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Böttiger, Carl August; Sillig, Julius [Editor]
C. A. Böttiger's kleine Schriften archäologischen und antiquarischen Inhalts (Band 3) — Dresden, Leipzig, 1838

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https://doi.org/10.11588/diglit.5486#0234

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222

Zweiter Gang.

1) Lazarnsklappen.

2) Süke Güllnnuisdiein (chamae glyeymerides),

3) Meernesseln, Urtica (aclinia senilis Linn.).

4) Feigenschnepfen (mofacilla ficednla Linn.).

5) Cotelellcn *) von Reh- und Schweinswildpret,

6) Eine Hiihnerpaslete (allilia ex farina invohita) **).

7) Noch einmal Feigenschnepfen ***).

S) Stachel- und Piirpiirschnecken (nniriees et pnrpurae).

B. M i t t e I k o s t.
1) Schweineenter f).

nariae, piscis patinarius, sumen patinarium, und dafs
sie eine Schüssel Austern, Fische und Euter a la sauce bedeuten.
S. die Erklärer zu Plaut, Asinar, 1, 3, 28. und Horaz, Sat. I. 3,
80. Bast.]

*) Das Wort im Original lieifst Iumbos. Ich verstehe darunter Ripp-
chen , die sonst lumbelli genannt wurden. S. Humelberg zum
Apicius VII, 1. p. 184. TJebrigens mufs hier die einzige richtige
Verbesserung des Saumaise, Exercit. ad Solin, p. 323. a. G. gel-
ten, der gelesen haben will, lumbos caprugineos, aprugnos. [Der
Codex 8G76. von der Nationalbibliothek hat capraginos und
nähert sich demnach der Conjectur Saumaise's. Bast.] Nur
mufs man dabei nicht an Ziegenfleisch, sondern an Kehwildpret
(von caprea) denken, das auch der Küchenprofessor Latins bei'm
Horaz, Sat. II, 4, 43. sehr gut zu empfehlen weifs. Vergl. Non-
ne, de re cib. II, 10. p. 222.
**) Die lateinischen Worte scheinen mir vielmehr Geflügel zu bedeu-
ten, die in einen Mehlteig eingetaucht und geröstet sind. Nacli
dieser Erklärung gibt diese Stelle eine Aehnlichkeit zwischen der
Römischen und Wiener Küche. Man vergleiche das, was Böltiger
darüber am Ende der Abhandlung sagt. Die Wiener können sagen,
dafs das Alterthum schon kannte und liebte, was sie backene
Hendl und die französischen Küchen poulets en marinade
nennen. Bast.

***) Hier wahrscheinlich auf eine andere Weise zugerichtet, etwa mit
einer Spargelbrühe, wie befm Apicius IV, 2. p. 109.
f.) Das Wort im Original lieifst Sumina. [Einige Handschriften lesen
in coena summa, und dieselben geben weiter oben aspara-
gos. Subtus, gallinam altilem statt asparagos subtus
galt. alt. Ich glaube nicht, dafs diese Varianten viel Aufmerk-
samkeit verdienen. Sumina ist ohne Zweifel die richtige Lesart,
Bast.] Es war diefs ein eigenes Raffinement des Gaumens bei
den Römern, dafs man die Sau sogleich, nachdem sie geferkelt
hatte, tödtete, und die von Milch strotzenden Euter (die dann am
 
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