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Denkmalpflege: Auszug aus d. stenograph. Berichten d. Tages für Denkmalpflege 1900 - 1912 — 2.1913

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II. Aktuelles
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6. Die Ausgestaltung des Platzes an der Südseite des Wormser Domes
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7. Der Wiederaufbau der St. Michaeliskirche in Hamburg
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https://doi.org/10.11588/diglit.29655#0467
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St. Michaeliskirche in Hamburg'.

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dieses Baugedankens der Zukunft überläßt, so besteht die Ausbildung oder
Herstellung des Platzes auf der Südseite des Domes in der Ausführung von
Einfriedigungs- und Futtermauern vielleicht mit Balustradenbrüstungen sowie
von einigen Freitreppen zur Ausgleichung der Höhenunterschiede in den
einzelnen Platzflächen.

Ob die besprochene Terrassenstraße angelegt werden soll, hängt lediglich
von der Wormser Stadtverwaltung ab, und ob der Plattengrundriß der ehe-
maligen Johanniskirche ausgeführt werden soll oder nicht, worüber unser
Kunstrat zu entscheiden hat, ist ebenfalls eine sekundäre Frage.

Eine Aufgabe von großer künstlerischer Bedeutung liegt also gar nicht
vor und so lange ich die Ehre habe, der Wormser Dombauleitung vorzu-
stehen, darf ich beanspruchen, auch bezüglich der Platzanlage zunächst zu
Wort zu kommen. Ich werde dieser Aufgabe, die mir doch ganz besonders
nahe liegt, mit derselben Hingebung leben, wie dies auch bei den Arbeiten
am Dom selbst der Fall gewesen ist.

Meine diesbezüglichen Vorschläge werde ich in allen Einzelheiten im
Modell studieren und erst dann entwerfen.

Diese müssen zunächst die Zustimmung des Bauherrn und der oberen
kirchlichen Behörde finden, werden dann vom Kunstrat geprüft und selbst-
verständlich auch der Wormser Stadtverwaltung zur Wahrung der städtischen
Interessen unterbreitet.

Es können deshalb die heutigen Verhandlungen meines Erachtens nur
als akademische Erörterungen aufgefaßt werden, und ich bitte dringend, die
Wormser Domplatzfrage, die ohne genaue Kenntnis der örtlichen Verhältnisse
aus der Entfernung doch gar nicht beurteilt werden kann, nun endlich ruhen
zu lassen.

7. Der Wiederaufbau der St. Michaeliskirche in Hamburg

Trier 1909

Referent: Geheimer Oberhaurat Professor Hofmann-Darmstadt:

Meine sehr verehrten Damen und Herren! Als im Juli 1906 die
große St. Michaeliskirche zu Hamburg durch eine Feuersbrunst bis auf das
Mauerwerk zerstört wurde, ging neben dem großen Leid, das die Bevölkerung
durch die Zerstörung dieses geliebten Gotteshauses empfand, Hand in Hand
der Wunsch, daß die Kirche wieder möglichst in ihrer alten Gestalt erstehen
möge. Dieser Wunsch verdichtete sich in dem Antrag, der aus der staat-
lichen Bürgerschaftsvertretung heraus an den Senat gestellt wurde, Mittel
und Wege zu finden, um die Kirche womöglich durch Unterstützung des
Staates wieder herzustellen.

Bereits am 21. August 1906 trat eine ad hoc zusammengesetzte
Kommission zusammen, um zunächst die Richtlinien anzugeben, in welcher
Art und Weise hier vorgegangen werden müsse. Diese gemischte Kommission
ist zusammengesetzt aus dem Präsidenten und Vertretern des Senats und
der Bürgerschaft, aus einer Anzahl von Fachgenossen, aus dem Museums-
direktor Herrn Dr. Brinckmann, dem Staatsarchivar Herrn Dr. Hage-
dorn, und zwei auswärtigen Beratern.

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