AMT BRUCHSAL — STETTFELD
3°S
Haus Nr. 294. Am Bogen des steinernen Hoftores die Zahl /55A (= 1557)' Häuser
Kreuzigungsgruppe bei der Kirche, von der Gemeinde 1739 errichtet. Kreuzigung
»Georg Friedrich Schmicht bildhauer faecitt- meldet die Inschrift von diesem volks-
tümlich-primitiven und breit aufgebauten Werk.
Madonna auf der Weltkugel, von 1761, am Dorfausgang nach dem Bahnhof. Marienfigur
Die große Steinfigur sehr bewegt, auf reich profiliertem, hohem Sockel; derjenigen
zu Langenbrücken nahe verwandt.
STETTFELD
Karlsr. GLA. Plansamml. S. 98% Ortsplan aus dem Jahre 1758 von dem Speierer
Geometer Georg Hoffmann. — Mitteil. d. bad. histor. Kommiss. Nr. 13 (1891), 114;
Nr. 20 (1898), 116.
Feigenbutz, 2^8—234. — Erzbistum Freiburg, 681. — »Bad. Beobachter« 1892
Nr. 244.
Geschichte. Stetveit ca. 1250; Stetenvelt 1296; Stetefeld 1390. — Der Ort Geschichte
im Hirsauer Kodex zuerst erwähnt (12. Jh.); die dort genannten Namen scheinen
aber keinen Ortsadel zu bedeuten. Dagegen waren die Herren von Kißlau hier früh
begütert. Von ihnen scheint das Dorf im 14. Jh. in speierischen Besitz gelangt zu sein.
Bis 1803 weltlicher Besitz des Hochstifts Speier. — Von der alten Ortsanlage ist
ein Rest des Dorfgrabens auf der Südseite noch vorhanden.
Bronzezeit. Zwischen Weiher und Stettfeld zwei bemerkenswerte Radnadeln, Bronzezeit
je mit einer und doppelter oberer Öse, ferner zwei glatte offene Armringe gefunden;
wohl aus einem Grab der mittleren Bronzezeit. Seit 1881 in den Großh. Samml.
Karlsr.
La Tene. Auf einem Acker »im oberen Schaafhaus« beim Ort ein Halsring LaTtne
gefunden mit verzierten Bronzebuckeln, dazwischen drei runde Scheiben mit Fül-
lungen aus rot glasierter Tonmasse; Stücke eines Armrings, aus fast kugeligen Buckeln
bestehend. Die seit 1888 in den Großh. Samml. Karlsr. befindlichen Funde der
Früh-La Tene-Zeit angehörig.
Römisches. Da hier ein wichtiger Straßenkreuzungspunkt war, ist daselbst eine Römisches
größere römische Niederlassung mit Sicherheit anzunehmen, was auch die zahlreichen
Funde, mit bedeutenden Stücken darunter, bestätigen. Schon 1818 wird von einem
Relief berichtet mit der etwas primitiven Darstellung Apollos, Minervas und Mer-
kurs, nebeneinander stehend, an ihren Attributen kenntlich; teilweise beschädigt. Die
Steintafel, gefunden in einem tiefen Gewölbe auf dem Kirchhof oder nach einem
anderen Bericht in der Kirchhofmauer selbst, eine Zeitlang im Besitz von Pfarrer
Breunig-Odenheim und in dessen Pfarrgartenmauer eingelassen. Von hier kam der
Stein in die Großh. Samml. Karlsruhe. — Der Ortspfarrer Stratthaus berichtete 1866
von römischem Mauerwerk bei einem der letzten Häuser neben der Landstraße nach
Bruchsal zu. Weiteres mit Resten von Hypokausten und Säulenstücken im Gewann
»Dorfgraben« gefunden; auf dem Kirchhof 1886 bis 1888 ein Mühlstein, Aschenkrug,
Sigillata, ein Antefix aus Ton und Falzziegel. — Die 1866 vom Mannheimer Altertums-
verein veranstalteten Ausgrabungen ergaben im südlichen Teil des Ortes, links an
3°S
Haus Nr. 294. Am Bogen des steinernen Hoftores die Zahl /55A (= 1557)' Häuser
Kreuzigungsgruppe bei der Kirche, von der Gemeinde 1739 errichtet. Kreuzigung
»Georg Friedrich Schmicht bildhauer faecitt- meldet die Inschrift von diesem volks-
tümlich-primitiven und breit aufgebauten Werk.
