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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 12.1887

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Heft 4
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Judeich, Walther: Pedasa
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https://doi.org/10.11588/diglit.42075#0364

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346

PEDASA

Philipp bestanden haben. In die Zeit zwischen Maussollos’ Sy-
noikismos and Philipp’s Einmarsch in Karien, in die Diado-
chenzeit, muss ihre Erbauung fallen.wie schon aus dem gan-
zen baulichen Charakter geschlossen wurde. Wem der Wie-
deraufbau der Stadt zufällt, ist nicht zu sagen; nicht un-
wahrscheinlich dünkt mich, dass die Architravinschrift von
S. 334 sich irgendwie auf den zweiten Gründer bezieht. Am
nächsten liegt es,wie es oben geschehen ist, ein βασιλεΐ . . . .
άνέθηκεν einzusetzen, wenngleich man zugeben muss, dass
die Weihung eines Gebäudes an einen König bisher noch
ohne Analogie ist.
Als Philipp dann im Frieden mit Bom 197 v. Chr. seine
sämmtlichen Eroberungen herausgeben musste, hat er auch
diese Stadt geräumt. Nach ihm hat vielleicht Antiochos d.
Gr. wie er Iasos und andere Städte, die Philipp früher inne-
gehabt, besetzte (Pol. XVIII 47,1. 48,1 cf. Liv. XXXVII 17)
auch diesen wichtigen Punkt sich gesichert. Dann ist die künst-
lich neugeschaffene Stadt jedenfalls verfallen. Die Not hatte
im VI. Jahrhundert ihre Bewohner von dem Fuss des Berges
auf den Gipfel getrieben, während der Diadochenzeit war sie
in richtiger Erkenntniss des militärischen Wertes nochmals be-
festigt worden: in dem befriedeten römischen Beiche bedurfte
man dieser Zufluchtstätte nicht mehr. Man konnte den steilen,
mühsam zu ersteigenden, wasserlosen Berg verlassen und an
günstigerer Stelle sich wieder ansiedeln. Damit stimmt, dass
zu Strabo’s Zeit die alte Stadt nicht mehr existirte und nur
noch ein Städtchen im Gebiet von Stratonikeia den Namen
der alten Bergfeste trug.
Athen, Januar 1888.

WALTHEB JLDEICH.
 
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