Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Badische Post: Heidelberger Zeitung (gegr. 1858) u. Handelsblatt (61): Badische Post: Heidelberger Zeitung (gegr. 1858) u. Handelsblatt — 1919 (September bis Dezember)

DOI Kapitel:
Nr. 255-279 (1. November 1919 - 29. November 1919)
DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.3728#0486
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
nach Wien ae-schickt. was wir eiichohreii löinien uud
was nicht dbc nou.- druhcnde Äcrl'.l!)rAp-rvc

nicl)t ovc! noue vlvtit7itvu odcr

mir biirotvati-ichcr Unverstund an der Erenze ver-
h indert. Verniinfti 6 cs Zus-a m m-e n w l r-
»en dcs PubtiLums und der Belwrden rst dringend
imtwendis. SoNst koimnt die H»lfe zu spat. «s
gilt diöE-re deutschchrüderlicher Hilfsberelt-
fchaft in trlrnrrMer Zoit.

Helft, Helft, Hclft!

Englische Kapitalsinvasion

Eiscner DrahtScricht dcr „Badischen Post"

^ DUsseldors. 24. Nov. Fn Wcsbdentschland

LMen sichHe'i'ts ^HIreiche'^ndeisgoeUlchasten
niedergetasscn. Es bestcht tein Zwersetz daruiier,

niederaetasien. vi-s -—-—,

dasr in don kommenden Aahrcn schr viel en«-
lischcs Kapital im Rheinland aLbelten
wird Schvn jet;t wird dic HEt bcdonlliche Bcob-
achtung aemacht. das; ausländksch- Privatlcute m
ihren Eoschäftsaktionen B«äiechnngcn -mit
sührenden Zentrumspolitrkern des Nheinlandes
anknüpfon

Gegen die Auslieserung der Docks

Der Verband S ü d w e std e u t sch e r J n-
dustri'Sller richtcte an den ReichsEMzler
Baner nachslchcnde drrchtliche Dorstellungen:

„Der V-'cband Südioosvcieutich:r Lndul,tr,eDr
erhebt e nerg i schsten W i de rsprach «egen
die in einer Note der Enbentö s-Dordcrtc Mbllast'-
rung von 4M000 Tannen an sänvrmMenden

Docks, Kräiren, Schloppern und Basacrn. ^'il die

Ersül'lung dieiier Mrdevungen eine albnMlichs
völ-lisc L ah m l e-g u n g unserer SMnfftchrt

zcrstört'-n Leutsck-en Äuttenlmndels vor unübcrwind-
lichc SchwlertgLeiten gcstellt würde. Auch die ba-
disch? unü südwcsldeutsche Indnstrie U fast aus-
schliestlich mr-f den Export miaewieseir und würde
Laihrr eine dM-ernde La-stml-sglmg der deütsichen
Seoschiffaihr't von den nnheitvollen Fvlü«n für die
Jndustric und das Mirvschfftslcben Da-

deirs und Südwestdeutschlands bogleitet sein.

Der VovchMd Süsoweftd:-Nt.schrr Industrietter
-ittet die Reichsregierüng dalstr. die auf eine wirt-
sck^aftlich- EidrossMns D-.'utichlands hinzioknk-en
Mrderungen ünserer Feinde z.urückzuwe ise n."

Zmmer noch die Vürokratie

Archrtekten und Wieder.nffball

Iu -der FroM) des Wideraufbuus d-r serstöv-
len Eabicte hat sich.die O r t sg r u voe He ive l -
berg des DLZi,ks B-Adan d 's Bu-ndis Dck.vtscher
Urchitekte dcr nachstahenvon' Enkschli-ehung aüge-
jchboss-Äi, dve vom Buud Deutschcr Vrchitckten an
di-s LustänidigLn RegivruvtsÄstL-llc'ir, den Ncich^la s-
le:, den Mnansministcr und ld^n Wi<>doraiu?bE-
mlnister aibscsLM wordcn i'ft:

