahren größtenteils zugeworfen und das Schloß-
terrain oben eingeebnet.

Ortsanlage. Auch der Ort war durch den Dorfgraben befestigt und durch Ortsanlage
Tore geschlossen. Der erstere ist noch teilweise zu verfolgen; das untere Tor stand
bei dem Hause Joh. Loes, dort, wo nordwestlich der alte Hohlweg abzweigt. Der Mittel-
punkt der Verteidigung war, außer der Burg, der von ihr an der Westseite gedeckte
und nach drei Seiten sehr steil abfallende Kirchhof, dessen gegen 15 m hohe Mauer
hier Substruktionen anscheinend des frühen Mittelalters aufweist. .

Rat- und Schulhaus, das frühere Amtshaus des Speierer Domstifts.
Zweistöckiger, stattlicher Massivbau von 1751 mit seitlicher Toreinfahrt. Über der
Tür, zu der eine Baluster-Doppelstiege führt, das Wappen des Speierer Domkapitels,
die Madonna mit Kind auf der Mondsichel, an Stelle des Herzschilds auf dem Bis-
tumskreuz, in einer hübschen Rocaillekartusche. Darunter die Jahreszahl der Er-
bauung. Die Muttergottesnische an der Südwestecke jetzt leer. Erbaut von Werk-
meister Hornstein aus Bruchsal (GLA. Prot. d. Sp. Domkap. zu 22. III. 1751).

Der ehem. Zehntkeller und das Zehnthaus schief gegenüber von 1729, Zehnthaus
mit Vorbau und riesiger tonnengewölbter Unterkellerung. Schild mit andreaskreuz-
ähnlichem Wappen am Kellerbogen und über der Haustür.

Im Ort eine Reihe bemerkenswerter Fachwerkbauten, wie Haus Nr. 51, Anfang Häuser
18. Jh.; Haus Nr. 85 mit Vorkragungen der dreiteiligen Fenster; Haus Nr. 109, über-
kragendes Fachwerkhaus; Haus Nr. 163, tüchtige Fachwerkkonstruktion aus dem 17. Jh.,
wohl das älteste daselbst (Fig. 116).

Appenmühle beim Bahnhof. Der Unterstock von »Georg Adam Loes 1777« Appenmühie
erbaut, der Oberstock 1863. Die Madonna in der Nische barock; stammt aus der
abgebrochenen Kapelle des Dorfes.

Judenfriedhof. Zwischen Ober- und Unteröwisheim an der östlichen An-
höhe, angelegt laut Urkunde 1629. (Karlsr. GLA. 1. c. sub Judensache. Revers der
Odenheimer, Grombacher und Gochsheimer Juden wegen des ihnen von der Herrsch.
Oberöwisheim im Bestand gegebenen Friedhofes.)

Juden-
friedhof

ODENHEIM

Karlsr. GLA. Protokolle des Ritterstifts Bruchsal-Odenheim. — Mitteil. d. bad. Quellen und

iteratur

histor. Kommiss. Nr. 13 (1891), 113; Nr. 20 (1898), 113. — Rosenberg, Bad. Samm-
lung V (1899), 23-

Feigenbutz, 175 bis 186. — Magazin von und für Baden I (1803), 333 ff. (J. B.
Breunig). — Feigenbutz, Kurzer Abriß der Geschichte von Odenheim. Bühl 1886. —
Pfalz. Museum XV (1898), 10 f. (= Mone, Die Wappenscheiben einiger Stiftsherren
zu Odenheim). — Näher, Burgen, Schlösser, p. 16. — A. Wetterer, Die Verlegung
 
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