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Böttiger, Carl August; Sillig, Julius [Hrsg.]
C. A. Böttiger's kleine Schriften archäologischen und antiquarischen Inhalts (Band 3) — Dresden, Leipzig, 1838

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https://doi.org/10.11588/diglit.5486#0157

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inilefs, wie billig', die Bearbeitung dieser Geschichte einem mit de»
ökonomischen und slaatsvvirthschaftlichen Schriften neuerer Zeiten
besser bekannten Manne, als ich bin. Die Preisfrage, welche die
churlürstlich Mainzische Akademie nützlicher Wissenschaften über
die befsten Mittel, dem einreisenden Holzmangel in und um Er-
furt herum vorzubeugen, auf das Jahr 1793 aufgegeben hat, wird,
wie ich im Voraus überzeugt bin, nicht allein für den engeren
Kreis, für welchen sie eigentlich bestimmt ist, die nützlichsten Forsch-
ungen und Resultate hervorbringen, sondern auch noch in einem
weiteren Umfang einer Menge technischer und literarischer Beob-
achtungen über diesen, unserem Zeilalter höchst interessanten Ge-
genstand mehr Umlauf und Gemeinnützigkeit zu verschaffen wis-
sen, und hierbei wird die Literatur und Geschichte der Holzsrjar-
knnst in neueren Zeiten auch nicht vergessen werden *).

Ich versuche es hier, einen kleinen Beitrag zur Geschichte der
Holzsparkunst ans dem Alterlhume zu liefern, das auch über die-
sen Gegenstand noch manche bis jetzt von den Alterthumsforschern
entweder ganz übersehene, oder nur augedeutete "Winke eut-
hält **).

Gottfried Büchner, furnus commodissimus mit einer Abbildung
dieses Sparofens. Der Verfasser fangt gleich damit an, dafs die
Klage über den Holzmangel jetzt allgemein sei.
*) Beantwortung der Preisfrage: wie ist dem einreifsenden Holz-
mangel abzuhelfen? Erfurt, Kaiser 1794.
**) Zu den letzteren rechne ich z. B. die scharfsinnige Bemerkung
des Grafen von Caylus über die Porcellane und emaillirten Anm-
iete der alten Aegypter in der Histoire de l'Academie des Inscri-
ptions et des Beiles Lettres T. XXXI. p. 49, 50, wo er auf die
Feuerarbeiten dieses so holzai'men Volkes durch eine mit Kunst
verstärkte Gluth aufmerksam macht und mit Recht hinzusetzt:
si Ton examine la quantite de bois et de charbon, qu'on emploie
en Europe pour les moindres Operations de la Cliimie, on ne
verra pas sans elonnement les Egyptiens produire avec des agens
si faibles des effets si considerables. Hierher rechne ich auch
den merkwürdigen Gebrauch, der nacli einem Fragment des alten
Geschichtschreibers CL Quadrigarius vom Alaun gemacht wurde,
um dadurch die Unentziindbarkeit des Holzes, ein in unseren Tagen
so vielfach versuchtes Kunststück, zu bewirken, welches Beckmann
in seinen Beiträgen zur Geschichte der Erfindungen, II. Th. S,
107, durch einen Anstrich von stark gesättigter Vitriollauge zu er-
klären sucht. Verwandt mit diesem Mittel, Holz gegen Feuer za
sichern, ist der Gebrauch des Essigs in der Belagerungskunst
(Xips. Poliorcet. V. 9, p. 641.) und bei den Feuerlüschungsan-
stalten der römischen Polizei (Heubach, de Politia Romanorum
p. 58.).

Böniger1« Heine Schriften. III. 10
 
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