,^)ft über dcm a-u>g..i^hlicklchrn SkccNÄ ldcr W'e-
tk'LLaulibaufraLen am 20. Ncwlmöcr untcrrichieicn
KestchE-enden ÄachitoAsn (B. D. A.) Eegen hier-
nüt entschiedcnen Prolc-st cm gcsgen ldis stärvdige
Zurückfetzun-g seitens- des Wi-odcra-ufbaunrini-
steriuims, iu5tzc,ftnd«r^ g'gcn L>i>s Mnz unbegreifliche
Nichtteiknahmevon Architekt-en crikder
nach Pa-ris zM Vri-ha-ndluns über ben WÄdsrcvuf-
bau «Mttsaindtcm KonNnission. Dis offenisichtlchen
MisEolse der bishorigen dcnt-chcn llntÄihündl-er
in Frankröich siitd dacarch surückMühren, daH
le d i g lrch Verwa lt un gs bea ni te- und Un -
tex n eh.m e r. <m. den Dcrhan'dlunLen teillnrhnren,
währenb dis freifchaff-nd-M Archit-ktcn, zu lderen
Au-fgarbsn die M.rLschaitlichc Modersutinach-ung des
Fri-cdensVLrtrcsgrs in erstra Linie gshört, ol-an-
mähig seitcinrr des MinisterMms -crusgoschalteL wei--
den. Das Vorgehcn idrs Miniistori-Mrs veüdient
um so fchärfers Kritiik, als die .-Mchitslten ihra
Mitarbejt bLreitwillig anL-.Sot«n bäih n, UMd os
unbedinüt i,m Znteresse unferes ganzen Volkes
licgt, die durch dLm Fr'lc^.n>s.va,tras cr.fferl. gten
fchweren Lastcn durch sachkundrgo Hand
trasiäEmg su -machen. Zu Ervsrimcntc.u mit unkun-

digcn und unerfaihi-enon Parsonc.n, wie sio ständig
rn dioso schwi-origste Ausga-be hrneiimgcscht wordsn,
ist nicht -mc-hr Iäit. Mir wondcn uns an die bveit-e
Oosfentl-ichkeit, nrit ider Bitte, unser Wovgohon Nach
Kräston sn umckovstühcn und dahin zu wirken, scchh
das zustündige Mlinilsterium den G-obole-n der
Vcrnnnft folgt nnd Sachoevständige am-s den
Krel.se,i de.r .Architckten heramsieht, die all<in tn
,dckr Lago sind, die Fragen des WrcldLraufbajus
zu lösen."

Zurück aus dem Ballikum

Ueber die Läge im Valtikum wird berichteü:
Di-e Lotten haben von ihrem Oberkommiando den
Defehl zur Einstellung der Angriffe er-
halten. Es ist aber trokdem zu kleineren An-
griffen gegen das Freikorps Bran-dis nnd die
eiserne Div-sion gekommen. die aber abgc-
wtesen wurden: im allgcineinen nur Patrouil-
lenkämpfe. 'Vier Fliichtlingszüge nlit
1900 Flüchtlingen. 435 verrvnndeten und 225 un-
veiuvundeten Militärpersoncn sind in Deuischlo: '
«ln.geiroffen. Das friihcr bei L'bau steheude De-
tacheiiient Klewe. 66o Mann stark, hat mit 100
M-ann den deutschen Boden bereitg betreten. Dle
geschlossenen Transporie werden in dentsche Ear-
nisonon wsitergeleitet. um dort -e m o b i li si e r t
zu werden. Die Brrsprengteu kommon in ein La-
ger lv-cstl'ch der Weichsel. die Zivilisten in das La-
ger Heilsbera.

ist äusierst bedenklich. ferner dao aiv^ordcnt-
lich grohe Heer oon Beamten. das angefordort wird
und das ungeheuere Spesen erfordert. während die
Erträge der Steuer noch gar nicht feststehen.

TLe Abgg. Kakenstein (Soz.s und Pohl -
Mirn n (Dem.s stimm-en de-m Enlavurf zu. Eine
Ablehnulng des Entwurfs gofährdet düs wirtschaft-
lich» und politische Bestehen des Nciches. Di'e Vcr-
Lntwortung dasür können dte Herren von rechts
allein tragen.

Abg. Dr. Dclbriick (D.-N.s: Auf Bedenken auf-
merksain zu machen. ob gewisse Bestimmungen die-
ses Entwurfes der Verfnssung entsprechen. ist un-
ser gutes -Recht.

