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emokratische Republik.

Erscheint Montags ausgenommen täg-
lich. In Heidelbcrg vicricljahr. girkr.
Durck die Poft bezogen in ganz -Laben
1 ft. io kr. Jnscraic die Pciitzeilc 2 kr.

„Freiheit, Wohlstand, Bildung für Alle!"

Bestellung wirb gemacht in Heidelberg
in der Vnchbrnckerci von Renner u.
Wolff, auswärts bei allen Postäm-
tern. Briefe werben franco erberen.

K° 29.

Sonntag, 3. Jnni.

1849

Einladung zum Abonnement.
Mit dein Monat Juni beginnt für Heidelberg und seine nähere Umgebung ein neues Monatsabounemcnt.
Der Abommucntspreis beträgt für Heidelberg 15 Kreuzer, für die umliegenden Orte und Städte, welche das
Blatt durch Boten beziehen, kommt ein geringer Aufschlag für Botenlohn hinzu. Die „Demokratische Re-
publik" vertritt die Grundsätze der radikalen Demokratie. Ihre bisher erschienenen Nummern geben Zeug-
niß von ihrem Inhalt und ihrer Haltung. Neue Abonnenten erhalten die früheren Nummern, von Nro. 1 bis
heute, gratis. Bestellungen werden angenommen in der „Expedition der demokratischen Republik", in der Vorstadt
Hauptstraße Lit. A. Nro. 40 und bei unseren Agenten in den umliegenden Orten und Städten.
Die Expedition der demokratischen Republik.
Einer uns soeben von hiesigem Postanit zugehenden Anzeige zufolge, können für den Monat Juni auch noch
Bestellungen auf unser Blatt auswärts auf allen Poststationen gemacht werden.

An die badische Streitmacht.
Soldaten! Mitbürger!
Ausgerüstet mit unumschränkter Vollmacht des tzandesaus-
schusseö, nach Berathung mit den Bevollmächtigten sämmtlicher
Truppcnkörper habe ich
1) Den seitherigen Oberbefehlshaber der Neckararmee,
Oberst Sigel, zum Kriegsminister und
2) Den Eommandeur deö vierten Infanterieregiments,
Oberst von Beck, provisorisch zum Oberbefehlshaber
der Neckararmee und der sämmtlichen badischen Streit-
macht ernannt.
Indem ich Euch, Soldaten, deutsche Brüder! von diesen
im Namen der obersten Negicrungsgowalt getroffenen Anord-
nungen in Kcnntniß setze, spreche ich die zuversichtliche Erwar-
tung aus, daß Ihr dem mit Zustimmung Eurer Bevollmäch-
tigten erwählten obersten Befehlshaber mit dem Vertrauen
entgegcnkommt, welches der ans dem Vertrauen Eurer Führer
und der Regierungsbehörde hcrvorgegangene Mann unserer
Wahl ansprcchen darf
Soldaten, deutsche Krieger! Gehorsam, nicht der blinde
Gehorsam willenloser Werkzeuge, sondern der vernünftige Ge-
horsam des freien Mannes ist es, was ich für Euren Ober-
befehlshaber von Euch fordere, aber dieser muß auch im voll-
sten Umfange geleistet werden, denn nur eine Armee, in wel-
cher der Einzelne seinen Willen der Einsicht der Oberen unter-
ordnet, kann siegreich sein!
Eure Führer werden Euch, ich bin es überzeugt, mit
rühmlichem Beispiel vorangehcn; sie werden ihren Oberen ge-
horchen und Ihr Euren unmittelbaren Vorgesetzten!
Deutsche Männer! Die Sache der Freiheit wird siegen
und Euer wird der Ruhm sein, die Fghne der Freiheit sieg-
reich vorangetragen zu haben.
Gegeben im Hauptquartier zu Heidelberg, 1. Juni 1849.
Der Präsident der Vollziehungsbehörde.
Brentano.

Tagesbefehl.
Soldaten! Durch das Vertrauen des Landesausschusscs
und aus Veranlassung vieler Eurer Abgeordneten, habe ich
provisorisch das Oberkommando übernommen. Ich rechne fest
auf Euer Zutrauen, nur dann ist es möglich, das Cvmmando
mit gutem Erfolg zu führen.
Bei meinen Befehlen können mich nur Recht und Ehre,
und unsre eingegangenen Verbindlichkeiten leiten.
Der prov. Oberkommandant.
v. Beck, Oberst.

Soldaten, Bürger!
Unser Vaterland ist gerettet, — ist fortan frei und glück-
lich, wenn wir als fcstgeschlosscner Wehrdund unseren Feinden
— den Feinden des Volkes, den Feinden seiner Freiheit und
seines Glückes mit unerschütterlichem Muthe entgegcntretcn.
Soldaten! Ihr seid die Netter deö Vaterlandes, das Volk
jubelt Euch seinen Dank dafür entgegen. Ihr habt die Fesseln
der Fürstentprannei gebrochen, als freie Männer werdet Ihr
auch die Kraft in Euch fühlen, jeden Gegner unserer heiligen
Sache unschädlich zu machen. Nicht allein gegen den Feind,
der uns im offenen Felde gegenüber steht, haben wir zu
kämpfen, der schlimmste Feind schleicht in unfern Reihen um-
her und sinnt auf Vcrrath gegen das Volk und seine Freiheit
Solche Feinde, solche Verräther sind alle Diejenigen, welche
Euch durch Ausbreitung falscher Gerüchte zu beunruhigen su-
chen; die Euch zur Rückkehr zur „alten Ordnung", d. h.
zur alten Sclavcrei verleiten möchten. - Euer
freier Nacken wird sich nie mehr unter daS abge-
fchüttelte Joch beugen!
Soldaten! Nur allzu großmüthig hat unsere oberste i!an-
desbehörde Schonung gegen jene Euere frühere Führer geübt,
welche unter falschen Vorspiegelungen einen Theil des Mili-
tärs über die Landesgrcnze führen und dem Feinde überant-
worten wollten. Diese Schonung hat schon ihre bittern Früchte
 
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