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ziehen, aber sich nichts merken lassen, wozu er diese Angaben
branche.
Wenn man ihn nm den Zweck frage, soll er nur fnr-
wenden „wie itzo mancherley gepcw ond gemeld auff der vesten
vnd auch an vnnserm Rathhauß alhie geschehen". Er soll
dann alles ordentlich verzeichnen nnd dem Rath fürderlichst
zuschicken. Alö Spengler seinen Auftrag vollzogen, wurden
nach Dürers Zeichnung zwei Münzeisen mit des Kaisers
Bildniß und mit den Wappen des Reichs und der kaiserlichen
Erblande und Königreiche angefertigt, und die Münzen ge-
prägt. Es war des Raths Absicht, mit einer Anzahl der-
selben „daran nicht der werdt, sonnder die arbait vnd kunst
anzesehen ist", den Kaiser zu verehren, wenn er auf den nach
Nürnberg angesetzten Reichstag kommen werde. Der Reichs-
tag aber kam der Sterbslaufte wegen nicht zu Stande. Der
Rath wollte im Jahre 1521 dem Kaiser die Münzen nach
Worms schicken. Aber auch das unterblieb, wie es den An-
schein hat.
Dürers Werke, namentlich sein Buch übcr die Perspek-
tive, wurden in Frankreich nachgedruckt und von da aus in
Deutschland und den Niederlanden und sonst nach allen Rich-
tungen verbreitet. Die Bemühungen des Raths, ihre Ver-
breitung zu hindern, scheint nicht besondern Erfolg gehabt zu
haben. Jm Jahre 1533 klagte die Wittwe Dürers aber-
mals über diesen Nachdruck und welcher Schaden ihr daraus
entstehe. Der Rath ließ in ihrem Namcn eine Bittschrift an
den König Franz von Frankreich um Unterdrückung des Nach-
druckes aufsetzen, und schickte dieselbe unterm 3. Juni an den
König ab. Diese Bittschrift begleitete der Rath mit einem
eigeuen Schreiben, worin er dem Künstler eine ausgezeichnete
Lobrede hielt. *) Es sei seine (des Raths) Pflicht, für das
') S. Beilage II.
ziehen, aber sich nichts merken lassen, wozu er diese Angaben
branche.
Wenn man ihn nm den Zweck frage, soll er nur fnr-
wenden „wie itzo mancherley gepcw ond gemeld auff der vesten
vnd auch an vnnserm Rathhauß alhie geschehen". Er soll
dann alles ordentlich verzeichnen nnd dem Rath fürderlichst
zuschicken. Alö Spengler seinen Auftrag vollzogen, wurden
nach Dürers Zeichnung zwei Münzeisen mit des Kaisers
Bildniß und mit den Wappen des Reichs und der kaiserlichen
Erblande und Königreiche angefertigt, und die Münzen ge-
prägt. Es war des Raths Absicht, mit einer Anzahl der-
selben „daran nicht der werdt, sonnder die arbait vnd kunst
anzesehen ist", den Kaiser zu verehren, wenn er auf den nach
Nürnberg angesetzten Reichstag kommen werde. Der Reichs-
tag aber kam der Sterbslaufte wegen nicht zu Stande. Der
Rath wollte im Jahre 1521 dem Kaiser die Münzen nach
Worms schicken. Aber auch das unterblieb, wie es den An-
schein hat.
Dürers Werke, namentlich sein Buch übcr die Perspek-
tive, wurden in Frankreich nachgedruckt und von da aus in
Deutschland und den Niederlanden und sonst nach allen Rich-
tungen verbreitet. Die Bemühungen des Raths, ihre Ver-
breitung zu hindern, scheint nicht besondern Erfolg gehabt zu
haben. Jm Jahre 1533 klagte die Wittwe Dürers aber-
mals über diesen Nachdruck und welcher Schaden ihr daraus
entstehe. Der Rath ließ in ihrem Namcn eine Bittschrift an
den König Franz von Frankreich um Unterdrückung des Nach-
druckes aufsetzen, und schickte dieselbe unterm 3. Juni an den
König ab. Diese Bittschrift begleitete der Rath mit einem
eigeuen Schreiben, worin er dem Künstler eine ausgezeichnete
Lobrede hielt. *) Es sei seine (des Raths) Pflicht, für das
') S. Beilage II.