Reichsfinanzminister Erzbcrger: PreusM hat
dio Grenzgebiete mit Eewalt und Drutalität re-

«iert (lärmende Zwisck>enrufe). Zch erinner. an
das Ansiodelungsverbot, das Enteignuligsgesek u.

das WolkÄschulseseK. das Ostpreusten und die pol-
nischcil Eiogenden bcwusst von dcr Kultur ffrnge-
hälten bat.

Abg. Schulk-Vromberg (D. N.): Was Preutzen
Dautschl>and galöistict hat. wird durch k'ine Ver-
l-euni.dung und Unserechtiakeit in den Schatten
sestellt.

Der Deütschnatronale Antvag wird aibgelühnt
und die R e i chs ab>ga-be n -Ordnung in
drltter Lesuug .Wgen die Stimmen der Deutsch-
natioiMen anncno ni m c n

Nationalversammlung

Verlin, 27. Nov.

Es wird die Vesprechung der Ernährungs-
interpellation sortgesckt.

Abg. Siapscr (Ztr ): Die landwirtschaftlichen
Erträgnisie nmtzten mit der Einführung der acht-
stündigen Arbeitszcrt zurückgehcn. Die
Arbeiter solltcn licber Kohle fördertt.'tzanir gsbt es
auch etwas zu esien.

Aüg. Zandrüi; (D.-N.): Die Transportnot
rührt hsr von don Zuständen in den Eisenhcchn-
reparaturwerkstäilten. in denen keiner etwas tun
will.

ASg. Wurm (U. S.): Die Zwangsw'irischaft.fft
ein notwendiges Uebel. solange der Bedarf grö-
tzer ist als das Angebot.

Der Antrcrg Blum betr. Frostschäden ftir Hack-
früchte wird mit einem Abänderungsantrag Arn -
stadt und einem Antrag Lübe betr. Defchleuni-
gung der landwirtfchaft-l-icheu Tarifvcrträgo ange-
nommen.

Dritte Lesung do.- NerchsaSgaSenordnung

Nbg. Dr. Dürrnger (D.-N.): Wir beantragen
Lei der Abstimmung über das Eesetz. da^dics» in
dcn Formcn vor sich geht. die für' die Verfas-
sungsänderung vorgesshen sind. Wir lehncm
das Eesetz ab.

Neichsmrnist?'- Erzbcrgcr: Das Wv'rk tst ein
Schritt zum Einhcrtsstaat. Dcrs deutsche Volk gehx
an der Zcrspli/terung zugruirdc. (Bersall links.)
Haben Sio denn in Preutzen die Wünsche dsr
Nl/cinländcr befriedtgt? Woher kam in Süd-
deutschland die Opposttion gegen das alte Preu-
tzen? (Lärm rechts. Zustimmung bei dcr Mehrheit.)
Die verkchrte Eowaltpolitik Prentzens hat die
Opposition hervorgerufen. (Lärmendsr Wider-
spruch rechts.) Die Folgen des alten Svsiems
mutz'.en eintreten. Wcnn Sie dafür -dio jetzige Re-
gi.:rrma verantwortlich machcn. so ist das Heuche-
lci! (Lärm rechts. — Präsident Fehrenbach
rügt dre belerdigenden Zurufs uud die beleidigends
Antwort des Ministers.) Es ist völlig unlogisch,
mir zuerst zuoiel Zentralisation vorzuwerfen. mich
aber dann zn tadeln. datz ich dve einzelnen FinaiL-
minister zu Präsiden en der Finanzamter geMacht
habe. Denn das ist eine Konzcssion an die De-
zentralisation. Der Artikel 84 trisft nur für den
Fall zn. datz kerne bcsonderen Eesstze erläsien mer-
den. Nun wsrden hter aber bosondere Eesetze
erlasien. also entfällt der Artrkel 84.. Die Prä-
mien - Sparanleiho so unmoralis chststn.
So glaubt der DorvedNcr mit ssin-sr Kri-
i,ik dcm deutschen Dolke zu nukeii. jetzt. da dre
Anleil/s ausgeschriebrn ist.

