107
wie den Berichten der Evangelisten über
de» Tod Christi nnd endlich der Dogmatik
(rer Konsekration in der heiligen Messe)
vollkommen entspricht, ist eine schwierige
Aufgabe, die man oft zn losen versuchte.
Der alte Namen dieser Handlung Christi
selbst und seiner Priester war früher: „Das
Brot brechen" und dasselbe anSznteilen in
der Absicht, daß die Anwesenden es essen
sollten.
Schon im zweiten Jahrhundert hat man
diese liturgische Handlung, die Nachahmung
deö Brotbrcchens, (die Nachahmung
oder figürliche mimische Darstellung einer
Handlung durch Nachahmung) genannt.
Ans mimasis entstand in der hellenistisch-
lateinischen Sprache miss». Die Griechen
haben diese Handlung des BrotbrechenS
und Verteilens zum Kosten kurzweg den
Auftrag oder Befehl: TMoloutlrin genannt.
Die chronologische Reihenfolge, die Auf-
einanderfolge oder Befolgung eines
Gebotes oder einer Vorschrift heißt:
«--oTlonSi«. Die Griechen hielten sich bei
der Benennung der Brot- und Weinver-
wandlnng und des Brotbrcchens an den
Auftrag Christi (mnnclntum) und die La-
teiner an die Worte: thnt dies zu meinem
Angedenken, d. h. ahmet diese Handlung nach.
Die bildliche Darstellung der heiligen
Messe in einem einzigen Bilde nach der
Benennung derselben als Nachahmung oder
als Befolgung eines Gebotes ist, wie oben
gesagt, schwierig, wenn nicht unmöglich für
den Maler und Zeichner, wie für jeden
Künstler. Leichter aber ist die Darstellung
durch ein fortgesetztes Mimeuspiel oder durch
eine Reihe von Bildern nnd typo-
logischen Gegenüberstellungen, welche die
einzelnen Momente der heiligen Messe an-
schaulich machen. Auf die letztere Weise
kan» man eine faßliche Erklärung der hei-
ligen Messe dem Volke wohl geben. Bei
den orientalischen (griechischen Katholiken)
findet die Wandlung bei geschlossener Thüre
der Jkonostasis statt. Man hat im wesent-
lichen sich auf die bildliche Darstellung der
Einsetzung deö heiligen Abendmahles und der
Handlung des BrotbrechenS durch Christus
selbst und auf die Kreuzigung beschränkt.
Da Christus bei der Einsetzung des heiligen
Abendmahles von seinem an das Kreuz
genagelten Leib und von seinem vergossenen
Blute sprach, so lag es nahe, als bildliche
Darstellung das Brot brechen, d. h. Brot
nnd den Kelch mit Wein, d. h. in Blut
verwandelten Wein nnd das Empvrhalten
nnd Ze> brechen des Brotes (des getöteten
Leibes) zu gebrauchen. — Die für die bild-
liche Darstellung der heiligen Messe charak-
teristischen nnd absolut notwendigen Hand-
lungen des Priesters am Altäre sind: das
Staffelgebet (Christus nimmt die Sünden
der Welt auf sich — mimische Darstellung
von Christus am Oelberge). Beginn des
Leidens Jesu; das Emporhalten der Hostie
und des Kelches (mimische Darstellung des
Todes Christi am Kreuze — daö Sühn-
opfer auf Golgatha) — die heilige Kom-
munion des Priesters (Grablegung Christi
— der Leib und das Blut Christi wird
dem menschlichen Körper nnd der Seele deö
Christen als Unterpfand der Auferstehung
nnd deö ewigen Lebens auvertrant). —
Der Segen des Priesters mit dominus
vobiscum und dem ite. ist die Nachahmung
des jüngsten Gerichtes oder Sendung des
heiligen Geistes. Diese vier wichtigsten
mimischen Darstellungen in der heiligen Messe
sind in einzelnen Bildwerken (gewöhnlich
in fünf) innerhalb wie außerhalb den Kirchen
nicht selten angebracht worden, zu dem
Zwecke, daß damit die Zeremonien in der
heiligen Messe leichter verstanden werden
mögen. Nicht allein daö Verständnis und
die Deutung der Zeremonien der heiligen
Messe wurden durch jene vier bis fünf
Bildwerke, die sogleich genannt werden,
beabsichtigt, sondern jene typischen Bilder
der einzelnen Momente der heiligen Messe
sollten die Besucher der Kirche zum be-
trachtenden Gebete bei den bezüglichen
Scenen der heiligen Messe anregen. Es
sind dies die Bilder — Christus am Oel-
berg — das sogenannte Kanonbild — die
Grablegung Christi — daö jüngste Ge-
richt und der Lohn für die Guten, der
Thron oder die Siegeskrone (der Kranz),
und die Strafe für die Bösen, oder wie
andere meinen, die Sendung deö heiligen
Geistes (beim Zeichen des Kreuzmackenö).
Auch die Auferweckung am jüngsten Tage,
wollte mau in der Schlußzeremonie der
heiligen Messe erkennen. — Die eigent-
liche Einsetzung des heiligen Abendmahles,
die Wandlung selbst wird bekanntlich emble-
matisch durch einen Kelch, auf welchem die
Hostie (daö Brot) schwebt, dargestellt.
wie den Berichten der Evangelisten über
de» Tod Christi nnd endlich der Dogmatik
(rer Konsekration in der heiligen Messe)
vollkommen entspricht, ist eine schwierige
Aufgabe, die man oft zn losen versuchte.
