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Badische Post: Heidelberger Zeitung (gegr. 1858) u. Handelsblatt (61): Badische Post: Heidelberger Zeitung (gegr. 1858) u. Handelsblatt — 1919 (September bis Dezember)

DOI Kapitel:
Nr. 202-227 (1. September 1919 - 30. September 1919)
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https://doi.org/10.11588/diglit.3728#0031
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Eisenvahnerstrett in
-. Deutsch-Oesterreich

De: gesamte Verkehr auf der SüdbaHn ist in-
folge des allgemeinen Ausstandes der Eisembabireo
einseistelltl. Nach übsrein-strmmenden Melduuaen
be-Mossen die Aivgestellten der StcvatsSachnen, die
Lntscheidung über dis BeteMgung am Ausstand
Lis zum 10. Saptember su verschieben. Jnslviischen
werden Verhandlungen mit der Rogierumg ge-
pftogem. Dio Regierung ist abcir! nicht gewillt,
die Fordarungen der Eisenbcrhner zu erfüllen uud
droht mit völlvger Ausschaltung der Südbahn und
Ueoerleitung -des Verkehrs crwf die Weftüahn,
dcren Angclstellte ihren Dienst weitcr versehen. Jm
allsomeinsn ist die Lage unverändert umd bis auf
die Süd- und Ostbahn wird überall gearbeitet.

Deutsches Reich

Die deutschnationalcn Bcamten vnd der
Bersassullgserd

Der Beamten - Alrsschutz -er deutsch-
nationalcn Volkspartei im Reich und im Preutzen
beschlotz eine Kundgebung., in der es heitzt: Durch
die neue Reichsverfassung wtrd dem Beamten die
Freiheit lhrer politischen Eesinnung ausdrücklich
gewährleistet. Es würde eine flagrante Verletzung
dieser uns- zugesicherten Erundrechte bedeuten,
wenn man uns durch dis Eidesformel über
die „gewisse Beobachtung der Verfasiung" hinaus
weitgehende Verpflichtungen auferlegen uüd die
Freiheit der politifchen Eestnnung beschränken
wollte. Wir deutschnationalen Beamten erklä-
ren deshalb, datz wir den von uns verlangten Eid
leisten werden, aber nur in dem Sinne, datz wir
uns zur gswissenhaften Beobachtung der in der
Verfassungsurkunde niedergelegten Bestimmungen
verpflichten. Znsbesondere behalten wir uns
dvrchaus das Recht oor. im Rahmen der -urch
die Verfassung geaebenen Dköglichkeiten andsre
staatliche Zustande zu erstreben.

Zu dieser Kundgebung des Beamtsnausschus-
ses gibenkt döe Regierung, keine amtliche Erklä-
rung abzugeben.

* Kirchentagungen. Jn Dresden tagte vom
2. bis 5. September ein allgemeiner eoangeli-
scher Kirchentag und gleichzeitig der Deutsche
Volkskirchsnbund.

Aus Sadt und Umgebung

Die Erhöhung der EisenLahnfahrpreise

Wis bereits gemeldet, soll am am 1. Oktobor
der Personentcrrif, Gepäck- und Expretzgutfrachten
uim 60 Proaent erhöht werden. Wis eing Berlrner
Rachrichtenstelle erfährt, wird sich die ErhcMno
auis alle Personenfahrkarten nrit Aus-
abmH der MilitärfcchrLarte erstrecken. Die neuen
Schnellzusszufchlagskarten werden Nr die erste
Zone in der 1. und 2. Klasse 3 ML. in der 9. Klasse

1. kv Mrrk botrMen, für die 2. Zone in der 1. und

2. Kkrsse 6 Mk.. sür die 3. KWe 3 Mk. Dte dritte
Zvna fmht in der 1. unb 3. KlMe eine Sühcchuns
von 9 Mk. und in der 3. Klasse von 4.50 Mk. vor.
Eleichzeitiig werden auchi die neuen Mindest-
fÄhrpreise für SchnellMge für die 1. Klasse
anf 22.50 Mk.. die 2. Klasse auf 16 Mk. und die

3. Kliasss auf 7.50 Mk. fSstaesetzt. Dis im BerkShr
befindlichen Fcchrkarten wvrden weiter ausgegeben
mit einem llsberdruck der neuen Fcchrpreiss in
schwarzex Fa-rbe.

