KIRCHLICHE DENKMÄLER.
109
doricus von Bochum (de Boehun)
Meister Bader war Bürger zu Unna und
gebaut. —
hatte
als geschickter Vertreter seines Geschäfts einen
Ruf, der weit über die Grenzen seines Vater-
landes, bis Hildesheim, gedrungen war. Ein
älterer Orgelbauer Diederich Krerner von hier
starb um 1537 in Soest.
Leichensteine mit mehr oder weniger deut-
lichen Inschriften und Wappenzeichen haben
folgende Verstorbene: Engelbert Leid- .
heuser, Conrector f 1663; — Thomae
Davidis pastoris et inspectoris eccle-
siae Marcanae Ehehausfrau f 1681;
— mit Doppelwappen die Eheleute
von Romberg f 1691 2 2/1 und Stael
von Holstein; — Johann Heinrich
Bunge Pastor f 1710; — Heinrich
von Ascheberg, Erbherr zur Heide
f 1711 8/11, 80 J. alt; — Diedrich Johann Hei-
denreich von Ascheberg f 1712 mit den Wappen
Ascheberg, Caessumb, Carthaus, Reck, Wer-
mep und Plater; — Georg Andreas Rollius Pa-
stor (f 1716); — Frau Pastor Thomas Haver,
geb. Catharina Elisabeth Wiemann f 1727 l/9>
63 J. alt; — Freiherr Johann Daniel Friedrich
von der Schulenburg, weiland Obrist-Wacht-
meister unter dem hochlöblichen Regiment von
Schlewitz in Diensten Sr. Königl. Maiestät von
Preussen f 1730 8/2, 36 J. alt; — Joachim Hein-
rich Möllenhoff, Pastor et Inspector geb. 1682
f 1740; — Thomas Balthasar Davidis, Pastor
1666 28/9 f 1741; — mit ihren Wappen die Ehe-
leute derPreussische und Cleve-Märkische Kriegs-
und Domainen-Rath Urbani Oberbürgermeister
von Unna geb. 1681 f 1744 und Frau geb. Helena
Sümmermann geb. 1678 f 1749; — mit dem
Doppelwappen Heinrich Anton Husemann Bür-
germeister f 1758 und Frau geb. Elsabe Davi-
dis geb. 1682 T 1733; — mit dem Doppelwappen
die Eheleute von Deutecom Landrichter geb.
1704 f 1764 und Frau geb. Lukemeier geb. 1714
f 1767; — Friedrich Ludwig Peter Niederstadt
geb. 1721 f 1769; — Reinhard Diedrich Rade-
macher, königl. Preuss. Rath und Bürgermeister
geb. 1725 f 1775; — mit Doppelwappen die
Eheleute Thomas Wegener Bürgermeister geb.
1699 1/6 f 1777 24/7 und dessen Frau geb. von
Werne 1793, 81 J. alt; — Frau Gerichtsassessor
Mark geb. Krupp geb. 1736 7/91 1786 31/8; —
Elbers, Syndicus zu Unna geb. 1720 l/lO; —
Weiterhin linden sich Leichensteine mit den
Wappen oder Namen von Werne und Ascheberg
sowie Caessumb und Carthaus und der lesbaren
Jahreszahl 1681; — Basse und Wie-
mann, — von Massau, —Weinhage
und Deginck, — Thomas Deister-
haus Kaufmann, — von Pallandt
und Tieck.
Die Reformation begann hier 1559
und, nachdem sie zu den widerwär-
tigsten Auftritten zumal zwischen Lu-
theranern und Reformirten geführt
hatte, blieb jenen die grosse Pfarrkirche, diese
errangen 1610 mit Hülfe des Churfürsten von
Brandenburg freie Religionsübung und, da sie
eine neue Kirche zu bauen nicht im Stande
waren, bezogen sie die Kirche des Hospitals,
die indess wöchentlich einmal auch von den
Lutheranern benutzt ward, bis beide sich 1820
vereinten; das Hospital war um 1315 auf den
Namen des li. Geistes und der li. Maria an der
Massener Strasse nicht nur für die Armen und
Elenden der Stadt, sondern auch für Fremde
und Obdachlose, denen in der Stadt ein Unter-
kommen verweigert wurde, gegründet, das Haus
mit der Kirche 1320 abgebrannt, dann bald
wieder hergestellt und mit Ausnahme eines
Gewitterschadens, der 1753 29/5 den kleinen
Thurm und einen Theil des Kirchendaches zer-
störte, soviel man weiss im alten Bestände —
also als Werk der reinsten Gothik — bis in
unser Jahrhundert verblieben, wo man die Kirche
an einen Privatmann verkaufte, das Armenhaus
(1848) abbrach.
Eine halbe Stunde von der Stadt am Hell-
wege nach Werl lag das Siechen haus mit
einer Kapelle, worin noch im Anfänge des 18.
