Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Baader, Joseph
Beiträge zur Kunstgeschichte Nürnbergs (Band 2) — Nördlingen, 1862

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.21968#0006

DWork-Logo
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
2

bemalen und mit neuen Schiltlein und den Stadtwappen
versehen. Solche wnrden gemalt in den Jahren 1386, 1390,
1393, 1394 und 1406, in den lehten zwei Jahren durch
die Maler C. Klügcl und Meister Berchtold.

Selbst die Stadtthürme wurden nicht vergessen; im
Jahre 1388 ließ sie der Rath srisch tünchen und malen. Jn
eben diesem Jahre änderte man auch die Fenster der alten
Rathstube; sie wurden erhöht, weiter gemacht und mit neueu
Gläseru und Eisengittern versehen. Die Stube erhielt einige
Malereien. Jm Jahre 1393 ließ der Rath ein neues
Reichspanier entwerfen. Martin Unger, der Seidcunäther,
der es machte, erhielt dafür 5 Pfund 16 Schilling Haller.
Es hing auf dem Nathhaus. *)

Jm Jahre 1393 wurde Meister H. Schön ausgesendet,
um „daz werk vor Poppenhawsen zuschauen". Dafür und
für „ein form" dieses Werkes, die er für den Rath anfertigte,
erhielt er von diesem ein nicht unbedeutendes Geldgeschenk.

Jn den Jahren 1423 und 1424 wurde das Rathhaus
restaurirt nnd vvn den Krämmen und Brotbänken befreit, die
an dasselbe augebaut warcn. Der Rath ließ sie abbrechen
nicht ohne große Opfer. Sie waren an Bürger der Stadt
vererbt; ihre Zahl belief sich auf etliche 60 Krämme und
Bänke. Der Rath löste den Bürgeru das Erbe ab und be-
zahlte ihnen dafür 4237 Pfund, 13 Schillinge und 3 Hal-
ler. Nachdem das Aeußcre vou diesen unschönen Auhängseln
befreit worden, ließ der Stadtbaumeistcr Andres Volkamer
die Restaurations-Arbeiten im Jnnern beginnen. Sodann
malte Mcistcr Berchtold dcr Maler „aussen, hinden, voruen
vnd vnder dem Rothawse", dcsgleichcn zwci Stuben desselben.

*) Das großc Panicr und das kleinc Rennfähnlein, die dcr
Rath im Jahre 1383 aus Seide und Gold machen ließ, koste-
ten 11 Psd. und 12 hl.
 
Annotationen