AMT BRUCHSAL — NEUDORF
J53
Wendelins-
kirche
Römisches. Goldmünze des Vespasian, im Torfstich des alten Rheinbettes Römisches
gefunden (Wagner II, 174).
Kath. Pfarrkirche St. Wendelinus. Die ältere Kirche, deren Pfarrei
1724 von Kardinal Schönborn gegründet und dotiert wurde (GLA. Br. Gen. 634), stand
an der Stelle des heutigen Hauses Nr. 9, an dem ein Stein mit Kreuz in Herzform
eingemauert. In den Querarmen: M• B • H • 17JO. Darunter: Anno 1756 wurde die
kirch abgebrochen und hier stunde der altar, der alte kirchplatz und kirchhoff, so dermahl
auch ein garthen af j6'\2 ruthen stark und der dahiesigen pfarrey gegen jährliche lesung
vier heiliger meßen von gnedigster herrschafft zum genuß überlassen worden. H. 1,00 m,
Br. 0,60 m. — Neubau von 1886. Die drei Glocken von 1876. (Der Grundplan
samt Fassadenansicht der unter Schönborn erbauten früheren Kirche mit kleeblatt-
förmiger Choranlage [= Ubstatt], Zwiebelturm mit Laterne an der linken Seite und
Schönbornschem Wappen über dem Patronsbild der Fassade in der Plansamml. des
Bruchsaler Rathauses.)
Kelch. Silbervergoldet. Form einfach, ohne Marken. Mit dem bischöflichen Kelch
Wappen Speier-Weißenburg-Schönborn und 1733. Am Fuß eingraviert: Emptus ex
cassa paramentor.
Pfarrhaus. Gußeisernes bischöfliches Wappen: Speier -Weißenburg-Hütten
außen eingemauert (wie in Hambrücken), ebenso eine Geschützkugel, die früher
am Kirchturm eingelassen war. Sie stammt von der Belagerung Philippsburgs
im Jahr 1799.
Dorfkreuz bei der Kirche. Auf der Rocailletafel der Mensa: Hat Frantz
Heilig dieses Creutz aufrichten lassen 1760 mit gnedigster erlaubnus des hochwürdigsten
bischoffs. (Die betr. Urkunde im Pfarrarchiv. Mitteil. 1. c. Nr. 20, 109.)
' Marienkapelle. Eine Viertelstunde nördlich des Dorfes. Auf Holzposta-
menten mit Rocailleschilden eine Reihe von barocken Holzfiguren wie St. Antonius,
Wendelin, der Salvator mundi, um 1750. Handwerklich tüchtig. Die Madonnenfigur
von künstlerischem Wert; schöner Rhythmus in Haltung und Gewandung; ruhiger
hoheitsvoller Gesichtsausdruck.
Rathaus. Die gleiche gegossene Wappentafel hier befestigt wie am Pfarrhaus.
»Zum Engel« (Nr. 93). Tüchtiges schmiedeeisernes Wirtshausschild an dem -Zum Engel,
bemerkenswerten Fachwerkbau. Auf einer Holztafel über dem Oberlicht der Ein-
gangstür die Inschrift: Andreas Decker gebaud A 1774. M. Magareda. D. Dazwischen
ein Rad.
Neudorfer Forsthaus und Mühle. Eine halbe Stunde nördlich von Ncudorfer
r orsthaus
Neudorf an der Straße nach Wiesental. Das Forsthaus, ursprünglich bischöfliches "nd Mühle
Jägerhaus, ein zweistöckiger, schlichter Massivbau mit allseitig abgewalmtem Dach
und Huttenschem Wappen über der Tür, wurde nach einem Plan Leonhard Stahls
(vom 10. Febru«r-xi75s) erbaut. (Der Plan in der Sammlung der Bezirks-Bauinspektion
Bruchsal: »Das Jägerhaus auf der Ziegelhütte ohnweit Neudorf.« Daselbst auch ein
Riß des »Forsthofes« in Neudorf.) — Die Mühle dabei 1773 erbaut. An der Straßen-
seite in einer Nische eine gleichzeitige Kreuzigungsgruppe in Stein. Hand-
werksmäßiges Barock.
