halb von drei Mollaten nach Jnkrafttreten dcs
Bersailler Friedcnsvertrages die an Frankreich
und Bclgien gefordertc Auslieferung von
Pferden und 90 000 i l ch k üh e n — ur-
iprünglich waren 140 000 uerlangt — crfolgen
muk. Was das unter den gegenwärtigen Ver-
bältniffen. wo die Wlrtungen der Hunger
blockadein vollerSchärfe noch fort-
bestehen und täglich Tausende von Opfern for-
dern. bedcutet. darüber braucht kein weiteres
Wort verloren zu werden. Die gcwaltigen
Kohlenlieferungcn aber. dic nach Jn.
kraststtzung von der Entente rückstchtslos aus
Deutschland herausgepreht wcrden. steigern die
Kohlennot Deutschlands in den letjten Winter«
monaten ins Unerträgliche.
Das ist es alsö, was uns der Friede von Ver-
^sailles bringt: Raub deutschen Eebiets durch
cine rein einseitig durchgeführte -Abstimmung,
Verdammung zu völliger militnrischer
Ohnmacht und Schwächung der deutschen
Volkskraft durch die Entzichung dcs lebens-
wichtigsten Leils unsercs Viehstandes. Und
das ist crst noch immer der Auftakt zur
Durchfuhrung des Verfaillor Vertrags. Nur
cin kleinster Teil von dcr brutalen Gewalt ist
es. die hinter jedem Artikel des Ver-
saillcr MordinstruGmts sich höhnisch grinsend
aufreat. Leider Eottes fcheint man bei uns in
rveiten Krcisen des Dolkcs nur fasziniert non
dem Wort „Fneden" zu sein, ohne zu beden-
ken, was es für uns bedeutet. Denn nm Tage
des Inkrasttretens des Friedensvertrages
durchschreitet eln Volk von sechzig Millionen
das kaudinische Zoch. durch das es die Siegcr
zwingen, um mit Skluvcnketten beladen für
unbestimmte Zeit ein armseliges Dasein in dcr
Wclt zu fristen.
Und doch. dieHofsnung soll unL kann
nicht begraben wcrden. datz ein Volk, das tn
seinem innersten Kern noch nicht vollständig
demoralisiert ist', eines Tages die Ketten zer-
sprengen wird, die ihm durch den Versaillcr
Frieden um Hände und Fütze geschmiedet wor-
dcn sind, und daß es einen zähen Kampf un,
ein mcnschenwürdiges Dasein an die Stelle der
brutalen Siegergewalt. das mit Füßen getre-
tene Recht eines Volkes zum Leben setzt.
Nationalversammlung
Vrrlin. 18. Dez
Ministcr Noske: Nach dem »on verbrscherischsn
Elementen verurstichten Au.fst>antz im März dieses
Iahres ist in Wcrt und Sä>rift weiter zmn Bür-
gerkrieg gehetzt worden. Jn der Freikr:t
stlbst wurde Magt. dah sich Teile der Partei d's
FraLestellers (Kunsrt, U. S. P.) der io^mnmisti-
schen Partvi nicht ganz fvrnsehalten l>crbM. Meine
Instruktion vom 6. März dieses Iahres bchaste
Für den FM eim- neuen AusttQndes befehle ich:
Der Aufsvand ist mit allen Za Eebote stehenden
Mitteln fo schnell wie mägllch nvtt'erzuschl'asisn.
Wichrcnd der Dauer dss VLufstandes stnd die Per-
sonc-n Lie «rn dam geMaltscrm-en St-urz Lcr Rcgie-
rung lätlich teUnehmen. sofort feflzunehmen. Da-
segl'n sckützt die Immunität nicht. Herr Henke
hat stch vaLailWn cvuch schlouni-sst mis Brenren in
Sich-.rheit ssbvacht. Ein BefM zur AEclluna von
Listen der Dersonon. die stwrineLinen ^n. ist voa
mrr nichi erteilt worden. Dre Iimanu n i t ät der
Mbgeordneten. die slch nicht an verdrecheriMn Un
ternehmungen beteiltgt habei,. ist nickt dedlroht.
Zuruf der Frau Zietz: Unve-rschamter Kerll Dmw
mer Iungc!) Dcwüber bestcht kein Zweifeä... (Zu-
ruf der Abg. Frau Zietz:... datz Sie ein Mörider
stnd!) DizepräsiLent Löbe rust Fran Zietz zur
Ordnung). ... datz dio nesamis Neichsreslevung
fest entjchloffen iftz jeden Derstrch. durch Auffband
od>rr Eerralttat. Freiheit und LÄben der Staa-ts-
bürger oder dir Sicherheit der Republik zu gefähr-
den, niederzuschlagLru (Beifall).
Znterprllation Arnstadt-Heinze
Alw. Dr. Huao (D. Dpt): Die Reaierung mluh
Wege fin'c'en. nm dcn Produktionsprozetz zu för-
dern. Dio Kcruftraft dcs Inlandsmrarktes mutz of-
fen gehalten werden. Die Steuerpolitik ver-
nichtet unferen Krcdit. Die K oh!«,, fö rd e-
rung lxit sich slücklichcrweist ashoben. aber noch
nicht genu>s. Mit arötztem ScachdMck nmtz die Ar-
beiterschaft darWer aufaeklärt rverden. datz Akkord-
arbeit und der AchtstuNdenlag nötig stnd. llnler.
Ernährungsbasis tst zu schwack. Sollen wir weiter
dicse künstlichen Preissenkungen inacher öder sollen
wir mit aller Macht die Produklion fördern? Na-
tllrlich miissen die EÄMter und Löhne dcr wirt-
schaftlich Schmachen dann erhöbt werden und nicht
etwa blotz >um 40 p. H.
Abg. Dr. Mumm (D.N.): Milhvcnd d"le sebun-
dene Wirtschmst i>m Inlande auch vie-Iffach cmfrecht-
erhailten wird, wo sie unwirtsckMtlich itt. stnd Ein-
mch Ausfuihr in Wirklichkvit planlos. N-Mche
Unternechm>unaen u>nd Grund und Boden kommen rn
die Hand ttc-s Auslandes. Die Kindersderblichkoit
wächsi ins Ungeheuere. Wir haben so vioff neue
Verorchnunaen. datz die VeHörden stch ^elber nicht
mchr auLlkennen. Gewailtiae Simmren sind nutzlos
vcrtan. Es wird ärser mit stdcm Tas.
Minister Schmidt: Ein-mr u-nd Ausffuhr steHen
untcr Kontrolle. Der Friode zw.i Zahre frA>er
hätte uns «llen rlas Elend erspart. Sie wollen die
Freihett dcr Ausbeutuns. (Lävm rechts). Wir be,
mühen uns. Futtevinittel einzufführen. a!ber soviel
Privatkn-dit. wi», daffür nütig M. isb nick-t <mfzu-
treiben. Die Sleaierung wich d«nn Volke stMir:
H>ier (nach rechts) sttzen die Broimrteuevor. di«
der Konjunktur ihren Sondernutzen -zffohen
Jn diosem Jahre ist auf wivtffchaftlicheM
Unseheueres erreicht worden.
wollen.
Eebicte
Es liegt ein Antraa auf V!->rta«unH vor.
Abg. Löbe (Soz.) beanlragt dazu nament,
lickie Abstimmung.
Slbg. Schulz-Broulberg (D. N.) : Wir verlau-gen
ü>ertagung, weiL Lis provokatorischcn Angriffo des
Mnisters erne gründliche Aussprache orsprderlich
mackren.
Priistdent Fehrenbach nrHcht davauff auffmerkfajm.
datz noch lveiteve mtnisteriellc Erklärungsn zu >er-
warten sind.
Minifter Erzberger: Unterlaffunaen der Nesi-e-
run<g Men nach den Interpellmlten die jetzige
schlechte Ladis hevbeigeführt haiben. Das fft die
erötzte G eschj cht ss ä lschu n q. die je cvus-
Lesorochen wurde. Uns sekbst ernähvcin können wir
nickst. Wir werden im nächsten Moixrt m»it grotz-
zügigen Plänen hervortreien. Lesondcrs in der
WohnungsfrcrLe für die Bergarbeiter.
