248
gen Strafgerichts, welches Tiber über die schamlos kuppelnden
IsispfafFeu und ihre Göltiii verfügte *), schon lange wieder einen
ansehnlichen Tempel nebst Vorhäfen und allem Zubehör unter dem
Beinamen der Isis Campensis eingenommen. Hier hatte Sabi-
na, als eine der einträglichsten Kundschaften, sich der besonderen
Gunst des Obcrprieslcrs bei allen leiblichen und geistlichen Anlie-
gen zu erfreuen, war in der heiligen Brüderschaft der Isis, worein
sich damals die vornehmsten römischen Damen um die Welle auf-
nehmen liefsen, eine der ältesten und freigebigsten Vorsteherinnen **),
hatte ihre eigene Garderobe sowohl von wunderbar gestickten, mit
Lotosblumen und ägyptischen Thierhieroglyphen seltsam durchweh-
ten Einweiliuiigsgewändern, als von enganschliefsenden, heiligen
Leiuwandhemden und Trauerkleidern für die Jammerklagen über
den verlorenen Osiris ***), in den Kleiderkaramern, dergleichen
mehrere in den Galerieen des Tempels, welche den Yorhof umgaben,
*) S. Josephus, Archaeol. XVIII. 4. 7.
'*) Also eine Isiaca, wie diefs gegen Scaliger Marino in den Atti
e Monnmenti de Frati Arvali p. 489. b. in Gruter's Inschriften
CCCIX, 2. richtig erklärt, Eine Brüderschaft der Isis, Collegium
Isidis, kommt bei Apulejus und in Gruter LXXXIII, 14. vor. S,
Casaubonns zu des Lampridius Commodus c, 9. und Acta No-
va Lipsiensia Anni 1748, p. 503.
'*) Die langen Einweihungstalare, die sogenannten stolae Olympicae,
mit eingestickten und eingewebten Hieroglyphen übersäet, sind aus
dem Apulejus hinlänglich bekannt, Bci'm Sophisten Aristides hei-
fseo sie }£<r";v£5 xarairaffTOi T. I. p. 231. ed. Ie b b. Aber zum ge-
wöhnlichen Tempeldienste hatte man eng anschließende Hemden von
glänzend weifser Leinwand, worin sie, wie Apulejus sagt, Met. XI.
I). 773. candido linteamine strictim intecti gingen. Denn nicht
blos die Priester selbst geborten zur lei n w and u mkleid e t en
Schar (grex liniger), sondern auch alle Mitglieder der Isiscon-
fraternität kleideten sicli so, wenn sie zum Tempeldienst sich ein-
fanden. Aber im Dienste der Göttin, die sich
ob des verlornen Osiris mit heulendem Jammer die Brust
schlägt,
Isidis amissum Semper plangentis Osirin, worin Prudentius sie
charakterisirt, adv, Symmachum, I, 283 , gab es auch Trauer- und
Jammertage, wo Alles schwarz gekleidet ging. Daher kommt in
einer merkwürdigen griechischen Inschrift bei Gruter und in Maf-
fei, Verona illustrata p, 37, 38. ein Artemidorus /.fsX^cpi^G;
im Dienst der Isis vor, worüber Cup er in seinem Harpokrates
p, 129. und die dieser Schrift angehängte Abhandlung des Eti-
enne le Moyne, de Melanophoris zu vergleichen ist. Vergl,
L archer zu Herodot T, II, p, 245, neue Ausgabe,
gen Strafgerichts, welches Tiber über die schamlos kuppelnden
IsispfafFeu und ihre Göltiii verfügte *), schon lange wieder einen
ansehnlichen Tempel nebst Vorhäfen und allem Zubehör unter dem
Beinamen der Isis Campensis eingenommen. Hier hatte Sabi-
na, als eine der einträglichsten Kundschaften, sich der besonderen
Gunst des Obcrprieslcrs bei allen leiblichen und geistlichen Anlie-
gen zu erfreuen, war in der heiligen Brüderschaft der Isis, worein
sich damals die vornehmsten römischen Damen um die Welle auf-
nehmen liefsen, eine der ältesten und freigebigsten Vorsteherinnen **),
hatte ihre eigene Garderobe sowohl von wunderbar gestickten, mit
Lotosblumen und ägyptischen Thierhieroglyphen seltsam durchweh-
ten Einweiliuiigsgewändern, als von enganschliefsenden, heiligen
Leiuwandhemden und Trauerkleidern für die Jammerklagen über
den verlorenen Osiris ***), in den Kleiderkaramern, dergleichen
mehrere in den Galerieen des Tempels, welche den Yorhof umgaben,
*) S. Josephus, Archaeol. XVIII. 4. 7.
'*) Also eine Isiaca, wie diefs gegen Scaliger Marino in den Atti
e Monnmenti de Frati Arvali p. 489. b. in Gruter's Inschriften
CCCIX, 2. richtig erklärt, Eine Brüderschaft der Isis, Collegium
Isidis, kommt bei Apulejus und in Gruter LXXXIII, 14. vor. S,
Casaubonns zu des Lampridius Commodus c, 9. und Acta No-
va Lipsiensia Anni 1748, p. 503.
'*) Die langen Einweihungstalare, die sogenannten stolae Olympicae,
mit eingestickten und eingewebten Hieroglyphen übersäet, sind aus
dem Apulejus hinlänglich bekannt, Bci'm Sophisten Aristides hei-
fseo sie }£<r";v£5 xarairaffTOi T. I. p. 231. ed. Ie b b. Aber zum ge-
wöhnlichen Tempeldienste hatte man eng anschließende Hemden von
glänzend weifser Leinwand, worin sie, wie Apulejus sagt, Met. XI.
I). 773. candido linteamine strictim intecti gingen. Denn nicht
blos die Priester selbst geborten zur lei n w and u mkleid e t en
Schar (grex liniger), sondern auch alle Mitglieder der Isiscon-
fraternität kleideten sicli so, wenn sie zum Tempeldienst sich ein-
fanden. Aber im Dienste der Göttin, die sich
ob des verlornen Osiris mit heulendem Jammer die Brust
schlägt,
Isidis amissum Semper plangentis Osirin, worin Prudentius sie
charakterisirt, adv, Symmachum, I, 283 , gab es auch Trauer- und
Jammertage, wo Alles schwarz gekleidet ging. Daher kommt in
einer merkwürdigen griechischen Inschrift bei Gruter und in Maf-
fei, Verona illustrata p, 37, 38. ein Artemidorus /.fsX^cpi^G;
im Dienst der Isis vor, worüber Cup er in seinem Harpokrates
p, 129. und die dieser Schrift angehängte Abhandlung des Eti-
enne le Moyne, de Melanophoris zu vergleichen ist. Vergl,
L archer zu Herodot T, II, p, 245, neue Ausgabe,