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XOEDHEREIXGEN.

praefecturae Hammone(nsis) administrator
adhuc in vivis agens et ob mmraturum
luctuosissimuraque obitum raemoratae suae
coniugis ad 11 videlicet Augnsti anno sa-
lutis per Christum restauratae 1604, aetatis
suae 36, matrimonii autem 12. necdum ex-
pleto post lentam et incurabilem nullique
medicorum satis exploratam corporis af-

Yorher.S. 10 f., 21, 30. — N. U-B. I, Nr. 167 ; — Iündlinger, H.
Kampschulte a. a. 0. S. 78; — Beädecker - Heppe H, 431;
zeit, 1857, Sp. 401; Krömecke das., 1858, Sp. 340; — Tross
dem Gebiete der rheili. und westf. Geschichte H, 21, 22;
suchnng und -Aufnahmen.

IST or dh. er ringe

fectionem in arce Stockum inter suorum
lachrimas et complexus extinctae moerens
poni curat mutui amoris et officii ergo.
Zwei Gedichte in Distichen verkünden sodann
die Tugenden der verblichenen Frau, ihre hehre
Abstammung, ihres Leidens Unheilbarkeit und
ihr Ableben, nachdem sie dreimal Mutter ge-
worden.

B. m, Nr. 135; -Eeg. H. W. I, 978, 849; — CotL .d. W. I, 274; —
— Essellen, S. 151; — Tross im Anzeiger für Kunde deutscher Vor-
zu L. v. Northof’s Chronik, S. 324; — A. Fahne, Forschungen auf
Mittheilungen des Herrn Pastors von der Kuhlen; — Local -Unter-

, TSTienbrligge.

Kirclie and

Der Ort nach alten Erinnerungen auch Torcks
genannt dankt seine Bedeutung dem jetzt
verschwundenen Schlosse der ,Torcks1 oder viel-
mehr der Schlosskapelle;
denn auf dem sog. Torcks-
platze war 1322, als die Fa-
milie Vollenspit dort wohnte,
eine Kapelle ad decem mille
martvres mit verschiedenen
Pfarrvergünstigungen für
die Umwohner errichtet und
dann namentlich seit der
Keformation, wo sich die
Pfarrkirche zu Herringen
den Katholiken verschloss,
von diesen fleissig besucht,
bis 1771 einige hundert Schritte südlich vom
Schlossplätze die jetzige den hh. Apostelfürsten
geweihte Kirche erbaut wurde, die 1842/43
völlige Pfarrechte erhielt. Die Franziskaner
von Hamm, welche vormals auch hier pasto-
rirten, fanden später Obdach in einem Ge-
mache über der Sakristei, die östlich an den
Chor gelehnt und mit ihm unter ein Dach ge-
bracht ist. Der schmale Chor hat convexen
Schluss, gleiche Mauerhöhe, aber niedrigere Be-
dachung als die Kirche; diese charakterisirten
ausser dem hohen Dache stichbogige Fenster,
gerade Decke und Thürsturze, ein schlanker
zwiebelartiger Dachreiter über dem Chore, sowie

Burgstätte.

in der Blendschicht der Westmauer ein Best von
Zierarchitektur, der vielleicht vom alten Schlosse
übernommen ist. In eisernen Zahlen und from-
men Inschriften am West-
giebel nie über den Thüren
ist die Jahreszahl des Baues
1771 ausgedrückt, so über
der Südthür durch folgen-
des Clironogramm: JEdifica-
tiunculam irrigent superi.

Der T aufs t ei n (Fig. 43)
entstammt vielleicht der
Kirche zu Herringen — ein
cylindrisches Becken, ge-
stellt auf einen runden Stän-
der, den in vier Abständen
ebenso viele aufrecht stehende Löwen umgeben,
unten umzogen von einem franzenähnlichen Or-
namente, oben von einem zwischen Seilen sich
hinwindenden Blatt- und Frucht-Geränke, alles
in flachstem Belief und romanischem Stile.
Diese Form hat sich vom Niederrhein bis in
die Mitte Westfalens verbreitet und ehedem
vielleicht in den Bentheimer oder Gildehäuser
Gruben eine handwerksmässige Anfertigung ge-
funden; denn sie besteht aus röthlichem Sand-
steine und findet sich im Münsterischen und
im Emslande, also in der Nähe der bezeicli-
neten Gruben, massenhafter, weiter davon spo-
radischer.

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