* Zusammenfchluh der

Wie aus 7>iena gemelöet

Universttät»beamten.

^ena gemetdet wird, tagten dort die Be-
amten der Unioersitäton und Hochschulen. Sie be-
fchlossen, stch unter dem Ramen „Verbanb der -un-
teven Beamten und Beamitenanroärter der deutschen
Universrtäten und Hochschulen in Göttingen" zu
veroinigen. Der Zmeck des Verbandes ist zunüchst,
eine Klärung der äutzerst verworrenen Derhältnisse
der unteren BeaMten der deutschen Hochschulen
herbeizuftchren.

* Kriegsdenkmünzen. Der Nationalversamm-
lung war ein Antrag zugegangen, allen

lng , ^

Kriegsteilnohmern am Kriege 1914—18,
sowie Truppen des Grenzschutzes eine tragbare
Kriegsdenkmünze nebst Besitzzeugnis zu verlsihcin.
Nunmehr witzd bekannt, datz die Nationalver-
sammlung diesen Antrag angenommic-n hat. So-
mit dürfte sämtlichen Kriegsteilnehmern in ab-
sshbarer Zeit diese Auszeichnimg noch zuteil
werden.

* Scharfe UeSerwachung des Kraftwagenver-
kehrs. Wegen des bestehenden Venzolman-
gels wurden die Bezirksämter angewiesen, bei
dev Zu-lassung von Kraftwagen den strengsten
Matzstab bci Prüfung des Bedürfnisses anzulegen.
Fahrzeuge, für die eine ordnungsgemätze Zulas-
sungsbescheinigung nicht vorgezeigt werden kann,
werden beschlagnahmt. Jn Fällen, in denen Grund
zu der Annahme besteht. datz es sich um Fahrten
handelt, die autzerhalb jbes in der Zulastungsbe-
scheinigung eingetragenen Verwendungüzwecks lie-
gen, wird das Fahrzeug ebenfalls festgehalten
und bei der Polizeibehörde, die die Bcscheinigung
ausgestellt hat, telegraphisch die Zuriickziehung
der Zulastung beantragt.

* Heimstätten für Handwerker und Eewcrbe-
treibcnde. Der Landesoerband der bad. Gewerbe-
und Handwerkervereinigungen plant bekcvnntlich
die Erbauung einer He i mstät t en - K olon i e
für Jnvcrliden und ältere Handwerker und Ge-
werbetreibende, die stch zur Nuhe setzen wollen. Der
Plan ist der Verwirklichuna ncche, so datz mit dem
WohngÄiüude 'dcmnächst begonnen werden soll. Die
Heimstäksen-Kolonie wird in Verbtndung mit deim
Vevbainds-Erholungsheim St. Leonhard b. Uober-
lingen errichtet und wie diese dmck» die reizende
Lage am Bodensee besondere Anziehungskraft aus-
ülben. Neben dieser Heimstätten-Kolonie wird der
Plan einer anderen Fürforgeeinrichtung von dom
Präsidenten des -Vandesverbandes. Eowerberat
Niederbühl in Rastatt eifrig betrieben, die
Eründung einer Jnvaltden- und Alters-
rentenrasse für ielbständige Handwerker nnd
Eewerbetreibende.

* Einen Rundgang durch die städtifchen Obst-
anlagcn auf dem Kohlhof veranstaltet am näch-
sten Sonntag dcr OMbauverein. Näheres im An-
zeigenteil.

* Kartoffclvcrsorgung. Der Dcutsche Kartof-
felgrotzhändler-Verband hat sich in seiner Sitzung
am 1. September in Berlin gegen die weitere
Fortsetzung der Kartoffelzw'angswirtschaft ausge-
sprochen.