Abg. Kempkes (D. Vp.): Drr autzerordentlich
grotzs Machtsülle. die das ESsetz den: Netchsfinan.z-
minister und fcdem Rekchsflnanzmrnister emrmrmt.

'In der Bemtnstg dcs Antrages sänftltchrr Par-
:isn -nürt AusnailMe der U. S. P. -auf Hilfe-
--7 ^ ^cist-erreich s-agt

teisn

leistun.a für Deut-s-ch - Ö

Präsident Fehrenbach: Der Appell an die
Me nschl ichke i t. verhallt in den anderen Län-
dern. Wir, oie wir selbst darben. sinü bcreit un-
seren Stamvmiesaenosien zu helfen. Oesterreich wird
eg uns nicht vergcsien. Die Eeistlichen aller Kon-
ffssionen sollen mvidarbeiten -an vieisem Werk dc-r
Nächstcn-licLe.

Rcichswirtschaftsminister Schmidt erklärt das
Einvcrständnis der Rcaierung.

Dsr Ant raig, ebenso die Kürzung dor
Drotration wird gegeü die Stimmen der Un-,
cllöhängigon augmommen.

Nächste Sihung Mittmoch, 6. Dezembeü. Ta-
eesordnnng: Begründung der nmen Steuervor-
lage durch dem NerchcfiTtanMinister.

politisch' Arbeit von ihrem Parte-- und Verui^
genosson Nöder cine rechtschlechtc ^ en; „ .
erhalteif." n,ur

Dunkcl ist der Nede Sinn? Die ..Bad. Volt"

1) ein liherales Vlatt. 2) nicht die Nachfofte.

rin der vou Adam Nöder vor lö Zahrcn cinmai
loiteten Zjeitüng. 3) billigen wir scinc AussührM
gen: 4) ih wiofern sind wtr ..konservative" Cvi'
gonen"? Uns dünkt. datz die ..Volksstimme" c-n'
mal gründlich mit ihrer lindischen Kritit ucbens
ausgerutscht ist.

DeuLsches Reich

Eine interessanLe kottseivative SLimme

In der ..Südd. Konserv. Korresp."- schrs-bt Adam
Röder. der bekannte süddcutsche Iournalist und
Politiker über die deutsch-nationalen Demonstra-
lionen u. a. folgendes:

„Milliarden werden verschleudert für Luxus.
für Schokoladc. für «ntbehrliche Di-nge. und da-
mit wird unsere Valuta immer schlochter. Sinn-
los wird in den Tag hin-eingelebt. Vcxkützte
Arbeitszeit. «rhöht« Löhn-e,. Feiertage. Streiks,
andauerud leben wir ans unseren gefüllten
Vrieftaschcn. d'e „aber imm-er dünner wcvden".
Und dazn mutz no.-ürlich wicder «in Sünden-
bock her: sinds die Zuden nicht. dann ists der
Erzberger. Zmmer -iese kindische und kor-
rupt« Antzhamrng. als ob Einer für das
Chaos verantwortlich zu machen sei. -als ob
Einer es bewältigen könne. Ehrl'chksit «1/1
politisch« Anständigkeit gcbtetm zn sagen. datz
die sckt herrschenden wirtschaftlichcn Verhäktnisie
unabwendbar sind und durch keinerlcr Acnds-
rung der politischen Form des Staa-tswesens be-
se'tigt werdcn könn'.'n. Ob Monarchie, ob Ne-
pnblik — was wir hcnte erleben. ist das «n-
ausbkeibbche Ergebnrs einer WUtverheerung ün
Werten, wie ste nmh nie crlebt wurde. Abex
^en darum ireibcn bcsonnene und Ä-rlichr Män-
ner keine Agitation mit polftischcn Schlagwor-
ten. sondekn bauen uud schaffen mit an
der W iederaufrich t u n g d« r Welt -
wirtschaft. Was wir heut« in Berlin an
Agitatton erfahren, ist kindrsch und dumm.
un!d kann keinen -ckndcrn Erfolg habcn. als di«
äutzerste rcvolmionäre Nichtung zu stärken."

