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gemacht swerd) ; das sey aber war, er hab etlich gesellen,
mit denen er sich bey weilen bespracht, seynen mangel ange-
zeigt; das sey der, er konn nit glauben, das in der gestallt
des weins vnd brots dcr leib vnd pluet Cristj da sei; wiß
sich des pisher nit zu vntcrrichten, müß vnd woll dann
pacienh hnben pis Jm got geben well. Er hab auch vil
predig gehort; wiß sich daraus auch nicht zu bessern. Er
sey auch ab Lutters schreiben oder anderen predigen nit Jrr
gemacht worden, sunder alle weg der meynung gewesen; vnd
gleich wol hab er Jüngst sich lassen übcrreden, das sacrament
Ley den Augustinern entpfangen, doch Jm hertzen ein anders
gehapt; derhalb er wider sorg, übel gehandelt szuj haben;
wiß, das er hab dann ander vnterricht nit ferrer zngeprau-
chen. So sagen die prediger selbs, ein starcker dorff des
zeichens nit genyessen. Dieweil dann er sager solichs für
ein zeichen, das Cristus geben, halte, sey Jme von vnuot-
ten, das zugeprauchen. Von der tauff wiß er nichts, kann
das weder schelten oder loben; es lig am wasser nichts.
Gestee nit, das er sonst eynich vngeschickt Ned gethan, ver-
sehe sich, es werd nit ausf Jne pracht werden. Seyn gesel-
schafft, mit denen er seynen mangel geredt, sey der Schul-
meister zu sand Sebald, *) seyn — sagers — bruder, Jorg
bentz ein maler, vnd veyt glasers son'e. Bitt auch, konn
man Jne eins besiern, darjn Jm genug gcschee, vnterrichten,
well er guetlich horen vnd auffnemen.
Barthel Bcheym sagt, er kann nit glauben, das
Jn der gestallt weins vnd Prots der leichnam vnd Pluet
Crifti da sey; so kon er auch von der tauff nichts halten,
dahin kon yn nymant reden, ob cr es schon außwendig höre
vnd sagt, er glaubts vnd lügs Jm hertzen. Hallt es alles
*) Johann Denck, der, weil er ähnlichen Ansichten wie die „gott-
losen Maler" huldigte, gleichfalls aus der Stadt verbannt wurde.
gemacht swerd) ; das sey aber war, er hab etlich gesellen,
mit denen er sich bey weilen bespracht, seynen mangel ange-
zeigt; das sey der, er konn nit glauben, das in der gestallt
des weins vnd brots dcr leib vnd pluet Cristj da sei; wiß
sich des pisher nit zu vntcrrichten, müß vnd woll dann
pacienh hnben pis Jm got geben well. Er hab auch vil
predig gehort; wiß sich daraus auch nicht zu bessern. Er
sey auch ab Lutters schreiben oder anderen predigen nit Jrr
gemacht worden, sunder alle weg der meynung gewesen; vnd
gleich wol hab er Jüngst sich lassen übcrreden, das sacrament
Ley den Augustinern entpfangen, doch Jm hertzen ein anders
gehapt; derhalb er wider sorg, übel gehandelt szuj haben;
wiß, das er hab dann ander vnterricht nit ferrer zngeprau-
chen. So sagen die prediger selbs, ein starcker dorff des
zeichens nit genyessen. Dieweil dann er sager solichs für
ein zeichen, das Cristus geben, halte, sey Jme von vnuot-
ten, das zugeprauchen. Von der tauff wiß er nichts, kann
das weder schelten oder loben; es lig am wasser nichts.
Gestee nit, das er sonst eynich vngeschickt Ned gethan, ver-
sehe sich, es werd nit ausf Jne pracht werden. Seyn gesel-
schafft, mit denen er seynen mangel geredt, sey der Schul-
meister zu sand Sebald, *) seyn — sagers — bruder, Jorg
bentz ein maler, vnd veyt glasers son'e. Bitt auch, konn
man Jne eins besiern, darjn Jm genug gcschee, vnterrichten,
well er guetlich horen vnd auffnemen.
Barthel Bcheym sagt, er kann nit glauben, das
Jn der gestallt weins vnd Prots der leichnam vnd Pluet
Crifti da sey; so kon er auch von der tauff nichts halten,
dahin kon yn nymant reden, ob cr es schon außwendig höre
vnd sagt, er glaubts vnd lügs Jm hertzen. Hallt es alles
*) Johann Denck, der, weil er ähnlichen Ansichten wie die „gott-
losen Maler" huldigte, gleichfalls aus der Stadt verbannt wurde.