Prästdent Fehrenbach: Mack> dcr Gcischästsord'.
nung mllffen die Interpellantea fetzt die Böcmtwor-
tung beantragen. sonst seien dre Jnterpellationen
erledigt.
Avg. Schnlz-Bromberg (D. N.) hält daran fefft,
datz ein Vertagungsantrag jederteit einaebracht
m-erden kann. Er bezMife-lt die Bs-schlutzfähigkeit
des Hcruses.
Nach weiterer EeschästsordnungrdeLatte, die
ziemltch ervegt war. bmnlragt ALg. Dr. Heinze
(D Vpt.) dte W-'«nlwortung dcr Znterpellationc.n.
Dcr Antrag wird oon der Ncchten und «-inigen Un-
a-lchängigcn unterstützt. Di? Untersllitznng reicht
nicht ruis.
Twnit stnd die InterpellaLionen erlediat.
Es solLeu persöalrche Beme.'kiniaen tex Abgg.
Mumm (D.'N.t und Dr. Hn.ia >D. Vpt)
Hievauf vertaigt sich bas 5>nns.
NÄHste Sitkung: d?n 1't. Ianuar 1920. 3 Uhr.
Taoesordnung: Bet-ebsrätegcsetz.
Ein Revolutionshrld. Ein Akünch.iner Revo-
lutionshekd. Dr. Wadler. der frühere Rechts-
amolalt. d.n: stch vom Scharfinlachcr zuur Wohnunos-
di>kt>ator im ersten Atinffterium Hofffntann und
später zunn Mach.i und einom Uer HuuptffMrer der
komnmnistischen Räterepublik entwickelt hatte, und
deshcüb zur Zeit wegen Doch^rats eiilsi acht-
jühriae Zuchthausstvcffe verbützt. Üat im Oktober
1913 wortvolle Möbel aius ch'MifchNN und
fvanE-ch^m Besttz rmter Mitzbrauch semer da-
maligen militürffchen Stcllung mrch Vüinchen «e.
chafft. Be: einer Haussuchung wnrden nsch?ö Mö-
Lelstücke im Werte von etwa 100 009 Mk. vorgc-
funden. Untevsuchung isi eingeleitel. Vonr ffurffti-
sck^n Brriret'n: Wadlcrs wird eingewendet. datz
l WaLler die Möbrl selegentlich seiner Berheiratung
a»vf rechtmätzigs Wciss erworben halbc-. woffür er
Belege besitze.
Deutsches Reich »
Ein böses Wort vom demokratischen
Parteitag
Auff dem Leipsi-gav Parteitas Idlcr Dchnokvaten
sa«1e Dr. Frankfurtvr, der Berichterfftxrtter
untz eigentliche Verfaffsr des Progminmentrmrr fs:
Das Pgrteivrogrcrmmr müffe sich ffrei balten von
allsn Egenblicklichen volitffchen Stvämu'nigon.
Die stärksten selien houio die pr on a t ivng'k e
und dte antffosiale Strömung. Die orlste sei L e-
grsifflffch rw dieson Taacn >der Enttäu
schuns. Aber sto «ehe bis -nr Rev <rnche
idee. Dcr wcchre Demokrat wertde ihren Vor-
lockungen ntcht untealiegen. Denn jenq
Leule, dl« es so süb uwd ehrenbafft ffän-
den^ für das Datorlgnd zu sterbetn. ü-ber
lafsen tdas <üm lieibsten den vielen unge -
nannteu Tausonden, von denen nichts üb-
rlo bl«iibt, als schiwevgcibeugte Elter-n, beküimimcrte
Witwen und uuverfforgte Kindor.
Wi.ü wollen (biess ungebAnlichen Worte Dr.
FrasiLffurters gebübrend nickdrigor häugcln. Jn den
Neiben der d-uffschen domvkrrrtifchen Parte'r fcheffnt
der Au,ffaitz „däuffch" Leuteir wie Dr Frankfutvter all
mäblich petnlich s-u werdcn. „Pronation-aff" eine
«rgenlblickliche voliti'scke Strömung? .^vc-greislich"
in dicksen Tagen der Enttäu'schuna? ? Mr mckinten,
dcis Natilonale, das Emtreten ffür das Nationale'
sei eisen-tlffch solbfftioe stäMich, nicht crber etwas,
d«s nmn nur in Tas<>n der Ellfftäuschung nachsichtig
beigreiffen dürffte. „Enttäuschuns"" als B seichnung
der Mrkung unseres politischen uud wirtschafftllcheii
Zl»sammrenbruchs, dcs niederffchmAteriiden Bewutzt-
feins ffür Mi-nschmia'ltcr eip Völk zu sein im Frohn-
dienste de-v Ausffands l
Wir hoffifsiv, das Nationale soll g trMo ffn dleser
Zeit dw wirtjschastllche,r Elends und -unscrer politi-
schen Verplaivunü um so bewntzkH^ aller Bolksgs
noffen Herz ersiillm. Nntional nicht naticma-
listi-sch, od<ir pronationrl mit dcr boitzen Lisbe de»
..Deutlschland iilber alles" in Volk u> d Vaterla'lD.
„iDei vrönatvonalc Strömung" gehc bio zur Rc-
vai'.chsidee." -Si»d wir schon Eott fei'rs geklagt, ern
unpolitiffchas Volk, viölleicht sind wir l.'och nicht so
stumipf, dah wir nicht süblc-n, wenn mau uns trfftt
uiid daitz mir nicht dai-über nachsännen und Ver-
gleiche -ösen zwischen dem traurigen Hc-ute,u,nd dcm
glänre'nlden Einst. Wir habcn kejneu fSinn fur
Leuta, die mit blntleersrn Zn^elleki-i!«lismus ver-
standnislos var de>m wüteu-E natioua! n
Sck/merze lmjercs Dolffes stehen. Was cab.r He-rr
Dr Fvansfurtor über dic Lc-ute saigi. Äi<- oi ffütz und
ehrcnvoll fmden, fücc das Daterlau.d zu sterben,
wirkt direkt gsmein! Don dcn 5>undett«au-
sendsn, Llia sich im August 1914 zu dön Fahnep
drängten, von- den imlhckannten Soziuldomokraten
und von den bokamlten wie Frnnk lmd dcffn juuÄen
Vlwlm Liurch alle Partelschattterlingcn hindmch bis
in dio Tct».sapfer. dio aus den Kreffen dös meu-
tzischenjSchwertadekS ficilen urffd so cjndrucksoo-ll in
langen Roihckn dffe Sefften der sttrelWeitUüUg ffüllten,
enstuhsn Bklt-o-UÄen gegen dieffes schanilase Wort.
Wir wollen uns den Elavtben nicht ra,uiürsii lasscii
c-n das, rvas unsere gcsallenLN Vrüder in den Tod
ffübtte nnd wollem n-irht. 'da.mil ein isZarteffraLresüN'.n'
biltige witzcLnide Beiinerkungon machm kann, stckche
allgomein «Galtonen Dcrleimidnn-sren gegc-m die
ircht sthlechtosicn Tcffle unsores Volker schweigend
hinnehmen.
Dieffo Marts Fran.kfurters werden abcr den De-
-nwkraten solwld nicht vergeffen werden!
* Die S. P. D. und der Fall Sklarz. Der Partei-
«usschutz der S. P. D hnt als stochste Znfftanz d'r
Partei beschloff-en. stch mit dnn Fall Sklarz zu
Lejchästigen. Ein aus sich.'n Mitaliederil lbeffteihsn-
dec llnterjuckmngs<lus,chutz wird .unter t-m
des Abg. Naumann-Köln zu.ffammcntret'-n Ä
olle miti der Angslegenheit ' ^
Dinge Llären soll.
rusammenlzängend!'