» Keine Höchst- und Richt,>ieise für Obst. Die
Bcvd. Obstversorgung hait durch Bekanwtmcuhung
vom 6. Soptember die Nichtpreise für Frühobst
auifaehoiben und von der Festzetzung der Höchst- u.
Nichtpreise für Herbstobst zunächst abgesehen. Dabei
muitz sreilich von Obsterzeugern. Handel und ver-
bvcruchendem Publikum erwartet woriden. datz die
Preise für Obst künsti« aanz evhoblich unter den

Aus Baden

Pforzheim, 4. Sept. Nach dom „Pforzh. Anz."
bat in Der letzten Zeit eine Schwindlerge-
jellschaift von 6 bis 6 Perlsonen von Karls-
ruhe uus ernen Scheckschwindel ins Werk gesetzt.
Die Eauner schmMgigelten Zahlkarten in Höh« von
'ctwa l^ Millronen Mark an das PoUchockamt in
Karlsruhe ein und entnahmon davaafhin Schecks.
Es 5ollen bereits 300 000 Mk. abgehoben worden
sein. Zwei der SHwindler haben auch in Pforz-
heim mit den falschen Schecks bei einer Bijouterie-
fabrik für 360000 Mk. Waren zu erlangeni. ver-
sucht," die Firma war aber vorstchtrg geniug und
wutzte stch vor Schaden zu schützen.

Psorzheim, 5. Cept. Zm Stadtteil Dillweitze.r-
stein stud rn letzter Zeit Typhusfälle in ge-
häufter Anzaihl aufgetreten.

Donauefchingen, 5. Sopt. Heute fanden von
den hiestgen Hotels Denionstrationen wegen
des Brotes stxrtt, das gestern zur Ausgabe gelangte
und M als unsenietzbar erwies. -Das mit Recht
beanstcmdete Brot LestcrnL» angeblich aus
reinem Roggeirmehl, -bis 94 Prozent ausge-
mahlen. Mr stch allein ist dieffes MM ohne Bet-
mrschung -anderer Mehlsorten zum Drotbacken tat-
fächlich nicht geergnet. Ledrglich der Umstand, datz
Molut kei-n anderes Mehl mehr zur Berfügung
stanL, zwving den Kommunalverband zur Hergabe
dieffes Mehls.

Gerichtszeitung

Speyer, 4. Sept. Die städtischen Arbeiter Joh.
Reinhatd, Franz Lang und Zosef Kön giwurden
vom Oberpolizeigericht zu se 3 Monat Eefängnis
und 100 Mark Eeldstrafe verurteilt, weil
sie angeblich im Auftrag -es verhafteten sozial-
demokratischen Stadtrats Ober Flugblätter belei-
digenden Znhalts gegen den Bund Freie Pfalz
und die französtsche Armee angeschlagen haben
sollen.

Freiburg, 4. Sept. Der Dienstknecht Zakob
Steinbrück war bei einem Diebstahl tn Denzlin-
gen beteiligt, bei dem 3000 Zigrren und 2670
Mark Silbergeld gestohlen wurden. Zn Freiburg
entwendete er mit cinem andevm Eesellen Wä-
sche und Kleider im Werte von 3000 Mark, die
dann in Mannheim verkauft- rourhen. Stesnbrück
erhielt 3 Jahre Zuchthaus und 5 Jahre Ehrver-
lust.

Herstellungskosten und Arbeitslöhne voraussicht
lich auf Mk 4.80 festgesetzt wechLn. Wir werden
feinerzeit bei Erscheinen noch näher darauf zu
sprechen kommen.