Zu dicHsn ebenso vsrnünftigen wis richtigen
Worten beMerkt nun die Mannheimer .Volks-
st'mme": 0

„Die selige „Heidelbcrger Zsttuna". die sich
jetzt den Namen dcr von Adam Nöder ehedLm
gelefteten „Bad. Post" zibgclegt hat. um darin
«in sttimperhaftes konservatives Epigone-tt-m
sich ausleben zu lasfen, dürfte darnach fnr ibre

^ Fort von der Demokratie'. Der Vorsitzende
des demotratischen Wahlvereins Bcrlin 4. Kreig-
schulinspektor Dr. Schepp. ist aus dsr dcmo!
kratischcn Partei ausgolreten und lmt sich
Deutschen Volkspartei angeschlosje„
Dasselbe hat der Vorsitzende der sächsischcn Fndu-
stri-ellen. Dr. Moratz. getan, der cbenialls ans
der DeuMien demokratischen Partei in die Deut-
sche Volkspartei übergetreten ist.

* Die Kostcn für die BLffknngslrnpp-n Am
24. Nooember fand. laut Karlsruher Zeituna
eine Besprechung von Vertmtern der Nc-ichsreaie-'
rung. dcr bavrischen und badischen Ncgierung an
der auch Vertreter der Städte des besetz'ten
Eebiets teilnahmen. statx Den Eegcmstand
der Tagssordnung bildete in erster Linie die
Frage dcr Errichtung von Unterkunftsgelegenhci-
ten für Äie Besatzungstruppen. Dann schlotz sich
eme cingehende Desprcchung der Entschädigungsn
aus dcn Nequisttionen der VesakungstrWpen an
Von der Neichsregierung wurden dic wcitgehend-
sten Zimeständiiisie gvmachk und- vor allem als
Grundsak festgestell!-. datz das Rcich alle
Km st en. die durch die Besekuna 'entstchon. und
insbesondere die Kosten für die Errichtung von
Unterbringungsgelegenhsiten und Entschädigun.
gen i'ibernimmt.

Badischer Landtag

SLSSSSSSSSSS i»

Die Menge kann tüchtige Menschen nicht ent- ^
behren, und die Lüchtigen sind ihnen 'edeüzeit I
zur Laft. Goethe

LSSSSSSLHSri« » isSSSSSLSSSSS

LonnenfinsLernis

Roman von Else Stieler-Marrhall
Lop>riLÜt b^ Qretdteiu k. Lo. Q.m. b. tt. tzeipttL 1916
(47. Fortsctzung.)

Das'Wort schreckt: sie alle. es war ihnen neu.
Und ste dränsten stch an dcn Aftcn und sorschten
und fragten. Der aber mackte die Augen rund
und zog dcn Kopf tief zmijchsn die Schu-ltern.

»Was ich weitz. ist uit vic-l. Und doch schasft
«s mir Andst. Der auf dsm Berg dro-bcn, wie
rch zuleht bei ihm srjssien bin. ist er ansgestcmden
und hcrt eine Falte auf der Stixn g'-hcvbl und
einen zornigen Blick . . . . Dis B.ruertt . . . hat
^ s'-ILgt . die Bauern bcllmmen wider mich

und IMben schlrmme Ecdanken und unLUte Reden
aus mich. Sie sollens nit übsrfp-aimen. Vielleichr
bramhirn ste mich noch! A,n steb-zsÄnten in,

braml^n sts mich noch! A,n steözschnten Lag ini
April werden ste wohl «inen Schrecksn «rleben.

wrrd ihnen im so.denen Mittag die lieb«
Sonnc oor dcn Augcn fiiister werden. T<1 mö.h-
am Ende wceder SÜr ^reund Hrtt mir sein."
er dts Mar erzählt«. wcckte er Angst und

^ruckt von drmitzen herein-

mit der Angst. die e'lNL Kunde im Dorr

konnle der listige Alte vom Wmdbrilch^schon ?u'
r.eden sem. Aber wer cinen Vrand Kndet kann
nie stchsr oorauss'chen w.e cr laufcn wird. wohin
Ler Wmd und das Flllgsener ihn vertrcrgen wer.
oen. wiemel der Eiorca-e fresien wird.