Aus Baden
Die iirztliche Landcozentralr
für Vckden hielt vor kurrenl in Oisonhurg
Hauptverffammlung ab. Sie Lefatzte sich mit
Rev'rston der Verträgo mit den Ortskrnvken^
kassen. Die Angelegenboit dcr ErhöhmiL
Sätze der kassenärztlichen GMihrenordirung mutzte
sich aus allgemleine Echichtspunkte bchchrönken.
wurde nur beschlossen, datz die Sätze fii.-
Orto. Grlegeicheitsbchichr-. Nachtb.-ff ch-. wescnt!
lich erböht worden sollte». Im übttsvn soll,^
die KM. der LandeS'>Lntralr- darüber entscheihc,/
ob eine völliae Umarbeitnng de. Eebührcnwdnung
oder z.ttnächst nur eine allgemcÜne Erhäbnng he>-'
blsherigeil Sätze um einen bestimmten Prczenstat
(mindestens LO Prozent) stattfjnden selle. Die Airün!
kenkassenkommiffion wurde bca'.'.itraLt. nach H
Nicht'lmien, dffe wur dsn Ve-.atllngLn sich erM^
hatton. die Derhandlungen Mit den KraustMM^
verbäudchl weiterzufübren.
Eiue La,,des-Tcht«lkonserci,z
Das Ministerium des Kultus und Unterrichts
abstchtffgt. im Feibrucrr in Karlsruhe eir-.e Lan-
Les^Schnlkonserun; abznihalten, zu lber in weitgchcn-
dem Aüatze autzer dc-n Lehrerorganisatchncii «^ch
Parteien. die K-rcheir, die Städie' nnsd Gemcmden.
-iü einzclnen Becufs- und Ermerbssruvpen und
die StaichesorLanisationeii Em'sadung eix-h^ltm
werden.
Manttheim, 10. Dez. Der Sta-dtrat hat behn Mi-
N'.stormm ld-.75 Jnnern und dcm Arbe'itsmiivister.-u»,
beont.ragt, die P^stimmunL. Lntz an Tagcn, an Lr-
nen dcr Slaatsbahnibctrieb eingestellt ist. auch di<
Strcrtzenbahnan Len Betrieb nur injüU'eir
aufrccht crihalten dürffen. als Wasserkraitstrom zr,.
DerffÜLrms söeht, auiäuLeben. da dsc am 2. lM 3ü.
Ncwumber erjolgte voslstäildigst SLillcgung dc-r Lfflg-
tzei'bahu bci der grotzen Ausdehn-ung Ler ALarnchtt:
mer Eenmrkung zahlreiche S ch w i cki. i a k e
t e n> für idcke Bovölkerung ergcHen hat, zu denen die
gerinsck Ersparins gin Kohlcn in keinem Verhältnis
fiÄht.
Ma.mheim, 19. Dez. D'-e Ob e r r h e i n i j ch e
E l seilb-aih n g o sekffis ch a f t A.-C. hat bei der
Keneraldiroktioir der ^Sta-atLeisenbahnen di« Zri-
stim.n'.ün.g 5U einer crb 1. Ianuar 1920 jn Krafft tr^-
te.iden Erhöbung der Tarife di.ÄUtr«st, se
gen die Die Stcvdtgttn-ffiirde Mannheffm n>:chts einz'.i-
wenden hat.
RinNiilgtih 18. Dez. Jn unfferer Gumoindc uwrdo
HSschlossen, Mir Gedächtnis dor im Kriea Eeffalle-
nen Gn kimstpolles Kirchenfen ste x in unsercr
Airche ansubriiiHen. Die MiiteL hiurzu stick» dw ch
neiwillige Spenden grötztentoils berscviniinen.
Nastgtt, 19. Dez. Kn Sonntag ffand hier e'Mt.
DkiitMedoroevsa.uvin1unü der Abteiffung Krank eiu
kaffffe dcs Land-esverbanjLes deu BadiffckM Ge-
werüe- und Handwerkc-rvereiniguii'
geu uuter dem Vorsitz des Geweröerates unid LaE»
tansabgeottmoten Niederbühl stati. Es wu.-
dcn neue Satzun^n angenomimen, durch Re die
Leffstungeiii Ler Kqffe auf den Ersatz der Arzt- und
Apolchtkottosten ausgedehnt unld die. .A-uffnaihmc d.r
EHofttliuon und F<im', lwn-angcchörigen übe:' lO Aahre
der Mt-gllcider deschlossen wmden. Die neuein Ssi8-
unsen treten aim 1. Jcmuar in Krafft. Jin Ai<chll>'8
an diese Verffaimnlung wrlrde c-ne jSfftzung L«s Lan-
deo-ausschussM des Verbandes de: Eewevbo- mb
Hailrdiwerrervereli'Kgttngen nnter Leitung des Ge-
werberats Nied.Mhl abgsbalten, Zunächst wnl'
Neues aus aller Welt
Ebbe und Flut als Kraftquelle
Der Austschutz^ der «Nationallvtzrslamml'lms ßür
VolkswirtsckMft yat sich vor «inigen Tagen ini'it der
Frage der Derwendung vön Ebbe unc. Flut zur
Zrasterzougung beschäfttgt Anlatz >dazu bv>t dw
Eingcübo eines Dr. Mircus -aus Weimar. in der
auÄS-führt ist. datz dckm deutsckM Dolk oine schn«re
Corge «enanvmen würd:. wonn an die Stelle
dvr Kohile eiue Natuttvaft sssetzt werdon rönnte^.
die antomatisch Krast und Licht zu edaMl ver--
mag. Dr. Mircus behaiuptet. die FraLe dex Ver-
wendung von GLbe und Flut vollkommen gefföst
zu h-ahen. und zwar nichlt nur sür KWengebiete
m-it grotzer FluLMe. sonderl, auch für ffolche «mit
gerinaen Unterchieden vsn Hoch- unld Niedris-
wasser. Sogar unsere OstseelWen könnten sich nach
seinen AiWaben zur AuMützun-g von Ebhe unv
Flut gut ittgnen. Der Ausschutz hat >beffch!ossen.
iviie Nationalverstimnlluirg möge di-s EinMche der
Neichsregieruug zur Erwäüun« überwersen. Die'e
Frage bechäfttgt die Negierung nicht zmn erslen
Mal. Zn einem yonr Rei^wirtschaftsWt imr letz-
ten Frühffahr aufsestellten Entwuuf ffür das Gesetz
über die Energiewirtschaft war auch die Ausmltzunü
von Moe und Flut vorgefehen; allerdiiNLs ist eins
üi'letzliche Negelung einstweil>en nicht ffn
A u ss i ch t genoin m e n. In Enigland. wo- man
1m Interesse ainer möglichst sparsamen Verw-en-
dung der Kochle in Zukunst eine weitgeheude Aus-
nutzung der Waffc-tträfte anstrebt. ist man der
Dewinnung von elektrischem Strom
L?.^,Kbbe und Flut berelts näh-r g,ttreten. Ein
boi „ch in -inem
^brtcht ubrr dve Nutzbarmachuna von Waffsrkräf-
dntz eine Eowinnung von
elekirisi^r Kvant durch Chhe -und Flut mögbich
ware. Es Nlütztsn zu diesem Zweck an den Flutz
mündungen Turbmen aufaeffwllt werd-'n Fiir die
Kraftaewmnung aus Ebbs und ^lut tst naturae-
matz der Untsrschied zwtsch.-n Hoch- und Nv-driw
wasier von gcotzer Beideutzu-ng. Fn dieser Dezie-
ffuna befindet sich Englqnd in einsr Lesonders
2kn allen europäischen
Ktzffbn, hat die des Kana'Is von Bristol die höchften
?2 Met' Flutweckiffel sck-wankt zwischen 9 und
* 40 Pexsonen b'i einem Grotzfeuer durch das
(Sprunstuch gerettet. J>» der „Z-mper<rtor-
dffeka" in der Fttedrichstratzo- in Verlin ibrach
eün Mvfangreicher VranÄ aus, vernisirtlich Idurch dffo
Eiplosron effner Bonzollampc,. Als diio Fsuar>we>br
an der Bmudstätto -erschien. batten die Flanmnen
und die VerquaLmung der Räume berqits effnen so
grotzen Uinffcmg angencmimon, dätz stche Löschnmnn-
schaften nur mit Rail'chni-askon vorrugohen vermoch-
ten. Der Vuand hatte bereffts dw evste Etage er-
griffen, wo sch die eigentlicho Dffsle beftndet. Fn
don volböesetztsn Riiuen bvcch qine groho PaUir
aus. Der Fsuemocihr blisb kein anderer AuLweg,
als dio Sprun'gtichc-x auszubrÄtün. Me.rtzis Par-
sonen wurden auff dffeso Merse von deim Crstickungs-
tode gerettet. Dbe Mlöschung des Vr.ande's ncchm
nrcihr acks effnc Stunde in Anisprich. Dor Schajden
ffst sehr grotz, da d-eip Teerau-m gänskich ausaeLrannt
ffst. Aweff Perfonen wnrden schlver, drcitzrg keffcht
verletzt.
