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Ober, Siebuer, As;.
Ho, wer g'winnt's?
Bier Stich sind's,
O, das ist ein Spnß!
Geht's so fort,
Spiel ich Mord.
Die ist ziemlich so,
Nur noch eine.
Die ich meine.
Mord, Mord, Mordio!
Der Lehrer Göldiu schimpft gewaltig i
über die ungezogene» Buben:
leichter war' es Ochsen treiben,
Als bei) solchen Burschen bleibe».
Zeig ich Eracht (es muß doch seyns,
Büß ich bey den Eltern ein.
Lost ich aber olles gehen,
Wird man wieder nuf mich schmähen.
Doch ich folge meiner Pflicht
Und, wenn diese für mich spricht,
Dann ist Trost in meinem Herzen.
Leicht, gar leicht kann ich's verschmerzen,
Wenn der Vater mit mir zankt
Und der Schüler übel dankt.
Aus Furcht vor Strafe lasseu die 4
Burschen vou dem Leutnant v. Steg-
iiiaun sich auwerbeu. Zu spät kommt
Göldiu dazu, wird vou ihnen verspottet.
Doch erklärt der Leutnant dem Suppe,
dem Vater eiwS der augcworbeuen Bur-
schen gegenüber, eö sei ihm nicht ernst mit
der Anwerbung. Von den 4 Rekruten wird
einer auf Wache gestellt, aber von 2 Knaben
verspottet. Einer der Knaben sagt: Wenn
mein Vater wieder nach Angopmg geht,
muß er mir eine Wurst mitbringen. Die
Angspnrger Wurst die sind recht gut. Der
andere meint: Glaubst dn's nicht, Sepperle,
ich wollte eine Dole (mit der Vogelfliute)
vom Münsterturm herabschießcn. Man
sieht, das Stück hat eilt lokales Kolorit.
-Als die 2 Knaben cs zu arg trieben, läuft
Nemrod vom Posten fort und prügelt eine»
durch. Der Leutnant kommt dazu. Nemrod
wird, weck er seinen Posten verlassen halte,
zum Prügeln abgefnhrt, Adam bezieht den
Posten. Zn ihm gesellen sich Abraham, !
Samuel, sowie der durchgcpiügelte Nemrod.
Ihr ehemaliger Lehrer Göldiu prophezeit
ihnen den Galgen. Die Rekruten deser- j
tieren mit Ausnahme Samuels, der die!
Flucht dem Leutnant mitteilt. Die Scene i
verwandelt sich. Frau Rindfleisch und Frau
Sauerkraut, die Müller 2er der Rekruten
(die 2 andern heißen Suppe und Kuttel- !
fleck) haben erfahren, daß 2 Rekruten deser- i
tieren und furchten für ihre Söhne. Ab- j
raham wird von Samuel und dem Leutnant
gefangen genommen.
Frau Sauerkraut singt:
Oft dachte ich, mein Kind
Ist nicht, wie viele sind.
Er steht nicht ans der Gasse,
Geht hurtig in die Klasse,
Liest, schreibt und lernet gern,
Das macht ihn einst zum Herr».
Wenn er nun Pfarrer ist,
Sey's auch ein Knnzellist,
Wird er die Mutter ehren.
Ich dachte manchmal so
lind war vorläufig froh.
Itz aber ein Soldat,
Der Tags 8 Kreuzer hat.
Das macht mir graue Haare,
DaS bringt mich in die Banre.
Wer hilft mir in der Not,
O.wür' ich nur schon todt!
Doch der Leutnant läßt Samncl, ihren
Sohn, weil er nicht mitdesertiert ist, frei
und verspricht ihr jährlich 30 Thaler zur
Erziehung beizustcneru. Die 3 andern Re-
kruten werden geschlossen zur Hinrichtung
gefühlt. Zwei Schnellgalgen sind errichtet.
An einem steht eine Leiter. Der Feld-
predigcr bereitet sie zum Tode vor. Ver-
gebens läßt der Leutnant sie um Gnade
flehen, alle Todesangst müssen sie anSstehc».
Doch schließlich begnadigt cr sie und sic
geloben Besserung, werden vom Militär
freigelassen.
Die Personen im „Chargenverkauf" find:
Der König.
Oberster Branlner s
Hanptman» Blennheim /
Oberleutnant Winterseld > vom t. Regiment.
Unterleutnant Wille s
Der Adjutant >
Ein Bedienter.
Bei dieser Vorstellung wird bekannt ge-
macht :
1. Der enge Raum des Theaters gestattet
nicht jedermann, wie man doch sehr wünschte,
mit einem bequemen Platze zu bedienen.
2. Ans eben dieser Ursache bittet man
sich'S recht sehr ans, das Theater den ban-
delnden Personen srey zu lassen.
3. Weil die Ausbesserung der durch die
böhmische Schanspielergesellschaft übel zugc-
richteten Svenen, die Beleuchtung und andere
Dinge einige Unkosten, welche der Entre-
preneur des Schauspiels (war das nicht
das Stift selbst?) zu tragen hat, verur-
sachen, so wird man sich nicht schämen,
beim Eingänge eine kleine Gebühr von
Ober, Siebuer, As;.
