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Vo rwort

Der Westfälische Provinzial-Verein für Wissenschaft und Kunst beschloss in der
Sitzung Tom 5. Januar 1875, um auch der Denkmälerkunde eine gebührende Pflege zu
sichern, durch eine eigens dafür gewählte Commission von den Kunst-, Geschichts- und
Naturdenkmälern Westfalens Abbildungen und Beschreibungen zu sammeln, und dem-
nächst eine zweckmässige Pnblication in Wort und Bild zu veranstalten.

In welchem Maasse die Commission, ausgerüstet mit den entsprechenden Befug-
nissen und Mitteln, die Erforschung, Verbildlichung und Beschreibung der heimischen
Denkmäler betrieben, welche Ergebnisse sie seither durch ununterbrochene Arbeiten
erzielt hat, lehren des Weiteren die Jahresberichte von 1875 an. Nach eingehenden
Erwägungen hat sie von Anfang an sämintliclie Denkmäler der Kunst, wie der anver-
wandten Geschichte und Oultur bis 1800 in ihr Bereich gezogen, die der Natur jedoch
nach einer spätem Bestimmung des Vorstandes nur dann, wenn sie eine gewisse Merk-
würdigkeit besitzen. Insbesondere bot sie, um die Hauptaufgabe der Pnblication um-
sichtig vorzubereiten, alle Mittel auf, Kunde und Abbildungen von den vorhandenen,
untergegangenen, beseitigten und veräusserten Denkmälern des Landes zu erlangen, kurzum
örtlich und sachlich in Bild und Schrift Materialien zusammenzubringen über alle Denk-
mäler, welche aus der Oultur des Landes erwachsen und mit ihr verwachsen sind.
Schon im April des genannten Jahres wandte sie sich in einem auch willig von den
Tagesblättern in den weitesten Kreisen verbreiteten ,Promeinoria‘, welches ihre Absichten,
die Art der in Aussicht genommenen Denkmäler und die anderweitig erwünschte Bei-
hülfe und Theilnahme ausführlich darlegte, an die Behörden, Ortskundigen, Fachleute,
Geschichtsfreunde, an die Besitzer und Vorsteher einschlägiger Sammlungen, an Vereine
und Corporationen, kurzum au Alle, von welchen sie sich willkommene Mittheilungen
und Beiträge versprach.

Diesen Aufruf liess die Commission in der Folge noch wiederholt dorthin ergehen,
wo Erdarbeiten oder besondere Verhältnisse eine Ausbeute verhiessen. Sie richtete weiter-
hin zu Gunsten der kirchlichen Denkmäler Fragebogen zum Ausfüllen an die geistlichen
Behörden der Regierungsbezirke Arnsberg und Minden, wie das früher schon mit Erfolg
seitens der Königlichen Regierung im Bezirke Münster geschehen war. Es wurden
durch die deutsche Bauzeitung die Architekten, welche Aufnahmen provinzialer Baudenk-
mäler besassen, um zeitweise Ueberlassung oder Durchpausen gebeten — Massnahmen,
welchen die Commission sehr zahlreiche und wichtige Mittheilungen zu danken hat.

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