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Castellan, Antoine L.; Langlès, Louis Mathieu
Sitten, Gebräuche und Trachten der Osmanen: nebst einem Abrisse der osmanischen Geschichte : mit Erläuterungen aus morgenländischen Schriften von Herrn Langlès . aus dem Französischen übersetzt (2. Theil) — Leipzig: bei Gerhard Fleischer dem Jüngern, 1815

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.61196#0150

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H8
Der Zeitpunkt, wo diese Pagen am meisten zu
thun haben, ist das Bcvramsftst. Die größten
Kostbarkeiten müssen sie alsdann sammtlich aus den
Kasten hcrvorholen, um sie in den vier Kam-
mern zur Schau zu stellen, wo die Bewohner des
Serails kostbare Edelsteine, Schmuck, Werkzeuge,
reiches Pferdegeschirr, Sacke mit Geld u. s. w. zu
sehen bekommen.

Arz-aghalar*) oder Pagen, die das Recht
haben den Großherrn Bittschriften zu
überreichen.
Alle Pagen der Hass-odah und die vier ersten
der drei andern Kammern sind Arz-aghalars
und dürfen dem Sultan Bittschriften überreichen.
Will man Recht erhalten und Gnadenbezcugungcn
bekommen, so muß man sich an sie wenden. Sie
werden von den höchsten Rcichsbeamtcn geehrt und
gesucht, die ihren Dienst alle Augenblicke nöthig

*) Dies Wort ist aus dem arabischen Ardh, das
die Türken Arz aussprechen, Bitte, dem tür-
kischen Agha, Häuptling, und aus dem Kenn-
zeichen des türkischen Pluralis lar oder ler
zusammengesetzt. Langles.
 
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