Jahrhunderts gepredigt wurde.
109
doricus von Bochum (de Boehun)
Meister Bader war Bürger zu Unna und
gebaut. —
hatte
als geschickter Vertreter seines Geschäfts einen
Ruf, der weit über die Grenzen seines Vater-
landes, bis Hildesheim, gedrungen war. Ein
älterer Orgelbauer Diederich Krerner von hier
starb um 1537 in Soest.
Leichensteine mit mehr oder weniger deut-
lichen Inschriften und Wappenzeichen haben
folgende Verstorbene: Engelbert Leid- .
heuser, Conrector f 1663; — Thomae
Davidis pastoris et inspectoris eccle-
siae Marcanae Ehehausfrau f 1681;
— mit Doppelwappen die Eheleute
von Romberg f 1691 2 2/1 und Stael
von Holstein; — Johann Heinrich
Bunge Pastor f 1710; — Heinrich
von Ascheberg, Erbherr zur Heide
f 1711 8/11, 80 J. alt; — Diedrich Johann Hei-
denreich von Ascheberg f 1712 mit den Wappen
Ascheberg, Caessumb, Carthaus, Reck, Wer-
mep und Plater; — Georg Andreas Rollius Pa-
stor (f 1716); — Frau Pastor Thomas Haver,
geb. Catharina Elisabeth Wiemann f 1727 l/9>
63 J. alt; — Freiherr Johann Daniel Friedrich
von der Schulenburg, weiland Obrist-Wacht-
meister unter dem hochlöblichen Regiment von
Schlewitz in Diensten Sr. Königl. Maiestät von
Preussen f 1730 8/2, 36 J. alt; — Joachim Hein-
rich Möllenhoff, Pastor et Inspector geb. 1682
f 1740; — Thomas Balthasar Davidis, Pastor
1666 28/9 f 1741; — mit ihren Wappen die Ehe-
leute derPreussische und Cleve-Märkische Kriegs-
und Domainen-Rath Urbani Oberbürgermeister
von Unna geb. 1681 f 1744 und Frau geb. Helena
Sümmermann geb. 1678 f 1749; — mit dem
Doppelwappen Heinrich Anton Husemann Bür-
germeister f 1758 und Frau geb. Elsabe Davi-
dis geb. 1682 T 1733; — mit dem Doppelwappen
die Eheleute von Deutecom Landrichter geb.
1704 f 1764 und Frau geb. Lukemeier geb. 1714
f 1767; — Friedrich Ludwig Peter Niederstadt
geb. 1721 f 1769; — Reinhard Diedrich Rade-
macher, königl. Preuss. Rath und Bürgermeister
geb. 1725 f 1775; — mit Doppelwappen die
Eheleute Thomas Wegener Bürgermeister geb.
1699 1/6 f 1777 24/7 und dessen Frau geb. von
Werne 1793, 81 J. alt; — Frau Gerichtsassessor
Mark geb. Krupp geb. 1736 7/91 1786 31/8; —
Elbers, Syndicus zu Unna geb. 1720 l/lO; —
Weiterhin linden sich Leichensteine mit den
Wappen oder Namen von Werne und Ascheberg
sowie Caessumb und Carthaus und der lesbaren
Jahreszahl 1681; — Basse und Wie-
mann, — von Massau, —Weinhage
und Deginck, — Thomas Deister-
haus Kaufmann, — von Pallandt
und Tieck.
Die Reformation begann hier 1559
und, nachdem sie zu den widerwär-
tigsten Auftritten zumal zwischen Lu-
theranern und Reformirten geführt
hatte, blieb jenen die grosse Pfarrkirche, diese
errangen 1610 mit Hülfe des Churfürsten von
Brandenburg freie Religionsübung und, da sie
eine neue Kirche zu bauen nicht im Stande
waren, bezogen sie die Kirche des Hospitals,
die indess wöchentlich einmal auch von den
Lutheranern benutzt ward, bis beide sich 1820
vereinten; das Hospital war um 1315 auf den
Namen des li. Geistes und der li. Maria an der
Massener Strasse nicht nur für die Armen und
Elenden der Stadt, sondern auch für Fremde
und Obdachlose, denen in der Stadt ein Unter-
kommen verweigert wurde, gegründet, das Haus
mit der Kirche 1320 abgebrannt, dann bald
wieder hergestellt und mit Ausnahme eines
Gewitterschadens, der 1753 29/5 den kleinen
Thurm und einen Theil des Kirchendaches zer-
störte, soviel man weiss im alten Bestände —
also als Werk der reinsten Gothik — bis in
unser Jahrhundert verblieben, wo man die Kirche
an einen Privatmann verkaufte, das Armenhaus
(1848) abbrach.
Eine halbe Stunde von der Stadt am Hell-
wege nach Werl lag das Siechen haus mit
einer Kapelle, worin noch im Anfänge des 18.
Jahrhunderts gepredigt wurde.