Der alte Namen dieser Handlung Christi
selbst und seiner Priester war früher: „Das
Brot brechen" und dasselbe anSznteilen in
der Absicht, daß die Anwesenden es essen
sollten.
Schon im zweiten Jahrhundert hat man
diese liturgische Handlung, die Nachahmung
deö Brotbrcchens, (die Nachahmung
oder figürliche mimische Darstellung einer
Handlung durch Nachahmung) genannt.
Ans mimasis entstand in der hellenistisch-
lateinischen Sprache miss». Die Griechen
haben diese Handlung des BrotbrechenS
und Verteilens zum Kosten kurzweg den
Auftrag oder Befehl: TMoloutlrin genannt.
Die chronologische Reihenfolge, die Auf-
einanderfolge oder Befolgung eines
Gebotes oder einer Vorschrift heißt:
«--oTlonSi«. Die Griechen hielten sich bei
der Benennung der Brot- und Weinver-
wandlnng und des Brotbrcchens an den
Auftrag Christi (mnnclntum) und die La-
teiner an die Worte: thnt dies zu meinem
Angedenken, d. h. ahmet diese Handlung nach.
Die bildliche Darstellung der heiligen
Messe in einem einzigen Bilde nach der
Benennung derselben als Nachahmung oder
als Befolgung eines Gebotes ist, wie oben
gesagt, schwierig, wenn nicht unmöglich für
den Maler und Zeichner, wie für jeden
Künstler. Leichter aber ist die Darstellung
durch ein fortgesetztes Mimeuspiel oder durch
eine Reihe von Bildern nnd typo-
logischen Gegenüberstellungen, welche die
einzelnen Momente der heiligen Messe an-
schaulich machen. Auf die letztere Weise
kan» man eine faßliche Erklärung der hei-
ligen Messe dem Volke wohl geben. Bei
den orientalischen (griechischen Katholiken)
findet die Wandlung bei geschlossener Thüre
der Jkonostasis statt. Man hat im wesent-
lichen sich auf die bildliche Darstellung der
Einsetzung deö heiligen Abendmahles und der
Handlung des BrotbrechenS durch Christus
selbst und auf die Kreuzigung beschränkt.
Da Christus bei der Einsetzung des heiligen
Abendmahles von seinem an das Kreuz
genagelten Leib und von seinem vergossenen
Blute sprach, so lag es nahe, als bildliche
Darstellung das Brot brechen, d. h. Brot
nnd den Kelch mit Wein, d. h. in Blut
verwandelten Wein nnd das Empvrhalten
nnd Ze> brechen des Brotes (des getöteten
Leibes) zu gebrauchen. — Die für die bild-
liche Darstellung der heiligen Messe charak-
teristischen nnd absolut notwendigen Hand-
lungen des Priesters am Altäre sind: das
Staffelgebet (Christus nimmt die Sünden
der Welt auf sich — mimische Darstellung
von Christus am Oelberge). Beginn des
Leidens Jesu; das Emporhalten der Hostie
und des Kelches (mimische Darstellung des
Todes Christi am Kreuze — daö Sühn-
opfer auf Golgatha) — die heilige Kom-
munion des Priesters (Grablegung Christi
— der Leib und das Blut Christi wird
dem menschlichen Körper nnd der Seele deö
Christen als Unterpfand der Auferstehung
nnd deö ewigen Lebens auvertrant). —
Der Segen des Priesters mit dominus
vobiscum und dem ite. ist die Nachahmung
des jüngsten Gerichtes oder Sendung des
heiligen Geistes. Diese vier wichtigsten
mimischen Darstellungen in der heiligen Messe
sind in einzelnen Bildwerken (gewöhnlich
in fünf) innerhalb wie außerhalb den Kirchen
nicht selten angebracht worden, zu dem
Zwecke, daß damit die Zeremonien in der
heiligen Messe leichter verstanden werden
mögen. Nicht allein daö Verständnis und
die Deutung der Zeremonien der heiligen
Messe wurden durch jene vier bis fünf
Bildwerke, die sogleich genannt werden,
beabsichtigt, sondern jene typischen Bilder
der einzelnen Momente der heiligen Messe
sollten die Besucher der Kirche zum be-
trachtenden Gebete bei den bezüglichen
Scenen der heiligen Messe anregen. Es
sind dies die Bilder — Christus am Oel-
berg — das sogenannte Kanonbild — die
Grablegung Christi — daö jüngste Ge-
richt und der Lohn für die Guten, der
Thron oder die Siegeskrone (der Kranz),
und die Strafe für die Bösen, oder wie
andere meinen, die Sendung deö heiligen
Geistes (beim Zeichen des Kreuzmackenö).
Auch die Auferweckung am jüngsten Tage,
wollte mau in der Schlußzeremonie der
heiligen Messe erkennen. — Die eigent-
liche Einsetzung des heiligen Abendmahles,
die Wandlung selbst wird bekanntlich emble-
matisch durch einen Kelch, auf welchem die
Hostie (daö Brot) schwebt, dargestellt.