* Ein Bibelscherz in drr Notkonalversammlung.
Neulich irat an Stelle eiws verstort-enen Absl-'ord-
neten eine beEflNilte Fra-uenrechtlerin und spzial
cifrig tätige Aba-wrdnete in die Nntionalv^rsämm-
lung e!n. Die Dame ist eine aus-sallend «rotze und.
sehr hager» Erscheinimg. Ein als Witzbold
0-kanntcr Abg'sordiieter mncht den Präsidenten auf.
das neue Mitslied aufinerksam und fügte hinzu:
„Das EMeinen diesex Frau Abgcordneten ist schion
in der Bibrl anaekündmt worden." Erstaunte
Frage des Präsrdenten: „Was. in der Biüeck?"
..Jawohl. Herr Präsident. ln der Bibe-l! Denn dvrt
stcht geschrieben: Nnd es kam e i n o arotze
DUrre!"
* „Macht eure Lampen fertig!" Jn einem Dorfe
ies HirA>b:rgnr Kreiies war die el>.!ktrisctze Lei-
iung unbrauchbar geworden: man fatz ohne Licht.
Jn grotzec Verzweiflung schric-b urid tttegrn-phicrte
-nian eur u.nl das andere MU an d'ns nächste
Elektrizitätslverk uin c-inen Monteur. dcr stch aber
n-ach heutffgem Eeschäfts-bmuch mfft der Hufelei-
stung nicht Ä^efflte. Nach län^rein Hcrrren u.nd
verichredonen. immer tläglicher werdenden Mahn^
Lrffefen echielt der Gemeindevorstand endlich kffn
Telegramm. das nnr kir Worte enlhielt: „Pro-
vinzialsesaiwibuch n. Vers k>". Mau sch.ug dns
Lied nach und las die tröst'lickvnl Worte:
„Er wird nun baid ersckreinen
Jn seiner Herrlichkeit.
Und all euer Klasen und Weinen
Verwandeln dann m Freud.
Er ists. d-cr helfen k-ann.
Mncht eure Lampcn fertig
Und seid steto sein gcwärtig:
Er ist schon auf der Bahn!"
* Eine nützliche Kunst UeLer ein lustiges Vor-
kommnis wird der Südd. Z-ütiML cr-.is Düfftt-Äorf
berichtet: Affs dort in dcr Sladthälle vor rurzeni
der Experiinentaluortrag eiues Eedanknlesors
shattfanv, wurden von diefein ver'chiodentlich Per-
sonon aus d(-m Puiblikum hürangezogien ziir Mit-
wirkung, die in seiner Äbw<enheit Aufgaben stell-
ten. dio er -dann isoäter zu lösen hatte. Cs H stiinim-
te da uutcr änäerem em Herr fo-ügendes: Der
Künstler -solle zu einein andei-en Hern .goh>en. dis-
sem achtzüs Mark aus der Vrieftasche nehmen und
sffe iciner abenfalls lbest:m>nlt-c-n Dlim.i.- a>»f d:r Ea-le-
ri^ -bringen. In der HanNaische diestr Tiame werde
er einen Drlcf fiNden, welchen er deni Hcrrn üb r-
sechen lfoMe. von lt°ni er das E> -d geholt hqtte.
Unter atemlöscr Spannuna der Zn chcmer löst? der
Mnstler dve ihm goworderw Au.'i^be mit Hikse
ein-es Midimns. und bat daim die Dame um Riick-
gcübe des Eeldes. Diess al>er meinte. der Herr ffm
Parkett slolle nur erst sl-'inen Vri-ei öffmeil. W:r
aiber beschreffbt deffen Erstaunen. affs er^ in dem
Briefunrlscki'lag. vffe Quittung über den Betvag' von
ächtzffg Märk fand. den er seinom Schneiffder schoil
län-vere Aefft schuldete. D'r psisfi.se Liefsrant hattir
auf diese Weise seine alte Forderung eingezogen.
»- Cin Mann, der Humor besitzt. Aus Bonn
rvird uns ooschriäbc-n: Jn effner,lder letzten SLaldt-
verockdneteilverlal'.wnl.lungen war os zu <rn!sohnl:chrn
Eoumllföcaien gekonrmcn. Wio staunten dic- Her <m
aiber, als -sie effnige Tage spät-or zu' Hanst dffe Em-
ladung -e-ffnes Bouner Verstchc'r-ungsaaonten Mr
Ausnalbme in effne L^chenouersichcmung. fanLon.
Dcr Ver-mittler fügts seinor' Einlliiduu.a dffe Morts
bei: Die Vovgänge in der Asdtvi'rordnttensitzuna
habckn gczcffLt, dntz mein Angchot niicht unMgo-
bvacht .ist. ALmn dacf ich BZrch beko-nin'.n?
* Ne-.tuno nmtmatzlilher Nachsolgcr. Vor 73-
Zähp.ä entdsckte Ealle wuf der Berliner Stern-
warte dew Planeten Neptun. Die den An-ätz zu
dcx >entschmd.erlden Beobächtung ge-bsnden Berech-
nungen des Dariser AstroilMlLN Levermer sutzteu
aui Sth'runsew der UranusLähn. Au.f gleichi.-m
schlicht man aus Unreselmatzisikeiten der Neptun-
bahn auf ein noch weiteres Sonnenkind. Nack
reck.nu-nMii des inzwrsch-e.l verstorbenen arnerikürn
schen Astronäinen Pcrciva! L>nuell aus U-'m 2-lchst'
191 ö soll der -nerinutet^Neulina. delsen V'chndurch
imsser nnf iia'hszu 20 000 Millionen Kilsineter N'-
schätzt wird, um die jetzige Zeit vnaeMr in d>'
Forlsttzmig der Linie Erde-Neptun 'ttntrcten. Tulp>
das Monats'hcft der Härvard Stcruwnrte werdeü
die Fopck»r l>eshalb zur BeLLnchtuug der Lezu'
Uchen Himineissegend -aiifsescrdert; nu.b
die SichtLarffi.it nicht festzustvlle», wärs.
vffclleicht einc N'athematuche Ent-ckieidmta üff^c
Vorhandcnsein oder Fchlen tzctt^isührcil.
Hunror vom Tage
^ Vielsasend. Ms einem dautschen A^rci^ ^
kalender wird -dns solgende vielsageitte Blatt mlt' -
gcteilt:
SeptemLer
LO.
Samstng
_ 1875 Matt-Hla« Eczri rger. M. d. N.. s b -
„Geschehencs läht stch nffcht ungeschelu-ii mnck>r»l !
Mncbeth.
* Mes w«rd tenrer! Ein Läser teilt dem, FrE
surter E. A. stlgendes ErloLnffs mit: ZenunD
unserer Eesellschcüft snchte dicstr^T«so e'cnes dc^ >>'
dem Anlagen sts-hsndEn, HäuschP, a-uf. Bc.ffm 2M'
eehen w-urden 10 Psennig segc-ben, wopanf siH ^'
gende Zwiefvrachö er.galh: ..Das koftet jetzt 25 W-
— ..Warum dcnn?" — „Ja. d-as ffst wegon ^
Faluta!"
^D weh! Besucher ^zum PanoptiruiM
sitzer): Knnn mnn die sininestschen Zwillimre
sehen?" Vositzer: „In einer VierteMmdel.