Madonna auf der Weltkugel, von 1761, am Dorfausgang nach dem Bahnhof. Marienfigur
Die große Steinfigur sehr bewegt, auf reich profiliertem, hohem Sockel; derjenigen
zu Langenbrücken nahe verwandt.
STETTFELD
Karlsr. GLA. Plansamml. S. 98% Ortsplan aus dem Jahre 1758 von dem Speierer
Geometer Georg Hoffmann. — Mitteil. d. bad. histor. Kommiss. Nr. 13 (1891), 114;
Nr. 20 (1898), 116.
Feigenbutz, 2^8—234. — Erzbistum Freiburg, 681. — »Bad. Beobachter« 1892
Nr. 244.
Geschichte. Stetveit ca. 1250; Stetenvelt 1296; Stetefeld 1390. — Der Ort Geschichte
im Hirsauer Kodex zuerst erwähnt (12. Jh.); die dort genannten Namen scheinen
aber keinen Ortsadel zu bedeuten. Dagegen waren die Herren von Kißlau hier früh
begütert. Von ihnen scheint das Dorf im 14. Jh. in speierischen Besitz gelangt zu sein.
Bis 1803 weltlicher Besitz des Hochstifts Speier. — Von der alten Ortsanlage ist
ein Rest des Dorfgrabens auf der Südseite noch vorhanden.
Bronzezeit. Zwischen Weiher und Stettfeld zwei bemerkenswerte Radnadeln, Bronzezeit
je mit einer und doppelter oberer Öse, ferner zwei glatte offene Armringe gefunden;
wohl aus einem Grab der mittleren Bronzezeit. Seit 1881 in den Großh. Samml.
Karlsr.
La Tene. Auf einem Acker »im oberen Schaafhaus« beim Ort ein Halsring LaTtne
gefunden mit verzierten Bronzebuckeln, dazwischen drei runde Scheiben mit Fül-
lungen aus rot glasierter Tonmasse; Stücke eines Armrings, aus fast kugeligen Buckeln
bestehend. Die seit 1888 in den Großh. Samml. Karlsr. befindlichen Funde der
Früh-La Tene-Zeit angehörig.
Römisches. Da hier ein wichtiger Straßenkreuzungspunkt war, ist daselbst eine Römisches
größere römische Niederlassung mit Sicherheit anzunehmen, was auch die zahlreichen
Funde, mit bedeutenden Stücken darunter, bestätigen. Schon 1818 wird von einem
Relief berichtet mit der etwas primitiven Darstellung Apollos, Minervas und Mer-
kurs, nebeneinander stehend, an ihren Attributen kenntlich; teilweise beschädigt. Die
Steintafel, gefunden in einem tiefen Gewölbe auf dem Kirchhof oder nach einem
anderen Bericht in der Kirchhofmauer selbst, eine Zeitlang im Besitz von Pfarrer
Breunig-Odenheim und in dessen Pfarrgartenmauer eingelassen. Von hier kam der
Stein in die Großh. Samml. Karlsruhe. — Der Ortspfarrer Stratthaus berichtete 1866
von römischem Mauerwerk bei einem der letzten Häuser neben der Landstraße nach
Bruchsal zu. Weiteres mit Resten von Hypokausten und Säulenstücken im Gewann
»Dorfgraben« gefunden; auf dem Kirchhof 1886 bis 1888 ein Mühlstein, Aschenkrug,
Sigillata, ein Antefix aus Ton und Falzziegel. — Die 1866 vom Mannheimer Altertums-
verein veranstalteten Ausgrabungen ergaben im südlichen Teil des Ortes, links an