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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 18.1900

DOI Artikel:
Baur, Ludwig: Handwerkerordnung des Klosters Roth O. Praemonstrat. aus dem Jahre 1666
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https://doi.org/10.11588/diglit.15870#0116

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znsaminenlhnnsft eine nolthnisft ivare, daß
die Zcchmaister etlichen Ntaistern »nd
Knechte» wegen des HandiwerckhS zn er-
scheinen ansagen ließe», sollen Sie ohne
gewisse Entschnldignng nit anssenbleibe»
bey vorgcmelte rcineS Psnndt Wax Straff.
Znm Sechsten: Kheiner soll znm
Maister znegelasscn werden, er habe dann
nach Vollbringung seiner ordenlichen Lehr-
jahr zwcy Jahr gewandert, wann er aber
als; Maister werden will, soll er vor einem
Zechmaisicr erscheinen, demselben seinen
ordenlichen Lehr- und Geburt hob liest sür-
bringen alsdann lhan er nach erkhanihnns
seines ehrlich erlchrntcn HandiwerckhS und
da er ivie vorgemelt zwei) Jahr gewandert
hätte znm Maister nnd Werckhg-nossen
anffgenohnnncn werde».
Z n in Sibenten: so osst ain Lehijiing
anffgedingt würdet, solle Key Schncydern
nnd Schnesiern daß Lehrgeld zwanzig Gul-
den bey denen anderen HandtwerckhSlenthen
aber dies; Pnnctcnö halber die Willcknr
ledig lny dem Maister mit dem Lehrju'iigcn
zn nbcrkohmmen freystehen.
Znm Achten: Daß Lehrgeld solle Halo
bcym Anffdingc» der Nest aber inner JahrS-
srist vollcndtS erlegt werden.
Z » m Nennten: da ain Maister seinen
Letzi jungen gefertigct, solle er vor Nnß-
gang zweier Jahren theinen andern anzu-
siellen befngt sein.
Zum Zehenden: das Maistcrsinckh
solle jedcrwcilen zn 'der Znnsft aldt Zcch-
maister erkhandlnnS anßgesetzt verbleiben.
Nnd da sich eilsftenS ain Maister in
dieser Znnsst einkhanffen wolle, ist er sich
bis zu der Znnstincister begnügen abzn-
sinden schuldig.
Zwölfftenö soll lhein Maister dem
andern seinen Knecht oder Gesinde nn-
billicher weiß abreden nnd zn sieb in Ar-
beit bringen bey straff fü»sf Psnndt Wax.
Z um D r e y z ehendcn: ist bey voriger
straff verboticii, daß lhein Maister dem
andern die Arbeit anßfrcye. (?)
Znm Vier; eh enden soll kheiner
theinen Gesellen länger als; vierzehen Tag
bey sich in Dienst haben. Da er ine aber
länger hätte daö anffschlaggeld zn bezahlen
schuldig sein.
F » n f fzeh cnd e n S. Wann ain Knechl
ankohmmet und zu arbesthcn begehrt, solle
er sich nfs der Hcrberg bey ihrem Vatler

anmcldc», der ine alßdann Weilers znm
Zcchmaisler oder andere gebührende Orth
weißen wirket.
Znm Sechszehenden: Wann ein
Knecht dem Feyern nnd Mnssiggang ob-
ligen: auch andere Knecht neben Ihme znm
Feyern bringen und verfuhren wolle, der
solle so oft eS beschicht, nmb vier Psnndt
Wax bestrafst iverden.
Znm S i e b e n z e h e n d e n: Da einer
daß Handtwcrckh lehrncn ivill, soll derselbe
erstlichen einen ordenlichen gefertigten Ge-
bnrthsbrieff seiner ehelichen Gebnrlh einem
Handtwcrckh fnrbringe», alßdann zwccn
Meister und zween Knecht zu annehmb-
^ lichen Burgen inrstcllen, hieranff wie ge-
brenchig sich biy dem Handtmerckh anff drcy
Jahr ordenlichen verdingen und daß Handt-
werckh solche dreh Jahr nacheinander anß-
lernen.
Z n m Achtzchenden: Wann die Lehr-
jahr nun also verstrichen, und sich der
Lehrjnng gegen seinen Maister auch sonsten
ehrlich verhallen, auch hievor begriffenen
Pnnctcn in allem nachgelebt, soll er wide-
rnmb bey einem Handlwerckh vor offener
Laadt fnrgesiellt, öffentlichen frey gesagt:
und zn einem ehrlichen Knecht cithennct
werden.
Z u m Ne n n z eh e n d e n: So ein Lehr-
jniig bcym Handtwcrckh aiiffgcnvhmmen oder
widcrnmb frcygesprochen wirdet, soll jedcS-
mahls sein Lehrmaister halbe Zehrung nnd
der Lehrjnng auch halben theill anSstehen,
auch bey Anffdingung der Lehrjnng ein
Psnndt Wax zn erhalinng der Kerzen zn
geben schuldig sein.
Znm Zwanzigsten: So sich einer,
er sehe Maister oder Knecht bei Vcrsamb-
lnng eines HandlwerckhS oder sonsten an
einem andern Orlh da solches wissentlich,
vollfausfen das; Er wider die Natur S. B.
übergeben wurde, soll ein Maister um vier
Psnndt Wax, und ein Knecht nmb zwei)
Psnndt Wax gesiraffet werde».
Zum Ein n ndzw a nz i gstc n: Wann
biy Vcrsamblnng eines Handtivercksh oder
sonsten an einem andern orlh von Maistern
und Knechten zn greinen, zankhcn, oder
gar zn rauffen angefangcn nnd durch die
geordnet Zechmcister fridt gcboltcn wirdt,
welcher im geringsten etwas ivciter anfangct,
nnd nit fricdsamb sein will, der solle zween
Thaler in die Laadt erlegen.
 
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