Der cin's ffst e-in bitzchen spnizisren geMiigenl
i„Nagels Lustige M't-
Bersailler Friedcnsvertrages die an Frankreich
und Bclgien gefordertc Auslieferung von
Pferden und 90 000 i l ch k üh e n — ur-
iprünglich waren 140 000 uerlangt — crfolgen
muk. Was das unter den gegenwärtigen Ver-
bältniffen. wo die Wlrtungen der Hunger
blockadein vollerSchärfe noch fort-
bestehen und täglich Tausende von Opfern for-
dern. bedcutet. darüber braucht kein weiteres
Wort verloren zu werden. Die gcwaltigen
Kohlenlieferungcn aber. dic nach Jn.
kraststtzung von der Entente rückstchtslos aus
Deutschland herausgepreht wcrden. steigern die
Kohlennot Deutschlands in den letjten Winter«
monaten ins Unerträgliche.
Das ist es alsö, was uns der Friede von Ver-
^sailles bringt: Raub deutschen Eebiets durch
cine rein einseitig durchgeführte -Abstimmung,
Verdammung zu völliger militnrischer
Ohnmacht und Schwächung der deutschen
Volkskraft durch die Entzichung dcs lebens-
wichtigsten Leils unsercs Viehstandes. Und
das ist crst noch immer der Auftakt zur
Durchfuhrung des Verfaillor Vertrags. Nur
cin kleinster Teil von dcr brutalen Gewalt ist
es. die hinter jedem Artikel des Ver-
saillcr MordinstruGmts sich höhnisch grinsend
aufreat. Leider Eottes fcheint man bei uns in
rveiten Krcisen des Dolkcs nur fasziniert non
dem Wort „Fneden" zu sein, ohne zu beden-
ken, was es für uns bedeutet. Denn nm Tage
des Inkrasttretens des Friedensvertrages
durchschreitet eln Volk von sechzig Millionen
das kaudinische Zoch. durch das es die Siegcr
zwingen, um mit Skluvcnketten beladen für
unbestimmte Zeit ein armseliges Dasein in dcr
Wclt zu fristen.
Und doch. dieHofsnung soll unL kann
nicht begraben wcrden. datz ein Volk, das tn
seinem innersten Kern noch nicht vollständig
demoralisiert ist', eines Tages die Ketten zer-
sprengen wird, die ihm durch den Versaillcr
Frieden um Hände und Fütze geschmiedet wor-
dcn sind, und daß es einen zähen Kampf un,
ein mcnschenwürdiges Dasein an die Stelle der
brutalen Siegergewalt. das mit Füßen getre-
tene Recht eines Volkes zum Leben setzt.
Nationalversammlung
Vrrlin. 18. Dez
Ministcr Noske: Nach dem »on verbrscherischsn
Elementen verurstichten Au.fst>antz im März dieses
Iahres ist in Wcrt und Sä>rift weiter zmn Bür-
gerkrieg gehetzt worden. Jn der Freikr:t
stlbst wurde Magt. dah sich Teile der Partei d's
FraLestellers (Kunsrt, U. S. P.) der io^mnmisti-
schen Partvi nicht ganz fvrnsehalten l>crbM. Meine
Instruktion vom 6. März dieses Iahres bchaste
Für den FM eim- neuen AusttQndes befehle ich:
Der Aufsvand ist mit allen Za Eebote stehenden
Mitteln fo schnell wie mägllch nvtt'erzuschl'asisn.
Wichrcnd der Dauer dss VLufstandes stnd die Per-
sonc-n Lie «rn dam geMaltscrm-en St-urz Lcr Rcgie-
rung lätlich teUnehmen. sofort feflzunehmen. Da-
segl'n sckützt die Immunität nicht. Herr Henke
hat stch vaLailWn cvuch schlouni-sst mis Brenren in
Sich-.rheit ssbvacht. Ein BefM zur AEclluna von
Listen der Dersonon. die stwrineLinen ^n. ist voa
mrr nichi erteilt worden. Dre Iimanu n i t ät der
Mbgeordneten. die slch nicht an verdrecheriMn Un
ternehmungen beteiltgt habei,. ist nickt dedlroht.
Zuruf der Frau Zietz: Unve-rschamter Kerll Dmw
mer Iungc!) Dcwüber bestcht kein Zweifeä... (Zu-
ruf der Abg. Frau Zietz:... datz Sie ein Mörider
stnd!) DizepräsiLent Löbe rust Fran Zietz zur
Ordnung). ... datz dio nesamis Neichsreslevung
fest entjchloffen iftz jeden Derstrch. durch Auffband
od>rr Eerralttat. Freiheit und LÄben der Staa-ts-
bürger oder dir Sicherheit der Republik zu gefähr-
den, niederzuschlagLru (Beifall).
Znterprllation Arnstadt-Heinze
Alw. Dr. Huao (D. Dpt): Die Reaierung mluh
Wege fin'c'en. nm dcn Produktionsprozetz zu för-
dern. Dio Kcruftraft dcs Inlandsmrarktes mutz of-
fen gehalten werden. Die Steuerpolitik ver-
nichtet unferen Krcdit. Die K oh!«,, fö rd e-
rung lxit sich slücklichcrweist ashoben. aber noch
nicht genu>s. Mit arötztem ScachdMck nmtz die Ar-
beiterschaft darWer aufaeklärt rverden. datz Akkord-
arbeit und der AchtstuNdenlag nötig stnd. llnler.
Ernährungsbasis tst zu schwack. Sollen wir weiter
dicse künstlichen Preissenkungen inacher öder sollen
wir mit aller Macht die Produklion fördern? Na-
tllrlich miissen die EÄMter und Löhne dcr wirt-
schaftlich Schmachen dann erhöbt werden und nicht
etwa blotz >um 40 p. H.
Abg. Dr. Mumm (D.N.): Milhvcnd d"le sebun-
dene Wirtschmst i>m Inlande auch vie-Iffach cmfrecht-
erhailten wird, wo sie unwirtsckMtlich itt. stnd Ein-
mch Ausfuihr in Wirklichkvit planlos. N-Mche
Unternechm>unaen u>nd Grund und Boden kommen rn
die Hand ttc-s Auslandes. Die Kindersderblichkoit
wächsi ins Ungeheuere. Wir haben so vioff neue
Verorchnunaen. datz die VeHörden stch ^elber nicht
mchr auLlkennen. Gewailtiae Simmren sind nutzlos
vcrtan. Es wird ärser mit stdcm Tas.
Minister Schmidt: Ein-mr u-nd Ausffuhr steHen
untcr Kontrolle. Der Friode zw.i Zahre frA>er
hätte uns «llen rlas Elend erspart. Sie wollen die
Freihett dcr Ausbeutuns. (Lävm rechts). Wir be,
mühen uns. Futtevinittel einzufführen. a!ber soviel
Privatkn-dit. wi», daffür nütig M. isb nick-t <mfzu-
treiben. Die Sleaierung wich d«nn Volke stMir:
H>ier (nach rechts) sttzen die Broimrteuevor. di«
der Konjunktur ihren Sondernutzen -zffohen
Jn diosem Jahre ist auf wivtffchaftlicheM
Unseheueres erreicht worden.
wollen.
Eebicte
Es liegt ein Antraa auf V!->rta«unH vor.
Abg. Löbe (Soz.) beanlragt dazu nament,
lickie Abstimmung.
Slbg. Schulz-Broulberg (D. N.) : Wir verlau-gen
ü>ertagung, weiL Lis provokatorischcn Angriffo des
Mnisters erne gründliche Aussprache orsprderlich
mackren.
Priistdent Fehrenbach nrHcht davauff auffmerkfajm.
datz noch lveiteve mtnisteriellc Erklärungsn zu >er-
warten sind.
Minifter Erzberger: Unterlaffunaen der Nesi-e-
run<g Men nach den Interpellmlten die jetzige
schlechte Ladis hevbeigeführt haiben. Das fft die
erötzte G eschj cht ss ä lschu n q. die je cvus-
Lesorochen wurde. Uns sekbst ernähvcin können wir
nickst. Wir werden im nächsten Moixrt m»it grotz-
zügigen Plänen hervortreien. Lesondcrs in der
WohnungsfrcrLe für die Bergarbeiter.