* zj, M. Frcy: „Kaftan und die Dirnen". —
Münchcn, Dclp!-in-Verlag. 283 Seiten. Wenn
man nicht etwas von und über A. M. Frey gc-hört
und gelesen Hä4te und daher nicht wützte. welche
Probleme zu lösen er sich vorgenommen hat. so
würe es nicht leücht., aus diesem Buche die gute
ALsicht zu crtennen. Er will sich der armen Ver-
lorenen annehmen, will das Eute in ihnen zeigen
i- aber es tritt hier nicht ganz zu Tage. Nur
andeutungsweise ersährt man etwas von den gu
ten Znstinkten, Gefühlen, die in der Dirns Betti.
ohne datz sie sich ihrer bewutzt wird, leben. Der
E-egenfatz zu der gemcinon, perversen Dame ist so
nicht fcharf genug herausgearbeitet. Zwei Frauen
lerncn wir lennen, bei dencn die T'.erhaftigkeit
vesonders hervortrctt: aber es ist uns verwehrt

bie Tiefe dcr be.iden Seelen zu schauen, der
Cchleier wird nicht gclüftet und Frey selbst scheint

- nicht in die äutzersten Winkel seiner Frauenseelen
eurgedrungen zu sein. Dagegen sind die beiden
-Vtanner, der Zuhälter und der schwacho, . ver-
traumte Verstümmelte. der willenlos von elnem
Weibe zum anderen schwankt. üilld fchltetzlich zu

- Grunde geht, glänzend skizziert. Der gewagte
Stoff wlrd m.t Sicherhcit sonst beherrscht: nir-
gends werden die Zügel zu locker. — Doch der
^rtel wlrd lüsterne Augen anztelien. — Aber das

Kauft keine Lebensmittel zu Phantasiepreisen!
So bekämpft ihr am besten den
Wucher und Schleichhandel
und tragt selbst zur Senkung der
Lebensmittelpreise bei.

Lislher feftgeffetz'ten Preissn zurückbleiben. (?)
Sollte wider Erwarten nicht bald eine erhsbliche
Sorvkunig der Preise eintreten, so behält sich due
Bwd. Obstverfforgüng vor, Höchstpretse für Herbst-
Mt festzusetzen. Der VersandtscheinMang für
aust'er Lanbes gesandtes Obfft bleibt, wie gesagt,
aufrecht erhalten.

* Neueg Operettentheater. Zum letzten Male
in disser Spielzeit kommt die Overette „Das Far-
mermädchen" houte Freitag Abend zur Auifführung.

* Aus der Gefangenschast in den Tod. Der
Möbelpacker Wilihelm Joachim ams Handffchlchs-
heim tehrte letzten Samstag ams ruimänischer Ge-
fangen!schafft zuvück. Als er gestern in der Verg-
heimerstvatze eine Matratze Lrus, wuvde er von der
elektr. Stvatzenbahn angefahren und zu Boden ge-
schlülldort, so datz er einen Schädelbruch erlitt. Mau
schchfte ihn ins akad. Kvankenhaus, wo -er alsbald
darcvuff verstarb.

* Polizeibericht. Verhaftet wurden 1 Montbur
aüs Mrnicheim weaen Dcebstahl. 1 Schn-etder und
1 Sattler wegen Landstreicheröi. 1 Schuhmacher
aus der Floringnsse wegen Körperoerletzunig.

Walldorf, 6. Sept. Am letzten Donnervtag rvar
eine grötzer« AazÄhl hiestger Landwirte lauf
das Dürgermeisteramt bestellt worden, anm ihre
Unterschrtft zur Abaabe der bohördlich festg-effetzten
wcenge Hafer zu geben. Dieses Derlangen wurde
abaelehnt. mit der Bsgründuna. man wolle zu-
erst wissen, wer den Haffr rhaltn solle. Rkan habe
keine Lust, den Htindlern und Schiebern, die wäh-
rend der Revolutionszeit sich die billigen Pferd-
zu verschafffen wutzten, auch iwch den Hafer abzu-

Letzte Drahtberichte

Die Ordnungstrnppe des Neichs
Berlln» 6. Sept. Ein Vertreter der .^Deutschen
Allgem. Zeitung hatte eine Unterradung mit
dem Reichswehiminister Noske über die Lage
im Baltikum. Der Reichswehrminister ver-
spricht stch von der persönlichen Einwirkung des
iEratzen von der Eoltz alletn Erfalge in der Lage
in Lettl anid. Dte Lage im Baltikum'sev, wie
der letzte Vorstotz der Bolschewisten bei Pleskow
gezetgt habe, ganz autzerordentlich unsicher. Was
stch zum Kampfe gegen sitr jetzt allmählich an
Russen gesammelt hat, sei kaum mehr als 6000
Mann.