Die Angst ncrhm eine anderc Nickft.uug alg sie
der Eajbriel ausgieträumt. Sie VHrte stch nicht an
der Seite der Demut nnd El>rfurcht . . . sie blictz
dsu Hatz an. den wilden lodernden Hatz- Das

wandernde Eerücht wuchs auf seinenr Mc-ge von
Ohv zu Ohr glgich eiusr springendcn Lawine und
lautete sshr baLd sanz anders. als es der Wind-
bruchsr verkiindft hatte.

Um die Bauern zn incchn.en, zu sckxcecken nnd
unter sein« Tiacht zu zwingen. will der -Wetter-
maü-er ihnen zergen, ivie weit seine Kräfte hinau!f-
reichen. rvas er mit seiner Höllenkunst vernmg.
Dar Sonneirftcht selbst will er ihnen trübeu. wenn
lerne Wolke das Hiimnelsölau übekMtttet -und
das arotze Licht im kluren StcMengolde im Mit-
taa steht. Eine Waruung soll das sernl

Leicht kann er, roenn siL ihm nicht geh-orch.'N
und klcvgelos ohue Murren seiner Lmrne stch ftisen.
die Sonne Woch.m lang m'riinstsrn. datz si« in
Nacht und Erauen stken und frieren, dntz kein

K-orn x.'ift und kcin Halm sprietzt. und die Knos-
ster ' ^

pen -cm den Bäuimen sterben otzne Frncht.

Soll nian «s hinnetzmcn. wie «r «s vsrtznnat?

Soll man abivarten, was dcr stckbzehnte A-pril

isten ois mefficn

brinsm wird, Jm-iner noch risten , . .
dazu. Aber drotzend stand es auf: wenn es zur
Wahrheit wird. wenn cr '.'s wagt und uns die
Sonne dnnkel wcrdon lätzt. dann müsfen wir chn
verjagen oder 'Nschchg.m. etz: er uns ganz vsrnich-
ten kmin.

Der Uralte aus der Attktzle wanderle übcrm

Stock gcbückt von Zaus zu Zaus und trng scine
. ,Mer.

huirdertjährige Weishoik -n

-— rr «.„U'l uno ^rrd I-'i" und Zähnakcappcrn! Da

Dangen. Niemand wutzte v^n der SEen inste^ st'n..Ereuel. übcr Ereuel. Mollt chr die

nis. Sie hatten wonig Z.-it und Sinn im Sck-o-r-^ 'Eonne aus-losttzen la,,en von dem Hochschövnsatan?

^ «no VINN IM waMM. s Nottct euch. zicht anf den Derg Noch vor dem

stebzchnten Tags d.'s Monats, stürzt ihn vo>m
Durme. zcrschmettert ihn. etz er den Höllenspul
Vollibvinst!'

Michael Kern blieb gelasssn in dem -grotzen
Laiuimcl. der di-e Schorngriindcr übrrf'wl. Schlech-
tes glauibte er nicht von de-m Mnnne da o-Leii,
der rmmer ft-eundlich «swesen war. Tch: Sonne
sinster machen! Sollten Menschen das können,
uoch ch hohe Knnst und tiejics Wisicn

Dösitzen, Aber st, weit ltzerauf zu Eottesmächt

kann dockr ein Mönfch kmim steigen. Zw-ar wenn
sein sollte. dast sie fliegen könmen wie
L>,e Mcnsch.'n. denen dos Schöp-
i ^^heii nun eininal keine Fiügol verliehen
. . . Wenn «r «s wirkltch tut, wonn er die Sonne

finstor -werden lästt. für einen Augenblick vietteicht,

«in T-ÄchL ist er darum nichk.
I-> M

Wo Michasl tz-rne Erdaakcn laut ivsrden lätzf.
lbokommtt er keitte Arkwork utkd etttkek verbisienes
SchlVDiaen. And ihm sast das Gftühl. datz schli-mmL
Ned« ih>m bsiinlich nachssht. Sie oerdenken ihrem
Vorlstcher di-e Freundfchcrft ftir den da obrn.