Prästdent Fehrenbach: Mack> dcr Gcischästsord'.
nung mllffen die Interpellantea fetzt die Böcmtwor-
tung beantragen. sonst seien dre Jnterpellationen
erledigt.
Avg. Schnlz-Bromberg (D. N.) hält daran fefft,
datz ein Vertagungsantrag jederteit einaebracht
m-erden kann. Er bezMife-lt die Bs-schlutzfähigkeit
des Hcruses.
Nach weiterer EeschästsordnungrdeLatte, die
ziemltch ervegt war. bmnlragt ALg. Dr. Heinze
(D Vpt.) dte W-'«nlwortung dcr Znterpellationc.n.
Dcr Antrag wird oon der Ncchten und «-inigen Un-
a-lchängigcn unterstützt. Di? Untersllitznng reicht
nicht ruis.
Twnit stnd die InterpellaLionen erlediat.
Es solLeu persöalrche Beme.'kiniaen tex Abgg.
Mumm (D.'N.t und Dr. Hn.ia >D. Vpt)
Hievauf vertaigt sich bas 5>nns.
NÄHste Sitkung: d?n 1't. Ianuar 1920. 3 Uhr.
Taoesordnung: Bet-ebsrätegcsetz.
Ein Revolutionshrld. Ein Akünch.iner Revo-
lutionshekd. Dr. Wadler. der frühere Rechts-
amolalt. d.n: stch vom Scharfinlachcr zuur Wohnunos-
di>kt>ator im ersten Atinffterium Hofffntann und
später zunn Mach.i und einom Uer HuuptffMrer der
komnmnistischen Räterepublik entwickelt hatte, und
deshcüb zur Zeit wegen Doch^rats eiilsi acht-
jühriae Zuchthausstvcffe verbützt. Üat im Oktober
1913 wortvolle Möbel aius ch'MifchNN und
fvanE-ch^m Besttz rmter Mitzbrauch semer da-
maligen militürffchen Stcllung mrch Vüinchen «e.
chafft. Be: einer Haussuchung wnrden nsch?ö Mö-
Lelstücke im Werte von etwa 100 009 Mk. vorgc-
funden. Untevsuchung isi eingeleitel. Vonr ffurffti-
sck^n Brriret'n: Wadlcrs wird eingewendet. datz
l WaLler die Möbrl selegentlich seiner Berheiratung
a»vf rechtmätzigs Wciss erworben halbc-. woffür er
Belege besitze.
Deutsches Reich »
Ein böses Wort vom demokratischen
Parteitag
Auff dem Leipsi-gav Parteitas Idlcr Dchnokvaten
sa«1e Dr. Frankfurtvr, der Berichterfftxrtter
untz eigentliche Verfaffsr des Progminmentrmrr fs:
Das Pgrteivrogrcrmmr müffe sich ffrei balten von
allsn Egenblicklichen volitffchen Stvämu'nigon.
Die stärksten selien houio die pr on a t ivng'k e
und dte antffosiale Strömung. Die orlste sei L e-
grsifflffch rw dieson Taacn >der Enttäu
schuns. Aber sto «ehe bis -nr Rev <rnche
idee. Dcr wcchre Demokrat wertde ihren Vor-
lockungen ntcht untealiegen. Denn jenq
Leule, dl« es so süb uwd ehrenbafft ffän-
den^ für das Datorlgnd zu sterbetn. ü-ber
lafsen tdas <üm lieibsten den vielen unge -
nannteu Tausonden, von denen nichts üb-
rlo bl«iibt, als schiwevgcibeugte Elter-n, beküimimcrte
Witwen und uuverfforgte Kindor.
Wi.ü wollen (biess ungebAnlichen Worte Dr.
FrasiLffurters gebübrend nickdrigor häugcln. Jn den
Neiben der d-uffschen domvkrrrtifchen Parte'r fcheffnt
der Au,ffaitz „däuffch" Leuteir wie Dr Frankfutvter all
mäblich petnlich s-u werdcn. „Pronation-aff" eine
«rgenlblickliche voliti'scke Strömung? .^vc-greislich"
in dicksen Tagen der Enttäu'schuna? ? Mr mckinten,
dcis Natilonale, das Emtreten ffür das Nationale'
sei eisen-tlffch solbfftioe stäMich, nicht crber etwas,
d«s nmn nur in Tas<>n der Ellfftäuschung nachsichtig
beigreiffen dürffte. „Enttäuschuns"" als B seichnung
der Mrkung unseres politischen uud wirtschafftllcheii
Zl»sammrenbruchs, dcs niederffchmAteriiden Bewutzt-
feins ffür Mi-nschmia'ltcr eip Völk zu sein im Frohn-
dienste de-v Ausffands l
Wir hoffifsiv, das Nationale soll g trMo ffn dleser
Zeit dw wirtjschastllche,r Elends und -unscrer politi-
schen Verplaivunü um so bewntzkH^ aller Bolksgs
noffen Herz ersiillm. Nntional nicht naticma-
listi-sch, od<ir pronationrl mit dcr boitzen Lisbe de»
..Deutlschland iilber alles" in Volk u> d Vaterla'lD.
„iDei vrönatvonalc Strömung" gehc bio zur Rc-
vai'.chsidee." -Si»d wir schon Eott fei'rs geklagt, ern
unpolitiffchas Volk, viölleicht sind wir l.'och nicht so
stumipf, dah wir nicht süblc-n, wenn mau uns trfftt
uiid daitz mir nicht dai-über nachsännen und Ver-
gleiche -ösen zwischen dem traurigen Hc-ute,u,nd dcm
glänre'nlden Einst. Wir habcn kejneu fSinn fur
Leuta, die mit blntleersrn Zn^elleki-i!«lismus ver-
standnislos var de>m wüteu-E natioua! n
Sck/merze lmjercs Dolffes stehen. Was cab.r He-rr
Dr Fvansfurtor über dic Lc-ute saigi. Äi<- oi ffütz und
ehrcnvoll fmden, fücc das Daterlau.d zu sterben,
wirkt direkt gsmein! Don dcn 5>undett«au-
sendsn, Llia sich im August 1914 zu dön Fahnep
drängten, von- den imlhckannten Soziuldomokraten
und von den bokamlten wie Frnnk lmd dcffn juuÄen
Vlwlm Liurch alle Partelschattterlingcn hindmch bis
in dio Tct».sapfer. dio aus den Kreffen dös meu-
tzischenjSchwertadekS ficilen urffd so cjndrucksoo-ll in
langen Roihckn dffe Sefften der sttrelWeitUüUg ffüllten,
enstuhsn Bklt-o-UÄen gegen dieffes schanilase Wort.
Wir wollen uns den Elavtben nicht ra,uiürsii lasscii
c-n das, rvas unsere gcsallenLN Vrüder in den Tod
ffübtte nnd wollem n-irht. 'da.mil ein isZarteffraLresüN'.n'
biltige witzcLnide Beiinerkungon machm kann, stckche
allgomein «Galtonen Dcrleimidnn-sren gegc-m die
ircht sthlechtosicn Tcffle unsores Volker schweigend
hinnehmen.
Dieffo Marts Fran.kfurters werden abcr den De-
-nwkraten solwld nicht vergeffen werden!
* Die S. P. D. und der Fall Sklarz. Der Partei-
«usschutz der S. P. D hnt als stochste Znfftanz d'r
Partei beschloff-en. stch mit dnn Fall Sklarz zu
Lejchästigen. Ein aus sich.'n Mitaliederil lbeffteihsn-
dec llnterjuckmngs<lus,chutz wird .unter t-m
des Abg. Naumann-Köln zu.ffammcntret'-n Ä
olle miti der Angslegenheit ' ^
Dinge Llären soll.
rusammenlzängend!'