Auf die Herabsetzung der Friedens-
stärke der Reichswehr eingehend, bedau>c,rte der
Minister nochmals, datz seine Ausführungen in
Darmstadt falsch wiedergegeLen worden seien. Die
grotzen wirtschaftlichen Schwierigkeiten des kom-
menden Winters führte der Minister aus, verlan-
gen gebieterisch, ,die Möglichkeiten von Unruhen
ins Äuge zu fassen und diesen beizeiten zu begeg-
nen. Datz dies mit der uns gelassenen Truppen-
macht n i ch t möglich ist, mutz inrmer wieder
betont werden. Es stcht nun zu erwarteu, dah die
neue Militärkontrollkommission der Entente ihre
Arbeit schon in der nächsten Zeit in eincr Weisa
aufnimmt, die stch dem deutfchen Volke fehr deut-
lich fühlbar machen wird. Wenn man liest. patz
von Berlin aus 6 0 Offiziere des Verban-
des ständig über das ganze Reich verteilt
^sein werden und wenn man hört. datz heute schon
z. B. in Darmstadt das Uebungsschietzen einer
deutschen Truppe von einem franz. Offizier
kontrolliert wird (!!) dann bedarf es kciner
Erklärung dafür, datz die Reichsregierung gegen
dftses die bona fide^Auslegung des Vertrages
weit überbietende Matz von Ueberwachung sofort
Einspruch erhoben hat.

Nückkchr der verschleppten Deutschen
Breslau, 4. Sept. Die „Schleff. Ztg." meldet
aus Kattowitz: Eegen 300 verschl-eppte de-ut-
sche Einwohner tvaffen gefftcrn wie-der in Kait-
towitz ein. Während chrer I4jägisen Gefangen-
schaft haben ste eine schweretörperliche und
seeli.)ch>e Leidenszeit durchgemiacht. Ihre
Bafreiunig ist dem energifchen Eintroten der .aimcri-
kcmftchen Konrmission zuzuschrelben. die seit Frei-
tag in Kraftm weilte. Die Znrücksekeilirten -bsfin-
den ffich in jämmerlicher Verffasmng: ste stnd aus-
geihungert und ibrer Kleidung und Wertsachen
arötztenteils beraubt. Sie wurden (chwer mitz-
haadelt und stehen unter schwerster sceliicher De-
pression. Die Eendacmen >und Polizeirvachtmeist-er,
15 an der Zahl, steckten in völlig zerrissenear.^pol-
nischsn Uniformen. Dem Gemeindevorsteber Schidlo-
Eichenau wurden die Zähne herciusgoschlagen.

Die Besreinng Kicws
Wien, 5. Sept. Der Ukrainische Presscdienst
meldet: Den ukrainischen Trvppen ' gclaug es,
Kiow von den bolschewifftischen Banden voll-
ständig zu säubecn und in der Verfolaung
dcr roten Truppen 50 Werst über Kiew hinaus
nach-Norden längfft des Dnjepr vor.zudrinsen.

Nückzug der Volschewiften
Bern, 5. Sept. Das rumanische Pressebüro mel
dei, datz dic b ol f ch >r w i st i s ch e A r >n e infol-ie
oer'durch die rumäniche Armce erlittenen Nie-
d rlage das ganze Dnjestrufer geräumt
habe -und sich plündernd und sengend nuch NorL:n
rurückriehe. Zabl-eiche Abgeordnete der ukrai-
nischen Städte wcnden sich an den rumänischen
Oberb:ffehlsbalb'-r und bittsn rhn, ren Dnjcfftr su
überschreiten, um avch die letzten noch u-mhcrirren-
den Banden zu ergreifen.