Das» W:ib im Kcrnhallse sönnt dem Ehe-
hsrrn keine gute ruhigis Stunde in'.lhr dal)oim in
seinen vier Mäirden. Sie vergrämt ih.n die
Fo.iundlschaft von frütz bis spät mit ciferndLn Wor-
tcn. Satansaas nennt sie dsn -Wcttermach:r.
Brennen müstt er nnd mit itzm alle Dtt-mmcn, dis
ihm schöngetan I bcn. Mer itzm noch anhins«. der
Mts Prüsi (u.lm.'ckün tzis er ftinen Derstand
wicder beWrMen hätke.

Michael sing dem Draitz'ir aus dim W^gr.
den or oinst tn nnL-ssrsiflictzer Verblendung in
ftin Laben hereingenommen -hatts. Und zur Er-tzo-
lumg von -allc'm tioff'chsienÄetk Mlchr-u .fuchte, er sein
Kind. Kas inr Gcrrtsn durch den Sonneichhein
sprancl, fein imd dünn wie oin Blllmenk-ff. und
voller Frötzlrchkeit und Verirauen.

..Batrrl. wi? dnmm dsch die Leut stnd. Der
WekterMacher foll die Soi-.ne ausblaseir? Dcv mutz
man halt lach.ni! Wo «r mir g:sagt tzat, dast ich
in der Sonne baden soll. Wo er mich so lieb tzat
iind wo ich die Sontte brauch'. u-m -gssund zu sein!
Eelt. Vaterl?" '

„Frelilich. Kind, wir beids wissens besier."
lForrstkung folsti

Kunst und Wiffenschast

Theovov Lindtter 1-

Eeh. Rat Theodor Lindner. Ver bekannt«

Historiker dsr Unioersität H-atle. ist. 76jcrhrrg kn
Halle gestorben. Ttzeodor Lrndner wnrde am
29. Mai 1-843 in Vreslau ge-boren. bchuchte hier
^uerst das Eymna,srum, dann das Pädagog-ium
Zullichau. Jn Dreslau und B:rlin studierte cr

Ptzilologie und Eeschichte. wurde 1865 Lehrer am
WilhAms-GiM-na.smm in Derliir. wurde, zwci

Znhire später nach Jauer versekt. und kam 1863
Nocvlschule am Zwiirger iik Breslau, wo er

-an Lie .. ..

sich gleichzeitt'g als Privatdozent für Ueschichte
halvikitierte. 1874 beroits wnrde er .Mn a. 0., 1876
Sum 0, Profesior ernannt und an die Akademie

in Münsb-.r bcruftn. 1888 trctf rtzn «in Nrrf an die
Universttät H-alle. wo er bis 1913 srsMLeich
wirkts. Zn diesem Iatzre legre er ftrn LichrMft
nieder, um dce sanze Kraft an den Abfchlsst sei-

ncr Weltgeschichtc wenden ztt können. /fcchlreiche
-- -- -- ftchM Fse

Schristen zeu.gsn von foinem unermüvlic?
schereiför Die Fraas dcr Fei!°e. dis E-'Wchft ber

nitscheii Hansa und viele Einzelfragerr

ksnt-

schen KvNigsgeschichte wurden oon itzm bshandett.
L«m tiefen Ernfte. mit d«m er dre Allfgstze

Von

des Eefchichtsforsch'-rs bftrachtctr^ zcugt amch s«icke
„E^chichtsphilosophft"' (1991). Die KrsnuNfi stt-
nes Forsctzrns aber ist'seine WelkgSfchichte,
an Lcr er ron 1901 an bks zn feittem Tode nr-
beitete.

Wahlstrategie

Scheidomann, d«r Hcld b«s Wortcs,

Hebt dio Hand, die nicht vc.rdorrt is.

Und er lä-dr mtt schö'-Lr Eestc
Zur Vsrföhnrrn's. Ab«r ftftel
Svucken weitzr in Äie Su-ppckn
S-ch die Lo-mlfftei aru>pvcn.

.Ltetzn si« brndexiamvfverkrallt,

W«nn dcr Ntts rnr WM erschnllt.

Dic -der Watzl g'lrennk ma .schieren
Heitzt indes, d'.o Schlacht- vcvfferen.

Denn arft MfttzLsftS comme il l«ut
Jst die Aussicht man so so.

Sprech«n cmch süro ernän räll'sen
Sica Italftns neben Delgiens.

