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Böttiger, Carl August; Sillig, Julius [Editor]
C. A. Böttiger's kleine Schriften archäologischen und antiquarischen Inhalts (Band 3) — Dresden, Leipzig, 1838

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https://doi.org/10.11588/diglit.5486#0235

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223

2) Ein wilder Schweiiiskopf.

3) Ragout ans Schweinceuler (etwa wie bei'm Apicius, R. Conti.
VII, 2. p. 187).

4) Gebratene Enteubrüsle *),

5) Wilde Eulen frikasirt ■**).

6) Hasenbraten.

7) Gebratene Hühner.

8) Creme aus Kraffinehl (amylare) ***). Zum Ganzen genofs
man Picentinische Zwiebäcke, in Milch getaucht y).

wohlschmeckendsten sein sollten, wenn noch kein Ferkelchen da-
von gesogen hatte,) auf der Stelle so zurichtete, das man bei'm
Genufs noch die Milch schmeckte. Diefs hiefs eigentlich Sumen,
von sugere, saugen. S, Plinius VIII, 51, S. 77. und XI, 38,
S. 84. und Hardonin's Anmerk, zu beiden Stellen, So versteht
man auch das Epigramm des Martial, in seinen Küchengeschenken
XIII, 44. (Ramler, xh> V. S. 225.)

Schweinsbrust ist diefs noch nicht, so sollte man denken, die

Milch ilors

Stärker nicht, als an der Sau lebend das Euter noch safs.
[Ich ziehe die Lesart esse potes nudum sumen der anderen
vor, die Ramler annimmt: esse put es nondum sumen.
Nudum sumen ist das, was die Pariser Restanrateurs ein Euter
an naturel nennen würden. Es ist Yon dem sumen patina-
rium verschieden, welches ein Euter ä la sauce bedeutet. S.
oben. Bast.] Die übrigen Collectaneen gibt Nonne, de re cibaria
II. 4. p. 197 f.

*) Man afs von den Enten nur die Brust und das Halsstück, Martial
XIII, 52., wie Lister znm Apicius S, 166. [Das befste Stück von
derEnte ist jetzt das, welches man les aiguillettes nennt, über
der Brust abgeschnitten. Bast.]
**) Das Wort im Original heifst Querquedulas elixas. Der grofse
Kenner der alten Naturgeschichte, Schneider, getraut sich nicht,
die Entenart, die dadurch bezeichnet ward, genau zu bestimmen,
ad Colum, p, 458. Dafs sie den Namen von dem häufigen Zit-
tern des Schwanzes haben, beweis't eben er ad Varr. p. 554. In
der Nomenclatur unserer neueren Naturgeschichte sind es die
Krichenten, franz. Corcerelle,
***) Amylum heifst seiner Ableitung nach das Mehl, das wie unsere
Stärke durch Abseihen ohne Mühle gewonnen wird (S. Foes, Oe-
con. Hipp, p, V.). Daraus wurden, wie aus dem Apicius erhellt,
allerlei delicate Cremes und Kraftgerichte zubereitet, amylaria.

f) Das Original sagt ganz einfacli panes Picentes (der Codex
6367. läfst panes weg) und stellt sie unter die Gerichte, die das
Mahl ausmachen, während Böttiger zu glauben scheint, dafs mau
 
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