Entwürfe zu Krieger-Denkmalen und-Grabmalen.
fassung zur Geltung und zwar nicht minder in
den dekorativen Zutaten wie in der architek-
tonischen Gesamtform. Bei dem famosen klei-
nen Stein, der wie ein in die Erde gerammtes
Schwert anmutet und in dessen ornamentalem
Schmuck, einem pfeildurchbohrten eisernen
Sturmhelm, Romantik und modernster Realismus
eine so glückliche Ehe eingingen, bedarf dies
keiner weiteren Erläuterung, aber selbst da,
wo so althergebrachte Symbole wie die Palme
an dem kleinen Steinchen (Abb. S. 199) oder
der pfeilbewehrte Bogen (Abb. S. 201) ver-
wandt sind, ist diesen eine so persönliche Form-
gebung abgerungen, daß die Motive in keiner
Weise den Eindruck des abgebrauchten machen,
sondern durchaus als Neuschöpfung anmuten.
Und wie ausgezeichnet ist dabei die Sehne des
Bogens nebst den flatternden Bändern benutzt,
dasGanze der umrahmenden Fläche anzupassen!
Zugleich ist das alles meisterhaft in die stein-
gemäße Form übersetzt. Nicht minder wird
man in dem Relief des Denkmals, Abb. S. 198,
außer der schönen Idee und der sachgemäßen
Stilisierung das Geschick bewundern, mit dem
die beiden Gestalten in das Rund des Medaillons
eingeschrieben sind. Den glücklichsten Wurf
aber scheint mir der Künstler in einem großen
wahrhaft monumentalen Krieger-Gedenkstein
getan zu haben, an dem ein Adlerrelief die hohe
Begabung seines Urhebers für solchen stein-
gemäßen und kriegerisch-kraftvollen, dem Raum
vorzüglich angepaßten Bildschmuck hervortre-
ten läßt. Darf man die kleinen Gräberabzei-
chen, von denen hier nur zwei Proben wieder-
gegeben werden konnten, als vorbildlich in
ihrer Art bezeichnen, so könnte ich mir auch
kaum ein unserer Zeit angemesseneres Grup-
pendenkmal für einen Ehrenfriedhof denken als
diesen trotzigen Gesellen, der so ganz als Aus-
druck gesammelter Kraft erscheint. Wegen
Raummangel kann dieser Entwurf hier be-
dauerlicher Weise nicht wiedergegeben werden.
Daß Fuß aber auch auf dem Gebiet der großen
Architektur zu Hause ist, hat er dann noch in
einigen Ideal-Entwürfen gezeigt, unter denen
ein gewaltiger Backsteinturm durch seine
trefflichen Verhältnisse und die originelle For-
mensprache, an erster Stelle rangieren dürfte.
Leider steht bei den enormen Kosten dieses
Krieges zu vermuten, daß zur Ausführung sol-
cher Entwürfe noch für lange Zeit die Mittel
fehlen werden....... prof. dr. w. v. orolman.
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fassung zur Geltung und zwar nicht minder in
den dekorativen Zutaten wie in der architek-
tonischen Gesamtform. Bei dem famosen klei-
nen Stein, der wie ein in die Erde gerammtes
Schwert anmutet und in dessen ornamentalem
Schmuck, einem pfeildurchbohrten eisernen
Sturmhelm, Romantik und modernster Realismus
eine so glückliche Ehe eingingen, bedarf dies
keiner weiteren Erläuterung, aber selbst da,
wo so althergebrachte Symbole wie die Palme
an dem kleinen Steinchen (Abb. S. 199) oder
der pfeilbewehrte Bogen (Abb. S. 201) ver-
wandt sind, ist diesen eine so persönliche Form-
gebung abgerungen, daß die Motive in keiner
Weise den Eindruck des abgebrauchten machen,
sondern durchaus als Neuschöpfung anmuten.
Und wie ausgezeichnet ist dabei die Sehne des
Bogens nebst den flatternden Bändern benutzt,
dasGanze der umrahmenden Fläche anzupassen!
Zugleich ist das alles meisterhaft in die stein-
gemäße Form übersetzt. Nicht minder wird
man in dem Relief des Denkmals, Abb. S. 198,
außer der schönen Idee und der sachgemäßen
Stilisierung das Geschick bewundern, mit dem
die beiden Gestalten in das Rund des Medaillons
eingeschrieben sind. Den glücklichsten Wurf
aber scheint mir der Künstler in einem großen
wahrhaft monumentalen Krieger-Gedenkstein
getan zu haben, an dem ein Adlerrelief die hohe
Begabung seines Urhebers für solchen stein-
gemäßen und kriegerisch-kraftvollen, dem Raum
vorzüglich angepaßten Bildschmuck hervortre-
ten läßt. Darf man die kleinen Gräberabzei-
chen, von denen hier nur zwei Proben wieder-
gegeben werden konnten, als vorbildlich in
ihrer Art bezeichnen, so könnte ich mir auch
kaum ein unserer Zeit angemesseneres Grup-
pendenkmal für einen Ehrenfriedhof denken als
diesen trotzigen Gesellen, der so ganz als Aus-
druck gesammelter Kraft erscheint. Wegen
Raummangel kann dieser Entwurf hier be-
dauerlicher Weise nicht wiedergegeben werden.
Daß Fuß aber auch auf dem Gebiet der großen
Architektur zu Hause ist, hat er dann noch in
einigen Ideal-Entwürfen gezeigt, unter denen
ein gewaltiger Backsteinturm durch seine
trefflichen Verhältnisse und die originelle For-
mensprache, an erster Stelle rangieren dürfte.
Leider steht bei den enormen Kosten dieses
Krieges zu vermuten, daß zur Ausführung sol-
cher Entwürfe noch für lange Zeit die Mittel
fehlen werden....... prof. dr. w. v. orolman.
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