Aus Baden
Die iirztliche Landcozentralr
für Vckden hielt vor kurrenl in Oisonhurg
Hauptverffammlung ab. Sie Lefatzte sich mit
Rev'rston der Verträgo mit den Ortskrnvken^
kassen. Die Angelegenboit dcr ErhöhmiL
Sätze der kassenärztlichen GMihrenordirung mutzte
sich aus allgemleine Echichtspunkte bchchrönken.
wurde nur beschlossen, datz die Sätze fii.-
Orto. Grlegeicheitsbchichr-. Nachtb.-ff ch-. wescnt!
lich erböht worden sollte». Im übttsvn soll,^
die KM. der LandeS'>Lntralr- darüber entscheihc,/
ob eine völliae Umarbeitnng de. Eebührcnwdnung
oder z.ttnächst nur eine allgemcÜne Erhäbnng he>-'
blsherigeil Sätze um einen bestimmten Prczenstat
(mindestens LO Prozent) stattfjnden selle. Die Airün!
kenkassenkommiffion wurde bca'.'.itraLt. nach H
Nicht'lmien, dffe wur dsn Ve-.atllngLn sich erM^
hatton. die Derhandlungen Mit den KraustMM^
verbäudchl weiterzufübren.
Eiue La,,des-Tcht«lkonserci,z
Das Ministerium des Kultus und Unterrichts
abstchtffgt. im Feibrucrr in Karlsruhe eir-.e Lan-
Les^Schnlkonserun; abznihalten, zu lber in weitgchcn-
dem Aüatze autzer dc-n Lehrerorganisatchncii «^ch
Parteien. die K-rcheir, die Städie' nnsd Gemcmden.
-iü einzclnen Becufs- und Ermerbssruvpen und
die StaichesorLanisationeii Em'sadung eix-h^ltm
werden.
Manttheim, 10. Dez. Der Sta-dtrat hat behn Mi-
N'.stormm ld-.75 Jnnern und dcm Arbe'itsmiivister.-u»,
beont.ragt, die P^stimmunL. Lntz an Tagcn, an Lr-
nen dcr Slaatsbahnibctrieb eingestellt ist. auch di<
Strcrtzenbahnan Len Betrieb nur injüU'eir
aufrccht crihalten dürffen. als Wasserkraitstrom zr,.
DerffÜLrms söeht, auiäuLeben. da dsc am 2. lM 3ü.
Ncwumber erjolgte voslstäildigst SLillcgung dc-r Lfflg-
tzei'bahu bci der grotzen Ausdehn-ung Ler ALarnchtt:
mer Eenmrkung zahlreiche S ch w i cki. i a k e
t e n> für idcke Bovölkerung ergcHen hat, zu denen die
gerinsck Ersparins gin Kohlcn in keinem Verhältnis
fiÄht.
Ma.mheim, 19. Dez. D'-e Ob e r r h e i n i j ch e
E l seilb-aih n g o sekffis ch a f t A.-C. hat bei der
Keneraldiroktioir der ^Sta-atLeisenbahnen di« Zri-
stim.n'.ün.g 5U einer crb 1. Ianuar 1920 jn Krafft tr^-
te.iden Erhöbung der Tarife di.ÄUtr«st, se
gen die Die Stcvdtgttn-ffiirde Mannheffm n>:chts einz'.i-
wenden hat.
RinNiilgtih 18. Dez. Jn unfferer Gumoindc uwrdo
HSschlossen, Mir Gedächtnis dor im Kriea Eeffalle-
nen Gn kimstpolles Kirchenfen ste x in unsercr
Airche ansubriiiHen. Die MiiteL hiurzu stick» dw ch
neiwillige Spenden grötztentoils berscviniinen.
Nastgtt, 19. Dez. Kn Sonntag ffand hier e'Mt.
DkiitMedoroevsa.uvin1unü der Abteiffung Krank eiu
kaffffe dcs Land-esverbanjLes deu BadiffckM Ge-
werüe- und Handwerkc-rvereiniguii'
geu uuter dem Vorsitz des Geweröerates unid LaE»
tansabgeottmoten Niederbühl stati. Es wu.-
dcn neue Satzun^n angenomimen, durch Re die
Leffstungeiii Ler Kqffe auf den Ersatz der Arzt- und
Apolchtkottosten ausgedehnt unld die. .A-uffnaihmc d.r
EHofttliuon und F<im', lwn-angcchörigen übe:' lO Aahre
der Mt-gllcider deschlossen wmden. Die neuein Ssi8-
unsen treten aim 1. Jcmuar in Krafft. Jin Ai<chll>'8
an diese Verffaimnlung wrlrde c-ne jSfftzung L«s Lan-
deo-ausschussM des Verbandes de: Eewevbo- mb
Hailrdiwerrervereli'Kgttngen nnter Leitung des Ge-
werberats Nied.Mhl abgsbalten, Zunächst wnl'
Neues aus aller Welt
Ebbe und Flut als Kraftquelle
Der Austschutz^ der «Nationallvtzrslamml'lms ßür
VolkswirtsckMft yat sich vor «inigen Tagen ini'it der
Frage der Derwendung vön Ebbe unc. Flut zur
Zrasterzougung beschäfttgt Anlatz >dazu bv>t dw
Eingcübo eines Dr. Mircus -aus Weimar. in der
auÄS-führt ist. datz dckm deutsckM Dolk oine schn«re
Corge «enanvmen würd:. wonn an die Stelle
dvr Kohile eiue Natuttvaft sssetzt werdon rönnte^.
die antomatisch Krast und Licht zu edaMl ver--
mag. Dr. Mircus behaiuptet. die FraLe dex Ver-
wendung von GLbe und Flut vollkommen gefföst
zu h-ahen. und zwar nichlt nur sür KWengebiete
m-it grotzer FluLMe. sonderl, auch für ffolche «mit
gerinaen Unterchieden vsn Hoch- unld Niedris-
wasser. Sogar unsere OstseelWen könnten sich nach
seinen AiWaben zur AuMützun-g von Ebhe unv
Flut gut ittgnen. Der Ausschutz hat >beffch!ossen.
iviie Nationalverstimnlluirg möge di-s EinMche der
Neichsregieruug zur Erwäüun« überwersen. Die'e
Frage bechäfttgt die Negierung nicht zmn erslen
Mal. Zn einem yonr Rei^wirtschaftsWt imr letz-
ten Frühffahr aufsestellten Entwuuf ffür das Gesetz
über die Energiewirtschaft war auch die Ausmltzunü
von Moe und Flut vorgefehen; allerdiiNLs ist eins
üi'letzliche Negelung einstweil>en nicht ffn
A u ss i ch t genoin m e n. In Enigland. wo- man
1m Interesse ainer möglichst sparsamen Verw-en-
dung der Kochle in Zukunst eine weitgeheude Aus-
nutzung der Waffc-tträfte anstrebt. ist man der
Dewinnung von elektrischem Strom
L?.^,Kbbe und Flut berelts näh-r g,ttreten. Ein
boi „ch in -inem
^brtcht ubrr dve Nutzbarmachuna von Waffsrkräf-
dntz eine Eowinnung von
elekirisi^r Kvant durch Chhe -und Flut mögbich
ware. Es Nlütztsn zu diesem Zweck an den Flutz
mündungen Turbmen aufaeffwllt werd-'n Fiir die
Kraftaewmnung aus Ebbs und ^lut tst naturae-
matz der Untsrschied zwtsch.-n Hoch- und Nv-driw
wasier von gcotzer Beideutzu-ng. Fn dieser Dezie-
ffuna befindet sich Englqnd in einsr Lesonders
2kn allen europäischen
Ktzffbn, hat die des Kana'Is von Bristol die höchften
?2 Met' Flutweckiffel sck-wankt zwischen 9 und
* 40 Pexsonen b'i einem Grotzfeuer durch das
(Sprunstuch gerettet. J>» der „Z-mper<rtor-
dffeka" in der Fttedrichstratzo- in Verlin ibrach
eün Mvfangreicher VranÄ aus, vernisirtlich Idurch dffo
Eiplosron effner Bonzollampc,. Als diio Fsuar>we>br
an der Bmudstätto -erschien. batten die Flanmnen
und die VerquaLmung der Räume berqits effnen so
grotzen Uinffcmg angencmimon, dätz stche Löschnmnn-
schaften nur mit Rail'chni-askon vorrugohen vermoch-
ten. Der Vuand hatte bereffts dw evste Etage er-
griffen, wo sch die eigentlicho Dffsle beftndet. Fn
don volböesetztsn Riiuen bvcch qine groho PaUir
aus. Der Fsuemocihr blisb kein anderer AuLweg,
als dio Sprun'gtichc-x auszubrÄtün. Me.rtzis Par-
sonen wurden auff dffeso Merse von deim Crstickungs-
tode gerettet. Dbe Mlöschung des Vr.ande's ncchm
nrcihr acks effnc Stunde in Anisprich. Dor Schajden
ffst sehr grotz, da d-eip Teerau-m gänskich ausaeLrannt
ffst. Aweff Perfonen wnrden schlver, drcitzrg keffcht
verletzt.
