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Castellan, Antoine L.; Langlès, Louis Mathieu
Sitten, Gebräuche und Trachten der Osmanen: nebst einem Abrisse der osmanischen Geschichte : mit Erläuterungen aus morgenländischen Schriften von Herrn Langlès . aus dem Französischen übersetzt (2. Theil) — Leipzig: bei Gerhard Fleischer dem Jüngern, 1815

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https://doi.org/10.11588/diglit.61196#0250

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Keahya für seine Verdienste belohnen will, so
fordert cs der Gebrauch, daß man ihn zum Pa-
scha von drei Roßschweifen ernennt: es würde
für ihn ein Zeichen der Ungnade und der Verban-
nung scyn, wenn er bloß zwei Roßschweife erhielte.
Außer diesem Keahya vorzugsweise haben dec
Gcvßvezicr und die Paschas einen Keahya von
einem niedern Range, der über ihren Hof die Ober-
aufsicht führt.

Der Kaimakani - Pascha.
Aer Kaimakam - Pascha ist der Stellvertreter
des Großveziers. Er wird unter den Paschas
von drei Roßschweifen ausgewahlt und besitzt keine
Macht in den Städten Consta ntinopcl oder
Adrianopel, so lange sich der Sultan in densel-
ben aufhalt. Er hat nichts mit der Untersuchung
der Staatssachcn zu thun und kann höchstens seine
Meinung sagen, worin er sich von andern Vezieren
unterscheidet. Wenn der Großherr bloß auf acht
Stunden die Stadt verlaßt, so nimmt die Macht
des Kaimakanö ihren Anfang und sie ist beinah
eben so groß als die des Großveziers. Wenn der
Kaiser zu einer Unternehmung aufbricht, so ernennt
 
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