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Baader, Joseph
Beiträge zur Kunstgeschichte Nürnbergs (Band 2) — Nördlingen, 1862

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https://doi.org/10.11588/diglit.21968#0051

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Feld- imd Belagerungsgcschütze. Jm Jahre 1499 machte er
für Herzog Heinrich den Aeltern von Braunschweig etliche
Büchsen und Büchsengeschosse, erhielt aber kein Geld, so daß
cr den Rath nm eine Fürschrift anging und dcn Herzog um
Bezahlnng anhalten ließ. Jm bayerischen Krieg vom Jahre
1504 verbot ihm der Rath, ohne sein Wissen und Erlauben
für Fremde Büchsen zn machen.

Sebald Beheim hatte an Cunz Helfer einen geschickten
Gehilfcn und Diener „dcn er bey dem handwcrk auffgezogen
vnd vor andern in seiner knnst vnterrichtet hatte". Er lieh
denselben im Jahre 1506 dem Churfürsten Friedrich zu
Sachscn zu allerlei Arbeiten. Jm Herbste 1507 wollte der
Chnrfürst den Helfer abermals und zwar für immer haben.
Das gab aber Beheim nicht zu „das wurd eine ganze zer-
rüttung seincs handels und handwerks bringen, da Helfer in
der kunst vnd arbeit des formens vnd gießens vor andern
vnterrichtet, vnd er selbst mit tapfcrn alter vnd schwere des
leibs beladen sey". Helfer selbst erklärte, es sei ihm „der
luft an den orten der churfürstlichen lande, auch die speis
vngewöhnlich vnd widerwertig, so das ihme aus verhinderung
seines leibs ehaft daselbst zu wonen nit wollt füglich sein,
auch dann nicht, wann Meister Sebald seinen willen dazu
gebe". Anton Tucher, durch den der Churfürst diese Ange-
legenheit betrciben ließ, setzte diesen von der Weigernng Be-
heims und Helfers in Kenntniß.

Jm Jahre 1510 schickte dcr Churfürst dem Meister
Sebald ein Muster zu einigen Mörsern. Einer davon sollte
14 Zentner schwer werden. Beheim erbot sich, denselben
in fünf Wochen fertig zu machen. Für den Zentner ver-
langte er 9 fl.

Als Erzgießer kommt um diese Zeit noch vor Jorg
Beheim; vielleicht war er ein Sohn Sebald Beheims.
 
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