Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 12.1887

DOI Heft:
Heft 3
DOI Artikel:
Wernicke, Konrad: Pausanias und der alte Athenatempel auf der Akropolis
DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.42075#0198

DWork-Logo
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Pausanias und der alte Athenatempel
auf der Akropolis.

Es liegt mir fern, die schönen und für die Baugeschichte
der Akropolis wertvollen Ergebnisse, welche bei den jüng-
sten Ausgrabungen durch W. Dörpfeld erzielt sind, im Fol-
genden bekritteln zu wollen. Den Zoll der Dankbarkeit muss
aber,hier wie überall,der Einzelne an seinem Teile in die Pflicht
verwandeln, dasjenige, was neben den sicheren Hauptergeb-
nissen der Dörpfeld’schen Arbeit (Mitt. d. arch. Inst. Athen.
Abt. ΧΠ S. 25 ff.) noch unsicher geblieben ist, zu prüfen und
die etwa aufsteigenden Bedenken in bescheidener Weise zu
äussern.
Ein Punkt möge hier zeigen, dass auch das Negative bis-
weilen seinen Wert haben kann. Wie nahe lag es dem eifri-
gen Forscher, den ‘ alten Athenatempel’, welchen gütige Göt-
ter der bisher ahnungslosen Welt wiedergeschenkt hatten,
nun auch im Pausanias finden zu wollen! Und so hat denn
Dörpfeld’s fleissiges Suchen auch vier Stellen entdeckt,wo der
Periegel bei seiner ‘ Wanderung’ den Tempel erwähnt haben
soll. Freilich gleich an der ersten Stelle kann man es eher
ein Verschweigen als ein Erwähnen nennen. Denn eine so
ungeheure Lücke, wie sie Dörpfeld annehmen will,wird man
nach dem Zustand unseres Pausaniastextes kaum vorausset-
zen dürfen; will er doch auch die Erwähnung des grossen
Altars hier unterbringen, obwol die f Wanderung’ an dem-
selben hier gerade nicht vorübergeht. Aber es wäre ja
schliesslich gar keine so lange Erwähnung nötig; wenn wir
bedenken,wie der Perieget selbst den Parthenon mit ein paar
 
Annotationen