Lehsten. Linau.
107
Airchsp. Gudow, km s. von Mölln, im Lande Ratzeburg.
* Die alte Kapelle, an der Landstraße nach Valluhn hin gelegen, war 1614
im Verfall; 1683 war sie verschwunden.
AlllÄU) Kirchsp. Sandesneben, km w. von Mölln, im Lande Ratzeburg an der
Sachsengrenze.
* Jn einern Register von 1335 wird, wie auch schon 1320 (S. 13), neben
den anderen Kirchen auch eine zu Linau aufgeführt. Sie hatte allerdings nnr
kleine Einkünfte, soviel als Schmilau. Jn gleichem Range war noch Lassahn.
Jm Anfange des 13. Jahrh. wnrden an der Sachsengrenze etliche Kirchen er-
richtet, nemlich Schönborn im Wagrischen und Sandesneben (1314) im Ratze-
burgischen, im Kirchspiel Nusse. Eine wirkliche Kirchspielskirche ist die zu Linau
wol nie gewesen; ihr Dasein hieng von dem der Burg ab, und nach deren
Zerstörung ist auch von ihr nicht mehr die Rede.
Burg. S. oben S. 18. Sachaus Archiv 3, 387 ff. Lappenberg das. 140.
147 ff. 159—61. Dührsen, in dessen Manecke 366. L. Archiv 1. 63 sf. Handelmann,
schl.-h. hist. Ztschr. 1881 (10) 22. — Nach dem Landfrieden von Dutzow 1291 ward
das feste Schloß Linau abgebrochen. Nach Albrechts II. Tode ward es wieder
aufgebaut und war als Sitz der gefürchteten Scharfenberge verrufen. Gerhard II.
von Holstein beschoß es 1312 ohne Erfolg mit Bliden; 1324 erbaute man da-
gegen eine Burg auf holsteinischem Gebiete zu Trittau. 1345 kauften es die
Herzoge; nachdem sich aber dann die Scharfenberge wieder in Besitz gesetzt hatten,
ward das Raubnest 1349 nach heftigem Widerstande genommen und zerstört.
Die dreiwöchige Velagerung leiteten die Fürsten selbst und 1500 Lübecker nahmen
teil, die Hamburger stellten Geschütz.
Das Schloß, von dem noch Reste vorhanden sind, lag in einer Niederung,
die jetzt dicht mit Bäumen bestanden ist. Jn einer Linie reihen sich 3 länglich-
runde grabenumgebene Plätze aneinander, jeder von etwa 100 m Umsang binnen
den Gräben. Der mittelste zeigt einen Trümmer-Hügel von 3—4 m Höhe. Jn
ihm haben sich allerhand Gegenstände gefunden, als ein Schwert, eine Lanzen-
spitze, eine Mauerkelle, viele Backsteine, auch Dachziegel- Erhalten ist, 3 m hoch,
die Hälste eines runden Turmes von 4 m lichtem Durchmesser, Mauerstärke
3 m. Das Mauerwerk ist Granit, die Blöcke in Schichten. Es erinnert an die
Herstellungsart des Uebergangsstils.
Auch in der Nähe sind Befestigungsreste, so zu Koberg, und bei
Sirksfelde der Sirksfelder Wall. Bei diesem sind, durch den Billbruch
führend, Reste eines Knüppeldammes beobachtet worden, die nach einer Befestigung
Ziegenhorst leiten und welche man wol für einen Rest des Sachsenwalles hält
oder für diesem gegenüberliegende wendische Schanzen. S. ausführlich von Duve
42 ff., ferner L. Archiv 1, 103 und unten „Sachsengrenze".
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Airchsp. Gudow, km s. von Mölln, im Lande Ratzeburg.
* Die alte Kapelle, an der Landstraße nach Valluhn hin gelegen, war 1614
im Verfall; 1683 war sie verschwunden.
AlllÄU) Kirchsp. Sandesneben, km w. von Mölln, im Lande Ratzeburg an der
Sachsengrenze.
* Jn einern Register von 1335 wird, wie auch schon 1320 (S. 13), neben
den anderen Kirchen auch eine zu Linau aufgeführt. Sie hatte allerdings nnr
kleine Einkünfte, soviel als Schmilau. Jn gleichem Range war noch Lassahn.
Jm Anfange des 13. Jahrh. wnrden an der Sachsengrenze etliche Kirchen er-
richtet, nemlich Schönborn im Wagrischen und Sandesneben (1314) im Ratze-
burgischen, im Kirchspiel Nusse. Eine wirkliche Kirchspielskirche ist die zu Linau
wol nie gewesen; ihr Dasein hieng von dem der Burg ab, und nach deren
Zerstörung ist auch von ihr nicht mehr die Rede.
Burg. S. oben S. 18. Sachaus Archiv 3, 387 ff. Lappenberg das. 140.
147 ff. 159—61. Dührsen, in dessen Manecke 366. L. Archiv 1. 63 sf. Handelmann,
schl.-h. hist. Ztschr. 1881 (10) 22. — Nach dem Landfrieden von Dutzow 1291 ward
das feste Schloß Linau abgebrochen. Nach Albrechts II. Tode ward es wieder
aufgebaut und war als Sitz der gefürchteten Scharfenberge verrufen. Gerhard II.
von Holstein beschoß es 1312 ohne Erfolg mit Bliden; 1324 erbaute man da-
gegen eine Burg auf holsteinischem Gebiete zu Trittau. 1345 kauften es die
Herzoge; nachdem sich aber dann die Scharfenberge wieder in Besitz gesetzt hatten,
ward das Raubnest 1349 nach heftigem Widerstande genommen und zerstört.
Die dreiwöchige Velagerung leiteten die Fürsten selbst und 1500 Lübecker nahmen
teil, die Hamburger stellten Geschütz.
Das Schloß, von dem noch Reste vorhanden sind, lag in einer Niederung,
die jetzt dicht mit Bäumen bestanden ist. Jn einer Linie reihen sich 3 länglich-
runde grabenumgebene Plätze aneinander, jeder von etwa 100 m Umsang binnen
den Gräben. Der mittelste zeigt einen Trümmer-Hügel von 3—4 m Höhe. Jn
ihm haben sich allerhand Gegenstände gefunden, als ein Schwert, eine Lanzen-
spitze, eine Mauerkelle, viele Backsteine, auch Dachziegel- Erhalten ist, 3 m hoch,
die Hälste eines runden Turmes von 4 m lichtem Durchmesser, Mauerstärke
3 m. Das Mauerwerk ist Granit, die Blöcke in Schichten. Es erinnert an die
Herstellungsart des Uebergangsstils.
Auch in der Nähe sind Befestigungsreste, so zu Koberg, und bei
Sirksfelde der Sirksfelder Wall. Bei diesem sind, durch den Billbruch
führend, Reste eines Knüppeldammes beobachtet worden, die nach einer Befestigung
Ziegenhorst leiten und welche man wol für einen Rest des Sachsenwalles hält
oder für diesem gegenüberliegende wendische Schanzen. S. ausführlich von Duve
42 ff., ferner L. Archiv 1, 103 und unten „Sachsengrenze".