So zeigt Frankceich, nach dc-r Schwvii,
Klob'g^n Rückichlag cedd'rerfeits.
Eintzeitsfto.tt von Eotzn bls Ebrrt
Sri -dsshalb bei uns «r'strebcrt!

Untz als >SünIL>enbock, na sietzsft,

Eelfi der Instasf in die Wiestc.

Eiittracht m-utz gie Sozen zicren.

Wozu cruch gArennt Tnarschictroni.

Mzoini L-'.e tzciderftit'gei/Herden

Toch vei'eiikt goschligen werdckn? !

Caliban im „Tav- ,

Karlsruhe. 27. Nov.

Pväsident Kopf «r'öffnet di« Sikung um haltz
10 Uhr.

In zw «rter Lesnng wurde ohno Detzatto der
Eeftke-iuwurf über die Vercinigung der.Eemein-e
Wieblingen mit der Sladtgemeinde H «idel-
tzerg einstimmig angenommen.

Abg. Dr. Lescr (Dem.) verlas eine kurze An-
frage üb:r dft Verschleuderuna von Heeresgnt.

Minister Nemmeft: Die Textilwaren
unterständsn nicht demi badischen Verrvertnngsamt.
Was dieHcereswagen anlangt. so fei bereits
der Versuch geniacht worden. sie umzubauen. Der
erste Versuch sei nicht geglückt. Für dft zuriickketz-
venden Zivilgefangsn-en gelten die glsichett Gruift-
säke wie sür die Auslandsdeutschen. In dem
nächstjähttgen Sraatsvoranschlag seien für Unter-
stükungen zu diesein Zwcck 400000 Mark ein-
gestellt. Die Zioilgefangenen sollten in dsr itztten
zu gewähronden Fürsorgs nicht hinter den Krftgs-
gefangrnon zuttickstehen. Ein «inseitiges Vorgetzen-
Badens sei n-'cht möglich.

Abg. Niederbützl (Dem.) stellt eine kurze An-
frage datzingetzend. was die Regicrung zu tun ge-
dsuke, um der Verschleuderung des NationalvermL-
gens an der Schweizer Grenze infolg« Aufkauss
von Vedarfsgegenständen durch Schwöizsr uNi-rr
Ausnukung des Ti-efstandes der deutschen Väluta
entgegenzuwirken?

Minister Remmele will auf dftse Anfraae bei
Vesprcchung einer sörmlichen Ansrage der Z«n-
trumsfraktion zurückkommen.

Es folgen verschiedene Anfragen. die stch mit
der Notlage der Kriegshinterbliebsnen u. Krregs-
invalidsn Loschäftrgen/ In der Beankwvrtung
sützrt

Nrbeitsminister Niickrrt aus: Die am.'lichen Für-
sorgestellen ftien jekt sast überall geLildet. In
dem nächstjährigsn Ladischen Voranschkaa fti
der Betrag von 3 Mrllronen Mark eingestsllt. def-
ftn Hälfte dex Hlntertzliebsnsnfürsorae zukom-
men soll. In Badeu sind 26 000 Krftgstzinftrblft-
Lene vorhandeil'. Die Neuregelung des Berftr-

gungswsjens A im Gange. Mit der AusMtung

t!"

der Berhilfe ans Vem Som Neich zltr Verfii-
gung gestellten Detrag oon 100 MillioNen Mark
wird alsdann begonnen werden.

Nach den Ausführuirgen des Mknrfters wurd«
um 11 Uhr dft Sikung geschlosftn und die Fort-

«'! z'

tz

»1 gftc

- ^


Ä-n.

eift d»e


lunstsrl

Srbe,


die

Lharal

s»ilde6

LiMli'

fichlsp.n
Partei
sonvsrs
kaeLtc«
ftft.
ssMe,
s-her E'
auf dcr

des Lo

rütstzie!

simings

Lebersü

grn in
siir »err
und üb
Mt Sic
Nach.
irags. i
enkvurs
ftnnte >
überaus
munaen
ser llnt
Versa
Lortrag

-Die

Namen
Mii

der ll
"amlich

Zah'E

- ftiir.
siir
hat?
vaffn
realsz
»er§
°°n 1
'ten 9

. blya
^ninas

dex

Äi

. -r,

-rrrbjj,


!->
 
Annotationen