Ho, wer g'winnt's?
Bier Stich sind's,
O, das ist ein Spnß!
Geht's so fort,
Spiel ich Mord.
Die ist ziemlich so,
Nur noch eine.
Die ich meine.
Mord, Mord, Mordio!
Der Lehrer Göldiu schimpft gewaltig i
über die ungezogene» Buben:
leichter war' es Ochsen treiben,
Als bei) solchen Burschen bleibe».
Zeig ich Eracht (es muß doch seyns,
Büß ich bey den Eltern ein.
Lost ich aber olles gehen,
Wird man wieder nuf mich schmähen.
Doch ich folge meiner Pflicht
Und, wenn diese für mich spricht,
Dann ist Trost in meinem Herzen.
Leicht, gar leicht kann ich's verschmerzen,
Wenn der Vater mit mir zankt
Und der Schüler übel dankt.
Aus Furcht vor Strafe lasseu die 4
Burschen vou dem Leutnant v. Steg-
iiiaun sich auwerbeu. Zu spät kommt
Göldiu dazu, wird vou ihnen verspottet.
Doch erklärt der Leutnant dem Suppe,
dem Vater eiwS der augcworbeuen Bur-
schen gegenüber, eö sei ihm nicht ernst mit
der Anwerbung. Von den 4 Rekruten wird
einer auf Wache gestellt, aber von 2 Knaben
verspottet. Einer der Knaben sagt: Wenn
mein Vater wieder nach Angopmg geht,
muß er mir eine Wurst mitbringen. Die
Angspnrger Wurst die sind recht gut. Der
andere meint: Glaubst dn's nicht, Sepperle,
ich wollte eine Dole (mit der Vogelfliute)
vom Münsterturm herabschießcn. Man
sieht, das Stück hat eilt lokales Kolorit.
-Als die 2 Knaben cs zu arg trieben, läuft
Nemrod vom Posten fort und prügelt eine»
durch. Der Leutnant kommt dazu. Nemrod
wird, weck er seinen Posten verlassen halte,
zum Prügeln abgefnhrt, Adam bezieht den
Posten. Zn ihm gesellen sich Abraham, !
Samuel, sowie der durchgcpiügelte Nemrod.
Ihr ehemaliger Lehrer Göldiu prophezeit
ihnen den Galgen. Die Rekruten deser- j
tieren mit Ausnahme Samuels, der die!
Flucht dem Leutnant mitteilt. Die Scene i
verwandelt sich. Frau Rindfleisch und Frau
Sauerkraut, die Müller 2er der Rekruten
(die 2 andern heißen Suppe und Kuttel- !
fleck) haben erfahren, daß 2 Rekruten deser- i
tieren und furchten für ihre Söhne. Ab- j
raham wird von Samuel und dem Leutnant
gefangen genommen.
Frau Sauerkraut singt:
Oft dachte ich, mein Kind
Ist nicht, wie viele sind.
Er steht nicht ans der Gasse,
Geht hurtig in die Klasse,
Liest, schreibt und lernet gern,
Das macht ihn einst zum Herr».
Wenn er nun Pfarrer ist,
Sey's auch ein Knnzellist,
Wird er die Mutter ehren.
Ich dachte manchmal so
lind war vorläufig froh.
Itz aber ein Soldat,
Der Tags 8 Kreuzer hat.
Das macht mir graue Haare,
DaS bringt mich in die Banre.
Wer hilft mir in der Not,
O.wür' ich nur schon todt!
Doch der Leutnant läßt Samncl, ihren
Sohn, weil er nicht mitdesertiert ist, frei
und verspricht ihr jährlich 30 Thaler zur
Erziehung beizustcneru. Die 3 andern Re-
kruten werden geschlossen zur Hinrichtung
gefühlt. Zwei Schnellgalgen sind errichtet.
An einem steht eine Leiter. Der Feld-
predigcr bereitet sie zum Tode vor. Ver-
gebens läßt der Leutnant sie um Gnade
flehen, alle Todesangst müssen sie anSstehc».
Doch schließlich begnadigt cr sie und sic
geloben Besserung, werden vom Militär
freigelassen.
Die Personen im „Chargenverkauf" find:
Der König.
Oberster Branlner s
Hanptman» Blennheim /
Oberleutnant Winterseld > vom t. Regiment.
Unterleutnant Wille s
Der Adjutant >
Ein Bedienter.
Bei dieser Vorstellung wird bekannt ge-
macht :
1. Der enge Raum des Theaters gestattet
nicht jedermann, wie man doch sehr wünschte,
mit einem bequemen Platze zu bedienen.
2. Ans eben dieser Ursache bittet man
sich'S recht sehr ans, das Theater den ban-
delnden Personen srey zu lassen.
3. Weil die Ausbesserung der durch die
böhmische Schanspielergesellschaft übel zugc-
richteten Svenen, die Beleuchtung und andere
Dinge einige Unkosten, welche der Entre-
preneur des Schauspiels (war das nicht
das Stift selbst?) zu tragen hat, verur-
sachen, so wird man sich nicht schämen,
beim Eingänge eine kleine Gebühr von