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Böttiger, Carl August; Sillig, Julius [Hrsg.]
C. A. Böttiger's kleine Schriften archäologischen und antiquarischen Inhalts (Band 3) — Dresden, Leipzig, 1838

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https://doi.org/10.11588/diglit.5486#0464

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liier nicht zum Vorschein "kommen. Aber seihst diese Reliefs auf
den Säulcnseliäflen trelen auch hier mit so vieler Deutlichkeit her-
vor, «lafs man kaum etwas Ausgeführleres, Glänzenderes wünschen

mn°' TT

Aber ein anderer Wunsch liegt zu nahe, nm hier nicht eine,
wenn auch nur leise tonende Zunge zu bekommen. Es ist auf-
fallend, diesen für uns hier einzigen Schatz des höchsten RaTaifftl
sehen Kunstveiinügens in den fast lichtlosen inneren Räumen des
japanischen Palais, wohin sie nach ihrer Wiedergebiirt aus Wust
und Schmilz nur einstweilen eingestellt wurden, bis ein wür-
diger Platz für sie gefunden wäre, zu sehen, wo diese auf eine
angemessene Höhe und Ferne berechneten Kunslgewebe auf dem
Fnfsboden stehend, eher mit den Händen betastet als mit den Au-
gen aus dem erforderlichen Standpuncte erfafst weiden können.
Auch ist es unmöglich- dafs von Zöglingen unserer jetzt unter den
tüchtigsten Professoren so kräftig erblühenden Kunstakademie in
diesem Locale nach ihnen Studien gemacht werden können, was
doch unter den Augen wackerer Meister als eine Belohnung der
Ausgezeichneten eine eigene Uebnngstufe bilden könnte. Mit ge-
ringen Kosten würde einer der jetzt kaum 'gebrauchten leeren obe-
ren Zwingersäle für die Aufstellung, wie sie sein sollte, für das
gewissenhafteste Studium, wonach sich Viele sehnen, für die Bc-
schaumig der Einheimischen und Fremden, die bis jetzt aus Un-
wissenheit und Unmath fast ganz unterblieb, gewonnen werden
können. Möge dieser aus reinem Eifer und mit gebührender Be-
scheidenheit ausgesprochene Wunsch da, wo allein geholfen wer-
den kann, in einige Erwägung gezogen werden können.'

Iäfst sie den Kaiser Titus mit aus Jerusalem bringen. Allein dann
wären wenigstens keine rein menschlichen Figuren daran ange-
bracht gewesen, Dio Cheruben waren orientalische Thierlüeio-
glyphen.
 
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