Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen [Editor]
Der Burgwart: Mitteilungsbl. d. Deutschen Burgenvereinigung e.V. zum Schutze Historischer Wehrbauten, Schlösser und Wohnbauten — 20.1919

DOI issue:
Nr. 6
DOI article:
Stolberg, Friedrich: Vogesenburgen
DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.34329#0057
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
51


Der Burgwart

Zeitung üervereinigung zur Erhaltung öeutscher Burgen
Herausgeber: Professor Boüo Ebharöt, Architekt, Berlin-Grunewalü

Vurgverlag, G.m.b.h./ Berlin-Grunewalö

20. ^ahrg.

Ser Burgwart erscheint achtmal jährl. Bezugspreis 12,50 Mk. jährl. Mitglieder der Vereinigung zur Er-
haltung deutscher Burgen (Mindestbeitrag I S Mk. jährl.) erhalten den Burgwart unentgeltlich frei ins Haus

Nr. 6.

Vogesenburgen.


Bon F. Stolbcrg.
ogesen und Vogesenburgen sind unbegreiflicherweise bis vor kurzem der Mehrzahl der
deutschen Wanderer und Burgenfahrer so gut wie unbekannt geblieben. Erst der große
Krieg lenkte die Aufmerksamkeit der Allgemeinheit auf die Vogesen, dieses Gebirge,
welches hinsichtlich der Mannigfaltigkeit seiner Bergformen, seiner Felsbildungen und
seiner Vegetation ohne gleichen innerhalb der deutschen Reichsgrenze dastand; und diese
Mannigfaltigkeit ist es auch, welche die Vogesenburg zu einem Gebilde von ganz außer-
ordentlichem Reize gemacht hat. Ae nach dem geologischen Aufbau des betreffenden Gcbirgsteiles geben Granit-
lind Porphyrklippen oder abenteuerlich verwitterte Nagelfluh- und Buntsandsteinfelsen den Untergrund für den
Burgbau ab, Porphyr, Granit oder Sandstein das Baumaterial. Zn den tieferen Nandzonen des Gebirges, am
Rande der Rheinebene, umrahmen Weinreben und Edelkastanien das Bild der alten Schlösser, oben in den
Bergen sind Buche und Weißtanne deren Gefährten.
Dem Reichtum des Landes entsprechend wuchsen auch die Burgbauten der Vogesen sowohl hinsichtlich ihrer
Größe und Stattlichkeit, als auch hinsichtlich ihrer Zahl. Noch heute lassen sich im Gebiete der Vogesen und
Hohbarr,
Lichten-
berg,

des Was
gaues an
100 Burg-
stätten
mühelos
Nachweisen
ohne die
Zahl der
abgegan-
genen
Schlösser,
und unter
den noch
vorhande-
nen Resten
finden sich
Bauwerke
allerersten
Ranges
(Hohlands-
burg, Nl-
richsburg,
Hohkönigs-
burg,
Landsbcrg,
Girbaden,

Abb. 52. Engelsburg bei Thann nach der Zerstörung durch die Franzosen lö74.

Flecken-
stein, Ma-
dcnburg,
Dahner
Schlösser).
Die territo-
rialen und
geographi-
schen Ver-
hältnisse
brachten es
mit sich,
daß die
Burgen oft
gruppen-
weise, man
könnte zu-
weilen
sagen in
ganzen
„Kolonien"
entstanden.
So trügt
 
Annotationen