* Ein Bibelscherz in drr Notkonalversammlung.
Neulich irat an Stelle eiws verstort-enen Absl-'ord-
neten eine beEflNilte Fra-uenrechtlerin und spzial
cifrig tätige Aba-wrdnete in die Nntionalv^rsämm-
lung e!n. Die Dame ist eine aus-sallend «rotze und.
sehr hager» Erscheinimg. Ein als Witzbold
0-kanntcr Abg'sordiieter mncht den Präsidenten auf.
das neue Mitslied aufinerksam und fügte hinzu:
„Das EMeinen diesex Frau Abgcordneten ist schion
in der Bibrl anaekündmt worden." Erstaunte
Frage des Präsrdenten: „Was. in der Biüeck?"
..Jawohl. Herr Präsident. ln der Bibe-l! Denn dvrt
stcht geschrieben: Nnd es kam e i n o arotze
DUrre!"
* „Macht eure Lampen fertig!" Jn einem Dorfe
ies HirA>b:rgnr Kreiies war die el>.!ktrisctze Lei-
iung unbrauchbar geworden: man fatz ohne Licht.
Jn grotzec Verzweiflung schric-b urid tttegrn-phicrte
-nian eur u.nl das andere MU an d'ns nächste
Elektrizitätslverk uin c-inen Monteur. dcr stch aber
n-ach heutffgem Eeschäfts-bmuch mfft der Hufelei-
stung nicht Ä^efflte. Nach län^rein Hcrrren u.nd
verichredonen. immer tläglicher werdenden Mahn^
Lrffefen echielt der Gemeindevorstand endlich kffn
Telegramm. das nnr kir Worte enlhielt: „Pro-
vinzialsesaiwibuch n. Vers k>". Mau sch.ug dns
Lied nach und las die tröst'lickvnl Worte:
„Er wird nun baid ersckreinen
Jn seiner Herrlichkeit.
Und all euer Klasen und Weinen
Verwandeln dann m Freud.
Er ists. d-cr helfen k-ann.
Mncht eure Lampcn fertig
Und seid steto sein gcwärtig:
Er ist schon auf der Bahn!"
* Eine nützliche Kunst UeLer ein lustiges Vor-
kommnis wird der Südd. Z-ütiML cr-.is Düfftt-Äorf
berichtet: Affs dort in dcr Sladthälle vor rurzeni
der Experiinentaluortrag eiues Eedanknlesors
shattfanv, wurden von diefein ver'chiodentlich Per-
sonon aus d(-m Puiblikum hürangezogien ziir Mit-
wirkung, die in seiner Äbw<enheit Aufgaben stell-
ten. dio er -dann isoäter zu lösen hatte. Cs H stiinim-
te da uutcr änäerem em Herr fo-ügendes: Der
Künstler -solle zu einein andei-en Hern .goh>en. dis-
sem achtzüs Mark aus der Vrieftasche nehmen und
sffe iciner abenfalls lbest:m>nlt-c-n Dlim.i.- a>»f d:r Ea-le-
ri^ -bringen. In der HanNaische diestr Tiame werde
er einen Drlcf fiNden, welchen er deni Hcrrn üb r-
sechen lfoMe. von lt°ni er das E> -d geholt hqtte.
Unter atemlöscr Spannuna der Zn chcmer löst? der
Mnstler dve ihm goworderw Au.'i^be mit Hikse
ein-es Midimns. und bat daim die Dame um Riick-
gcübe des Eeldes. Diess al>er meinte. der Herr ffm
Parkett slolle nur erst sl-'inen Vri-ei öffmeil. W:r
aiber beschreffbt deffen Erstaunen. affs er^ in dem
Briefunrlscki'lag. vffe Quittung über den Betvag' von
ächtzffg Märk fand. den er seinom Schneiffder schoil
län-vere Aefft schuldete. D'r psisfi.se Liefsrant hattir
auf diese Weise seine alte Forderung eingezogen.
»- Cin Mann, der Humor besitzt. Aus Bonn
rvird uns ooschriäbc-n: Jn effner,lder letzten SLaldt-
verockdneteilverlal'.wnl.lungen war os zu <rn!sohnl:chrn
Eoumllföcaien gekonrmcn. Wio staunten dic- Her <m
aiber, als -sie effnige Tage spät-or zu' Hanst dffe Em-
ladung -e-ffnes Bouner Verstchc'r-ungsaaonten Mr
Ausnalbme in effne L^chenouersichcmung. fanLon.
Dcr Ver-mittler fügts seinor' Einlliiduu.a dffe Morts
bei: Die Vovgänge in der Asdtvi'rordnttensitzuna
habckn gczcffLt, dntz mein Angchot niicht unMgo-
bvacht .ist. ALmn dacf ich BZrch beko-nin'.n?
* Ne-.tuno nmtmatzlilher Nachsolgcr. Vor 73-
Zähp.ä entdsckte Ealle wuf der Berliner Stern-
warte dew Planeten Neptun. Die den An-ätz zu
dcx >entschmd.erlden Beobächtung ge-bsnden Berech-
nungen des Dariser AstroilMlLN Levermer sutzteu
aui Sth'runsew der UranusLähn. Au.f gleichi.-m
schlicht man aus Unreselmatzisikeiten der Neptun-
bahn auf ein noch weiteres Sonnenkind. Nack
reck.nu-nMii des inzwrsch-e.l verstorbenen arnerikürn
schen Astronäinen Pcrciva! L>nuell aus U-'m 2-lchst'
191 ö soll der -nerinutet^Neulina. delsen V'chndurch
imsser nnf iia'hszu 20 000 Millionen Kilsineter N'-
schätzt wird, um die jetzige Zeit vnaeMr in d>'
Forlsttzmig der Linie Erde-Neptun 'ttntrcten. Tulp>
das Monats'hcft der Härvard Stcruwnrte werdeü
die Fopck»r l>eshalb zur BeLLnchtuug der Lezu'
Uchen Himineissegend -aiifsescrdert; nu.b
die SichtLarffi.it nicht festzustvlle», wärs.
vffclleicht einc N'athematuche Ent-ckieidmta üff^c
Vorhandcnsein oder Fchlen tzctt^isührcil.
Hunror vom Tage
^ Vielsasend. Ms einem dautschen A^rci^ ^
kalender wird -dns solgende vielsageitte Blatt mlt' -
gcteilt:
SeptemLer
LO.
Samstng
_ 1875 Matt-Hla« Eczri rger. M. d. N.. s b -
„Geschehencs läht stch nffcht ungeschelu-ii mnck>r»l !
Mncbeth.
* Mes w«rd tenrer! Ein Läser teilt dem, FrE
surter E. A. stlgendes ErloLnffs mit: ZenunD
unserer Eesellschcüft snchte dicstr^T«so e'cnes dc^ >>'
dem Anlagen sts-hsndEn, HäuschP, a-uf. Bc.ffm 2M'
eehen w-urden 10 Psennig segc-ben, wopanf siH ^'
gende Zwiefvrachö er.galh: ..Das koftet jetzt 25 W-
— ..Warum dcnn?" — „Ja. d-as ffst wegon ^
Faluta!"
^D weh! Besucher ^zum PanoptiruiM
sitzer): Knnn mnn die sininestschen Zwillimre
sehen?" Vositzer: „In einer VierteMmdel.
Der cin's ffst e-in bitzchen spnizisren geMiigenl
i„Nagels Lustige M't-