Erste Ausstellung der »Darmstädter Sezession*
KART. GTTNSCHMANN DARMSTADT.
GF.MAT.DE »KNABE AM TTSCH«
vielleicht besser gewahrt worden, die innere
Verbundenheit der verschiedenen Individualitä-
ten tritt fühlbarer hervor. Der Durchschnitt der
Leistungen ist durchaus achtbar. Freilich kann
man nicht sagen, daß dies eine eigentlich starke
oder epochale Ausstellung sei. Aber sie hat
ein Gesicht. Und dieses Gesicht trägt die Züge
der Zeit. Es handelt sich hier nicht um das
Ringen stärkster Persönlichkeiten nach letzter,
maßgebender Zeitform. Wohl aber um Aus-
wirkung eifervollen modernen Geistes in be-
rufenen und stark begabten Menschen, die an
dem Punkte, an dem sie stehen, wichtig und
entscheidend sind, verbunden durch einen künst-
lerischen Willen, der sich trotz aller individu-
ellen Abstufungen als eine bestimmte Einheit
zu erkennen gibt. Die Ausstellung ist Manifest
einer Kunstgesinnung rheinfränkischer Prägung.
Sie läßt Strom spüren, der alle einzelne Leistung
durchrauscht. Sie läßt fühlen, daß man vor
einem Lebendigen steht. Sie ist gewachsenes
Gefüge, eine echte Landschaft von Persönlich-
keiten unter einheitlichem Horizont.
Mit guter Figur tritt Karl Gunschmann
hervor. Aus seinen Blumenstücken und figür-
lichen Kompositionen spricht durchaus reine,
arkadische Sinnlichkeit in stark musikalischer
Inspiration. Die Natur schwingt noch gefühlt
und mit frischer Unmittelbarkeit in seinen Li-
nien und Farben. Man spürt: Er steht auf
gutem Fuß mit allem Geschöpf, gleich, ob Blume,
Mensch oder Ding. Ein Lebensgefühl von Un-
schuld und heiterer Breite spricht in guter, ge-
gliederter Rede. Seine Kunst bewegt sich so
einstimmig mit der Natur, daß sie schon auf
jene neue, positivere Lebensstimmung zu weisen
scheint, die wohl früher oder später die Tragik
und Ekstatik des eigentlichen Expressionismus
KART. GTTNSCHMANN DARMSTADT.
GF.MAT.DE »KNABE AM TTSCH«
vielleicht besser gewahrt worden, die innere
Verbundenheit der verschiedenen Individualitä-
ten tritt fühlbarer hervor. Der Durchschnitt der
Leistungen ist durchaus achtbar. Freilich kann
man nicht sagen, daß dies eine eigentlich starke
oder epochale Ausstellung sei. Aber sie hat
ein Gesicht. Und dieses Gesicht trägt die Züge
der Zeit. Es handelt sich hier nicht um das
Ringen stärkster Persönlichkeiten nach letzter,
maßgebender Zeitform. Wohl aber um Aus-
wirkung eifervollen modernen Geistes in be-
rufenen und stark begabten Menschen, die an
dem Punkte, an dem sie stehen, wichtig und
entscheidend sind, verbunden durch einen künst-
lerischen Willen, der sich trotz aller individu-
ellen Abstufungen als eine bestimmte Einheit
zu erkennen gibt. Die Ausstellung ist Manifest
einer Kunstgesinnung rheinfränkischer Prägung.
Sie läßt Strom spüren, der alle einzelne Leistung
durchrauscht. Sie läßt fühlen, daß man vor
einem Lebendigen steht. Sie ist gewachsenes
Gefüge, eine echte Landschaft von Persönlich-
keiten unter einheitlichem Horizont.
Mit guter Figur tritt Karl Gunschmann
hervor. Aus seinen Blumenstücken und figür-
lichen Kompositionen spricht durchaus reine,
arkadische Sinnlichkeit in stark musikalischer
Inspiration. Die Natur schwingt noch gefühlt
und mit frischer Unmittelbarkeit in seinen Li-
nien und Farben. Man spürt: Er steht auf
gutem Fuß mit allem Geschöpf, gleich, ob Blume,
Mensch oder Ding. Ein Lebensgefühl von Un-
schuld und heiterer Breite spricht in guter, ge-
gliederter Rede. Seine Kunst bewegt sich so
einstimmig mit der Natur, daß sie schon auf
jene neue, positivere Lebensstimmung zu weisen
scheint, die wohl früher oder später die Tragik
und Ekstatik des eigentlichen Expressionismus