Der alte Athenatempel auf der Akropolis.
II. Bau geschieh te.
Aus den erhaltenen Resten des Tempels, deren Beschrei-
bung den ersten Theil dieses Aufsatzes bildete (Mitth. XI S.
337), konnten wir einige für die Geschichte des Baues wich-
tige Folgerungen ziehen: Der Tempel stammt aus sehr alter
Zeit und besass ursprünglich keine äussere Säulenhalle. Erst
Pisistratos fügte den Säulenkranz hinzu. In den Perserkrie-
gen wurde der Tempel zerstört. Die äussere Säulenhalle ist
nie wieder aufgebaut worden, da ein Theil ihres Stylobates
im V. Jahrhundert vom Erechtheion überbaut wurde. Dage-
gen kann der Tempel selbst mit seinem Hinterhause auch
nach den Perserkriegen noch bestanden haben. Ausser den
Steinen des Tempels haben wir aber noch andere Quellen für
die Ermittelung seiner Baugeschichte, nämlich zahlreiche In-
schriften und Schriftstellen, welche sich auf unseren Bau be-
ziehen. Diese Quellen fliessen so reichlich, dass wir die Schick-
sale des Tempels durch mehrere Jahrhunderte hindurch ver-
folgen können.
Bisher wurden alle Nachrichten aus dem Alterthum, wel-
che von einem Tempel der Athena auf der Akropolis spre-
chen, entweder auf den Parthenon, oder auf das Erechtheion
bezogen. Wenn z. B. von einem άρχαΐος νεώς, oder von einem
παλαιός ναός της Αθήνας, oder von einem ναός της Αθήνας die
Rede ist, so glaubte man in den beiden ersten Fällen, dass
das Erechtheion gemeint sei, im letzteren schwankte man, auf
welchen der beiden Tempel man den Namen beziehen sollte.
Jetzt wissen wir, dass es abgesehen vom älteren Parthenon
und älteren Erechtheion jedenfalls drei Tempel auf der Burg
II. Bau geschieh te.
Aus den erhaltenen Resten des Tempels, deren Beschrei-
bung den ersten Theil dieses Aufsatzes bildete (Mitth. XI S.
337), konnten wir einige für die Geschichte des Baues wich-
tige Folgerungen ziehen: Der Tempel stammt aus sehr alter
Zeit und besass ursprünglich keine äussere Säulenhalle. Erst
Pisistratos fügte den Säulenkranz hinzu. In den Perserkrie-
gen wurde der Tempel zerstört. Die äussere Säulenhalle ist
nie wieder aufgebaut worden, da ein Theil ihres Stylobates
im V. Jahrhundert vom Erechtheion überbaut wurde. Dage-
gen kann der Tempel selbst mit seinem Hinterhause auch
nach den Perserkriegen noch bestanden haben. Ausser den
Steinen des Tempels haben wir aber noch andere Quellen für
die Ermittelung seiner Baugeschichte, nämlich zahlreiche In-
schriften und Schriftstellen, welche sich auf unseren Bau be-
ziehen. Diese Quellen fliessen so reichlich, dass wir die Schick-
sale des Tempels durch mehrere Jahrhunderte hindurch ver-
folgen können.
Bisher wurden alle Nachrichten aus dem Alterthum, wel-
che von einem Tempel der Athena auf der Akropolis spre-
chen, entweder auf den Parthenon, oder auf das Erechtheion
bezogen. Wenn z. B. von einem άρχαΐος νεώς, oder von einem
παλαιός ναός της Αθήνας, oder von einem ναός της Αθήνας die
Rede ist, so glaubte man in den beiden ersten Fällen, dass
das Erechtheion gemeint sei, im letzteren schwankte man, auf
welchen der beiden Tempel man den Namen beziehen sollte.
Jetzt wissen wir, dass es abgesehen vom älteren Parthenon
und älteren Erechtheion jedenfalls drei Tempel auf der Burg