Pfarrhaus
Kruzifix
Marien-
kapelle
Rathaus
J53
Wendelins-
kirche
Römisches. Goldmünze des Vespasian, im Torfstich des alten Rheinbettes Römisches
gefunden (Wagner II, 174).
Kath. Pfarrkirche St. Wendelinus. Die ältere Kirche, deren Pfarrei
1724 von Kardinal Schönborn gegründet und dotiert wurde (GLA. Br. Gen. 634), stand
an der Stelle des heutigen Hauses Nr. 9, an dem ein Stein mit Kreuz in Herzform
eingemauert. In den Querarmen: M• B • H • 17JO. Darunter: Anno 1756 wurde die
kirch abgebrochen und hier stunde der altar, der alte kirchplatz und kirchhoff, so dermahl
auch ein garthen af j6'\2 ruthen stark und der dahiesigen pfarrey gegen jährliche lesung
vier heiliger meßen von gnedigster herrschafft zum genuß überlassen worden. H. 1,00 m,
Br. 0,60 m. — Neubau von 1886. Die drei Glocken von 1876. (Der Grundplan
samt Fassadenansicht der unter Schönborn erbauten früheren Kirche mit kleeblatt-
förmiger Choranlage [= Ubstatt], Zwiebelturm mit Laterne an der linken Seite und
Schönbornschem Wappen über dem Patronsbild der Fassade in der Plansamml. des
Bruchsaler Rathauses.)
Kelch. Silbervergoldet. Form einfach, ohne Marken. Mit dem bischöflichen Kelch
Wappen Speier-Weißenburg-Schönborn und 1733. Am Fuß eingraviert: Emptus ex
cassa paramentor.
Pfarrhaus. Gußeisernes bischöfliches Wappen: Speier -Weißenburg-Hütten
außen eingemauert (wie in Hambrücken), ebenso eine Geschützkugel, die früher
am Kirchturm eingelassen war. Sie stammt von der Belagerung Philippsburgs
im Jahr 1799.
Dorfkreuz bei der Kirche. Auf der Rocailletafel der Mensa: Hat Frantz
Heilig dieses Creutz aufrichten lassen 1760 mit gnedigster erlaubnus des hochwürdigsten
bischoffs. (Die betr. Urkunde im Pfarrarchiv. Mitteil. 1. c. Nr. 20, 109.)
' Marienkapelle. Eine Viertelstunde nördlich des Dorfes. Auf Holzposta-
menten mit Rocailleschilden eine Reihe von barocken Holzfiguren wie St. Antonius,
Wendelin, der Salvator mundi, um 1750. Handwerklich tüchtig. Die Madonnenfigur
von künstlerischem Wert; schöner Rhythmus in Haltung und Gewandung; ruhiger
hoheitsvoller Gesichtsausdruck.
Rathaus. Die gleiche gegossene Wappentafel hier befestigt wie am Pfarrhaus.
»Zum Engel« (Nr. 93). Tüchtiges schmiedeeisernes Wirtshausschild an dem -Zum Engel,
bemerkenswerten Fachwerkbau. Auf einer Holztafel über dem Oberlicht der Ein-
gangstür die Inschrift: Andreas Decker gebaud A 1774. M. Magareda. D. Dazwischen
ein Rad.
Neudorfer Forsthaus und Mühle. Eine halbe Stunde nördlich von Ncudorfer
r orsthaus
Neudorf an der Straße nach Wiesental. Das Forsthaus, ursprünglich bischöfliches "nd Mühle
Jägerhaus, ein zweistöckiger, schlichter Massivbau mit allseitig abgewalmtem Dach
und Huttenschem Wappen über der Tür, wurde nach einem Plan Leonhard Stahls
(vom 10. Febru«r-xi75s) erbaut. (Der Plan in der Sammlung der Bezirks-Bauinspektion
Bruchsal: »Das Jägerhaus auf der Ziegelhütte ohnweit Neudorf.« Daselbst auch ein
Riß des »Forsthofes« in Neudorf.) — Die Mühle dabei 1773 erbaut. An der Straßen-
seite in einer Nische eine gleichzeitige Kreuzigungsgruppe in Stein. Hand-
werksmäßiges Barock.
Pfarrhaus
Kruzifix
Marien-
kapelle
Rathaus