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Böttiger, Carl August; Sillig, Julius [Editor]
C. A. Böttiger's kleine Schriften archäologischen und antiquarischen Inhalts (Band 3) — Dresden, Leipzig, 1838

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https://doi.org/10.11588/diglit.5486#0233

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221

2) Frische Austern, in selbst beliebiger Quantität (qunulum vel-
lenl) *).

3) Peloriscbe Gähninuschelii, pelorides (zur chama gigas Linn.).

4) Lazarusklappen (sphondjlus gaederopus Linn.).

5) Weindrosse! (lurdus musieus Linn.).

6) Spargel mit einer Poularde oder feiten Henne **).

7) Eine Schüssel mit zugerichteten Austern und Gähumuscheln
untereinander ***).

8) Schwarze und weifse Meertulpen (lepas balanus Linn.).

das ([man mufs schreiben gly cy mari d as, das griechische "Wort
ist y^uy.vu(xgtg, g. Schneider's griechisch-deutsches "Wörterbuch I.
S, 294.}, nrticas, ficedulas, lumbos, capragines,
aprngnos, altilia ex farina involuta, ficed ulas, mu-
rices et purpuras. IN COENA sumina, sineiput apru-
gnum, patinam piscium, patinam suminis, anates,
querquedulas elixas, lepores, altilia assa, amiluin,
panes Picentes, Bast.
*) Diese Formel quantnm vellent bedeutet bei einem Küchen-
zettel, dafs, wenn die erste Schiissel Austern verzehrt war, man
eine andere auftrug u, s, wreiter, bis dafs die Gäste zur Geniige
hatten, was wir jetzt bisweilen bei unseren dejeuners-diners ma-
chen. Bast,

*) Ich kann zwar keine bestimmte Stelle anfuhren, wonacli das Ca-
striren der Hühner, wodurch sie die GaumenUistlinge zu Poular-
den umschalten, als eine Erfindung der Alten aufträte, aucli wufste
der Jesuit Nonne nichts davon zu sagen II, 19. p. 275, Allein da
sie das Mästen im Finstern (s. Varro, de R. R, III. 9. mit Schnei-
dens Anmerkung 'f. II. p. 546,} und das Ersticken der Hühner
im Weine (Iloraz, Sat. II. 4, 18. mit des englischen Arztes Li-
ster scharfsinniger Untersuchung über die .Ursachen des dadurch
bezweckten Wohlschmacks, ad Apicium VT, 9. p. 182.) schon
kannten, so zweifle ich gar nicht, dafs ihnen, die fast Alles, was
lebendig war, selbst die Fische, um ihres Gaumens willen, castrir-
ten, auch diese Castration bekannt gewesen, und übersetzte daher
gallinia altilis ohne Bedenken mit Poularde.

*) Macrobius hat vorher die Ostreas und Pelorides ohne Zusatz an-
gelührt. Da waren sie also frisch und ohne weitere Zurichtung
im Meerwasser selbst servirt worden. Nun sagt er aber patinam
ostreartim et peloridum. Hier verstehe ich eine künstliche Zu-
richtung, ein cuminatum, wie es im alten Kochbuche des Apicius
I, 29. oder IX, 7. angegeben wird; und so etwas nennt Apicius
selbst an hundert Stellen patinam, ein Schüsselgericht. [So findet
man in der Beschreibung des Mahles oben sumina und weiter
hin patinam suminis. Es scheint mir, dafs patina ostrea-
rum, piscium, suminis, synonym sind mit ostreae pati-
 
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