Eine Vrückc über den lleinen Bclt
Kopenhagen, 5. Sevt. Dec dän-ischr Bcrkebrsrri-
niffter wird zu Beginn der kommendcn NrichsüiLS-
pc-riode einen Eeffetzvorschlag zum Bau
ern<r Eiffenbabnbrücke über den kleinen
Belt einibringen. D'.e Pläne.ffür dieses ^äerk lie-
geni beroits fcrtig vor und bilden ein bcsond'res
Glied in dem Girnge Ler Dorbereitung.n. die ffür
den Ausbau der Anschlüste nach de-m Mtrc:un.-rs-
gcbiet von Novdschleswig getroften wcrden. Die
Brücke ffoll 42 Meter h o cb werdcn. sodah vuch
die chwtzten Schitfte da.iunter durchsabren können.

Die polnifchen Kulturträger

Bern, 5. Sept. Das Üitauische Prestebüro in
Bern meldet, datz die Polen in d:n von ihnen
kesetzten Eebieten Litauens die Bauernffron
einführen, d. h. datz die Bairern füc dio Erotz-
grundbesttzer Mei Tage in der Woche uneatgeltlich
arhoiten mllssen. Die litcruiffchcn Baucrn aus den
polniffchsn Teilen des Eouvernoments M-.ln« ba-
ben sich an die engliffche Militärmlstiou !u Li-
tmien gswandt.

Gegen die Kriegogescllschastcn
Mllnchen, 6. Sept. Die bayeriffche Regierung
bat be-lm Reichsrat bear.tvagt. die Ne chs-
regierung um die Trnsetzung cincr Kommist on ous
M.tsliedern der Dolksvertretung, dc-r Reichörsgie-
rung und des Reichsrates ru ersuchen, die das Ee-
schäfftsgobaren der Kriegsgescllschast<n su n.üftn,
das Erlgobnns ihrer Tätgteit feftzustellen und ihre
Liquidation zu begutachten hat.

Der hartnäckige Wilson
Mashington, 5. Sept. Laut „Newyork Herald"
bat Wilffon dem Cenatsausffchutz ftir ausmärtige
Ängelegenheiten die Vorlegung der Fricdensoer-
lragsontwürfe mit Oesterreich, der Türkei und
Bulgarien verweigsrt. Er habe sich auch Lewer-
gert, den Tert der Erllärung über die Beffetzu>ig
des linken Rheinufers, der >am 16. Juni -wischcn
Frankreich, Enaland und Amerika ftstgesetzt wor-
den sei, mitzuteilen. Nach dcr „Chicago Tribune"
soll Wilsoa der «rnrerikanischen FriedensdeleLation
nachi Paris gekabelt haben, datz ex seine Ansichi,
aus Qst-> und Wefftgalizien e-inen unabhängi
genStaatsu nrachen, nicht geändort bab-'.
Das seii Wilsons Antwort aus die telegriaphischei'

Neue Erregung in Aegyptcn
Versailles, 4. Sept. Nach einem Londoner
Telegramm des ..Temps" meldet „Daily Mail"
aus Kairo, dah der Führer dcr nationalistisch»n
ägyptischen Delegation in Paris, Zaglul Pascha,
nach Kairo telegraphiert habe, der Scuatsaus-
schutz für auswärtige Angelegenheiten habe
Aegyptenfllr unabhängig c-rklärt. Dieffe
Nachricht habe eine grotze Bewegung hervorgeru-
sen. Am Sonntag hätten in Kairo und Alexan-
drien wiederholt Kundgebungen stattgefunden.
Auch der Berichterstatter des „Daily Expretz" mcl-
det, hah die ägyptische Presse im Tone anmatzender
geworden und datz die Lage aufs neuia beunruhi-
gx>nd sei. Die englischcn Soldaten hätten Be-
fehl erhalten, nur Pewasfnet auszugehen.

