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Abb. 24. Straße in Rappoltsweiler, Oberelsah.
reichssrei, was 1434 noch von Kaiser Sigismund be-
stätigt wird, und zählten von 1512 zu den Ständen des
oberrheinischen Kreises, später traten sie in Beziehung zu
dem österreichischen Kaiserhause, behielten aber ihr selb-
ständiges Verhältnis zum Reich, das sie erst in der
2. Hälfte des 16. Jahrhunderts verloren. Der Letzte vom
Mannesstamm der Nappoltssteiner, Johann Jakob, starb
1673, seine Tochter Katharine Agathe heiratete 1667 den
Pfalzgrafen Christian II. von Birkenfeld. Dieser und
seine Nachkommen, die Herzoge von Psalz-Zweybrücken,
blieben im ungestörten Besitz der Grafschaft Rappoltsstein,
bis sie von der französischen Revolution ihres Eigentums
widerrechtlich beraubt wurden, erst 1801 konnte Frank-
reich einen eigentlichen Abtretungsvertrag erzwingen.
Titel und Wappen der Rappoltssteiner^stehen noch jetzt
dem Bayrischen Königshause zu.
A»m.: Über die Nappoltssteiner Burgen siehe Bodo Eb-
hardt: Deutsche Burgen, Berlin 18S8 ff.
Bilder aus dem Elsaß.
(V?MhoMsappoltsweiler wird schon im Jahre 759 er-
wähnt als in einer Urkunde ein Siegfried
seinem Sohne Altmann seine Besitzungen
jm Elsaß, darunter Natbaldouilare, über-
gibt. Die beiden echt deutschen Namen,
die damit an der Spitze der Geschichte des Ortes stehen,
beweisen die mehr als 1000 jährige Zugehörigkeit des
Ortes zum Deutschen Reiche. So bleibt auch die ganze
geschichtliche Entwicklung deutsch, das Bistum Basel, ja
sogar das Bamberger Bistum haben Lehnsherrenrechte,
die bei dem elfteren aus einer Schenkung des Kaisers
Heinrich IV. herrühren.
DieberühmtenNappoltssteinerSchlösser sindeines der
Wahrzeichen des Elsaß, der bekannte Spruch: „3 Burgen
aus einem Berge, 3 Kirchen im Tal, 3 Ofen aus einem
Saal, so ist das Elsaß überall", deutet daraus hin.
Die Herrschaft Nappoltsweiler stammt aus dem Erbe
des berühmten Egisheimer Geschlechts, dessen drei
Burgen (die drei Exen) unweit Colmar von den Höhen
der Vogesen herabgrüßen. Die Herrschaft war früher
freier Eigenbesitz der Herren von Rappoltsstein. Zur
Herrschaft gehörte u. a. die Burg Rappoltsstein und die
Stadt. 1084 schenkte Heinrich IV. der Baseler Kirche die
Burg, die aber Heinrich V. 1114 dein Bistum wieder ent-
zog. 1157 war durch die Erbtochter Emma von Rappols-
stein eine jüngere Linie von Rappoltsstein gegründet.
Teilungen des Besitzes fanden 1298, 1373 und 1419 statt.
Die Herren von Rappoltsstein waren von Haus aus
Abb. 25. Dorfstraße im Anterelsaß.
Abb. 24. Straße in Rappoltsweiler, Oberelsah.
reichssrei, was 1434 noch von Kaiser Sigismund be-
stätigt wird, und zählten von 1512 zu den Ständen des
oberrheinischen Kreises, später traten sie in Beziehung zu
dem österreichischen Kaiserhause, behielten aber ihr selb-
ständiges Verhältnis zum Reich, das sie erst in der
2. Hälfte des 16. Jahrhunderts verloren. Der Letzte vom
Mannesstamm der Nappoltssteiner, Johann Jakob, starb
1673, seine Tochter Katharine Agathe heiratete 1667 den
Pfalzgrafen Christian II. von Birkenfeld. Dieser und
seine Nachkommen, die Herzoge von Psalz-Zweybrücken,
blieben im ungestörten Besitz der Grafschaft Rappoltsstein,
bis sie von der französischen Revolution ihres Eigentums
widerrechtlich beraubt wurden, erst 1801 konnte Frank-
reich einen eigentlichen Abtretungsvertrag erzwingen.
Titel und Wappen der Rappoltssteiner^stehen noch jetzt
dem Bayrischen Königshause zu.
A»m.: Über die Nappoltssteiner Burgen siehe Bodo Eb-
hardt: Deutsche Burgen, Berlin 18S8 ff.
Bilder aus dem Elsaß.
(V?MhoMsappoltsweiler wird schon im Jahre 759 er-
wähnt als in einer Urkunde ein Siegfried
seinem Sohne Altmann seine Besitzungen
jm Elsaß, darunter Natbaldouilare, über-
gibt. Die beiden echt deutschen Namen,
die damit an der Spitze der Geschichte des Ortes stehen,
beweisen die mehr als 1000 jährige Zugehörigkeit des
Ortes zum Deutschen Reiche. So bleibt auch die ganze
geschichtliche Entwicklung deutsch, das Bistum Basel, ja
sogar das Bamberger Bistum haben Lehnsherrenrechte,
die bei dem elfteren aus einer Schenkung des Kaisers
Heinrich IV. herrühren.
DieberühmtenNappoltssteinerSchlösser sindeines der
Wahrzeichen des Elsaß, der bekannte Spruch: „3 Burgen
aus einem Berge, 3 Kirchen im Tal, 3 Ofen aus einem
Saal, so ist das Elsaß überall", deutet daraus hin.
Die Herrschaft Nappoltsweiler stammt aus dem Erbe
des berühmten Egisheimer Geschlechts, dessen drei
Burgen (die drei Exen) unweit Colmar von den Höhen
der Vogesen herabgrüßen. Die Herrschaft war früher
freier Eigenbesitz der Herren von Rappoltsstein. Zur
Herrschaft gehörte u. a. die Burg Rappoltsstein und die
Stadt. 1084 schenkte Heinrich IV. der Baseler Kirche die
Burg, die aber Heinrich V. 1114 dein Bistum wieder ent-
zog. 1157 war durch die Erbtochter Emma von Rappols-
stein eine jüngere Linie von Rappoltsstein gegründet.
Teilungen des Besitzes fanden 1298, 1373 und 1419 statt.
Die Herren von Rappoltsstein waren von Haus aus
Abb. 25. Dorfstraße im Anterelsaß.