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Castellan, Antoine L.; Langlès, Louis Mathieu
Sitten, Gebräuche und Trachten der Osmanen: nebst einem Abrisse der osmanischen Geschichte : mit Erläuterungen aus morgenländischen Schriften von Herrn Langlès . aus dem Französischen übersetzt (2. Theil) — Leipzig: bei Gerhard Fleischer dem Jüngern, 1815

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https://doi.org/10.11588/diglit.61196#0045

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Alle Kays, die an das Serail stoßen, sind mit
Artillerie bedeckt. Die Kanonen stehen in gleicher
Höhe mit dem Wasser gerichtet und sind meistens
ohne Lafetten. Das größte'von diesen Stücken ist
das, welches Bagdad zur Ucbergabe an den Sultan
Amu rat gezwungen haben soll. Der Donner
dieser Kanonen ist für die Mahomcdaner ein
gutes Kennzeichen; denn er verkündet ihnen das
Ende ihrer Fastenzeit, Freudenfeste oder die Nach-
richt von einem Siege.

Der Harem (Hharem).

E)er Harem (dies arabische Wort bedeutet
Hciligthum) ist der entlegenste und unzugäng-
lichste Thcil des Serails; er ist von dichten Bäu-
men umgeben, so daß man ihn nicht sehen kann.
Unbestechliche Wachter, die Tag und Nachtwachen,
scheinen sogar jeden Gedanken an denselben verscheu-
chen zu wollen. Dieser Ort ist in Europa bei-
nahe unbekannt; man kann bloß durch inländische
Frauenzimmer einige Nachrichten davon erhalten,
die mit vielen Schwierigkeiten darin Zutritt erhal-
ten: denn keine Europäerin, die Gemahlin
keines Gesandten kann sich schmeicheln, daß es ihr
Zweiter Lheil. E
 
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