Saarbrückon, 4. S-ept. Sämtliche Stratzen-
ba hnange st.ellten sind unter Aufstellurs
neuer wl-rtschafftlicher Fordexungen in den Aus-
stand getreten.

Berlin, 4. Sept. Dem .M-rl. Lok.-Anz." zufolgs
bat «in amerikcrnischer Rechtsanwalt in
Seatle einen Prsis von 1000 Morgen Land für
einen Flug um die Welt den Aequator entlang
crusgesetzt.

London, 4. Sept. „Dcrrly Ehronicle" berichtet,
datz bis zum 1. Sevtember 450 gesunken-.' iwd
oerffenkte englischeSchjffe im Werte
vcn 800 Millionen Friedensmark geh oven wu -
den. Auhcrdem konnten von dem versenkte-r
Ozeandampfer „Laurentia" sahlreiche Gold-
barren im Werte von 40 Millianen Mark ge-
borgen wevden.

Berlin, 4. Sept. Wie das „Bertl. Tagbl." aus
Madrid erfährt, hat in Bari erne Feuers-
brun'ft 10000 Sack Getreide vernichtei.

Wärme-
Crade
n. Cels.

niederst. ^ höchster

Wärinegrad seit
gestern

Wind-

richtung

Himmel

Luftdr.

mm

12,4

12.5

22.0

Süd-O.

klar


* Strafverfahren gegcn Karolyi. Das Unga-
rische Ko/resvondenzbüro meüdet: Die stvcrfvcchi-
liche llntersiuchung gegen MichaSl Karolyi ifft ein-
gvleitct.

WittmiilgSbelibiichtiiiigeil i>er BÄWeil Prst.

Äm 4. September 1919, morgens 7 Uhr.

Niederschlag — mm

, Mittelwerte von gestern:

Temperatur 17,5

Dunstdruck 11,3 mm

Rclative Feuchtigkeit 76,7 'ja

Wasserstände am 5. Septemb. 1919

Heidelberg: 1,12 m, Heilbronn: 0,20 m
und in N e cka r st e i n a ch: 0,73 m

ZekmkniaAng

An die Zahl. der fällia ge
word. Evangel. Kirchen-
stcrrern wird eriimert.

Heidelberg, 2. Cept. 1919.

Evangek. Ktrchenstcncr
Erhcbuiigöstcüe,

Karl Ludwigstraße 6. (6985

Verkauf.

Die Geme nde Wieblin
gen verkauft etwa 2 Zent>
ner Glitzablciterkupfcr
Knufliebhaber wollen sich
bis 10. Septcmber d. Js.
nuter Angabe des Uebcr
nahmepreises pro Kg. bei
uns metden. 7049

Bürgermeister
I. M a a ß.

(Wolfsh., braune Schlapp.
ohrcn) a. d. Namcn „Ralph"
hörcnd, entlauseii. Abzu-
liefern geg. gute Vclohnung
Wilhelmstraße 7, part. Vor
Aiilauf wird gcwarnt. (7047

KSassenreine Wolsöhün
din zu verkauscn. ?o2ü
Neckarmüuzgasse 2, hier.

Tüchtigcö Madche»» für

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sucht fllr 1. Okt. odcr früyer
v. Fran Math»), Neuenh.
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Mathh, Vergstr. 83. (7030

ZMkMe Mu

rägl. 1—2Sttindeil (Sams
lags länger) sof. gcsucht
Zu melden Vvn 2—4 Uhr bei
(öerhold, Schrödcrstr.29 I.

Jungcr Kansmann

sucht, da cs ihm an Pas>
sender Gelcgenheit fehlt,

jiiiiB »M Mlhe»

zuSpaziergängcn.Theatcr u.
Konzerten evtl. spät. Heirat
Vriefe mit Bild (welches
zurückgesaudt wird) unler
7023 a. d. Bad. Post. 7023

Sieveking, auäw. Ha»°
dclSpolitit, S a in m lung
G ö sch e n.zu hohem Preio
qes. Angebote untcr 702^
an die Badische Post. 702-!

»jM ülzrkell:

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