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mer. Der Despotismus der Sultane steht also
unter dem Despotismus des Volks oder der Sitte.
Die Türken erwähnen den Tod ihrer Sul-
tane bloß in den ehrenvollsten Ausdrücken; da heißt
es: „die Seele Sr. Hoheit hat mit ih-
rer Einwilligung und auf ihr eigenes
Verlangen die Welt verlassen, die der
Hafen des Stolzes ist, um in den Be-
sitz unvergänglicher Güter zu treten."
Sie sehen alle ihre Kaiser für Heilige an: die am
meisten geehrten sind Othman I, Amurat I,
Mahomed II. und Bajazet II. Auch hält
man einige von den Prinzen vom Geblüte für
Heilige, und eine allgemeine Meinung schreibt ih-
nen sammtlich Wunder zu. Noch heut zu Tage
glaubt man, daß die Kranken, die mit Andacht
ihre Gräber besuchen und die Erde gebrauchen, die
ihren Begräbnißplatz bedeckt oder umgiebt, von
ihren Krankheiten genesen.
Das Seraik (Seray).
Äls Mahomed II. Constantinopek erober-
te , ließ er sich in den kaiserlichen Pallast der grie-
mer. Der Despotismus der Sultane steht also
unter dem Despotismus des Volks oder der Sitte.
Die Türken erwähnen den Tod ihrer Sul-
tane bloß in den ehrenvollsten Ausdrücken; da heißt
es: „die Seele Sr. Hoheit hat mit ih-
rer Einwilligung und auf ihr eigenes
Verlangen die Welt verlassen, die der
Hafen des Stolzes ist, um in den Be-
sitz unvergänglicher Güter zu treten."
Sie sehen alle ihre Kaiser für Heilige an: die am
meisten geehrten sind Othman I, Amurat I,
Mahomed II. und Bajazet II. Auch hält
man einige von den Prinzen vom Geblüte für
Heilige, und eine allgemeine Meinung schreibt ih-
nen sammtlich Wunder zu. Noch heut zu Tage
glaubt man, daß die Kranken, die mit Andacht
ihre Gräber besuchen und die Erde gebrauchen, die
ihren Begräbnißplatz bedeckt oder umgiebt, von
ihren Krankheiten genesen.
Das Seraik (Seray).
Äls Mahomed II. Constantinopek erober-
te , ließ er sich in den kaiserlichen Pallast der grie-