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Blätter für Gemäldekunde
Bd.VII.
DER IMPRESSIONIST ALBERT
LEBOURG.
Von E. Weihmüller, Faris.
Man muß jene packend wahren, in
düstere Regenwolken und opale Nebel-
schleier gehüllten Landschaftsbilder dieses
genialen Franzosen gesehen haben, Morgen-
dämmerungen in grauer Herbstlandschaft,
wo die aufgehende Sonne im Ringen
klänge aus jener Periode, da der junge,
damals noch unbekannte Maler vier Jahre
seines Lebens im unaufhaltsamen Studium
verbrachte, daneben Zeichenunterricht in
der Ecole des Beaux-Arts erteilend, um
sein Leben zu fristen. Doch so viele und
unmittelbar zu Tage tretende grelle Farben-
pracht vermag ihn nicht dauernd zu fesseln.
Seinem Talente sagen die regnerischen,
nebelumflorten nördlichen Gegenden besser
Albert Lebourg: L’Amirav.te au Balcon vert. (Billancourt, Sammlung Felix Roux.)
Jugendarbeit.
gegen die weichende Nacht purpurne
Lichter über endlos scheinende Strecken
Landes ergießt, um sich ein Bild davon
machen zu können, mit welch hinreißen-
der Realistik dieser Künstler die Motive
des feuchten Elements darzustellen weiß.
Wohl sind ihm die lichtumfluteten, farb-
durchtränkten Scenerien nicht fremd. Lange
genug hat er in seiner Jugend im Orient,
im sonnigen Algier verweilt, und manche
seiner späteren Schöpfungen sind Nach-
zu. Er liebt vor allem die Effekte des
durch Rauch, Nebel und Wolkengebilde
sickernden Lichts. Als wahrer, ganzer
Künstler will er kein Anlehnen an schon
Bestehendes. Er sucht neue Formeln und
findet sie. So wird er, unbeeinflußt von
anderen, und ohne es selbst zu ahnen,
zum Mitentdecker, Mitbegründer jener
neuen Richtung, die später eine so große
Bedeutung nehmen sollte . . . des Impres-
sionismus. Aber seine impressionistische
Blätter für Gemäldekunde
Bd.VII.
DER IMPRESSIONIST ALBERT
LEBOURG.
Von E. Weihmüller, Faris.
Man muß jene packend wahren, in
düstere Regenwolken und opale Nebel-
schleier gehüllten Landschaftsbilder dieses
genialen Franzosen gesehen haben, Morgen-
dämmerungen in grauer Herbstlandschaft,
wo die aufgehende Sonne im Ringen
klänge aus jener Periode, da der junge,
damals noch unbekannte Maler vier Jahre
seines Lebens im unaufhaltsamen Studium
verbrachte, daneben Zeichenunterricht in
der Ecole des Beaux-Arts erteilend, um
sein Leben zu fristen. Doch so viele und
unmittelbar zu Tage tretende grelle Farben-
pracht vermag ihn nicht dauernd zu fesseln.
Seinem Talente sagen die regnerischen,
nebelumflorten nördlichen Gegenden besser
Albert Lebourg: L’Amirav.te au Balcon vert. (Billancourt, Sammlung Felix Roux.)
Jugendarbeit.
gegen die weichende Nacht purpurne
Lichter über endlos scheinende Strecken
Landes ergießt, um sich ein Bild davon
machen zu können, mit welch hinreißen-
der Realistik dieser Künstler die Motive
des feuchten Elements darzustellen weiß.
Wohl sind ihm die lichtumfluteten, farb-
durchtränkten Scenerien nicht fremd. Lange
genug hat er in seiner Jugend im Orient,
im sonnigen Algier verweilt, und manche
seiner späteren Schöpfungen sind Nach-
zu. Er liebt vor allem die Effekte des
durch Rauch, Nebel und Wolkengebilde
sickernden Lichts. Als wahrer, ganzer
Künstler will er kein Anlehnen an schon
Bestehendes. Er sucht neue Formeln und
findet sie. So wird er, unbeeinflußt von
anderen, und ohne es selbst zu ahnen,
zum Mitentdecker, Mitbegründer jener
neuen Richtung, die später eine so große
Bedeutung nehmen sollte . . . des Impres-
sionismus. Aber seine impressionistische