DOI Artikel:
R., H. O.: Münchener Kunstausstellung im Glaspalast 1925
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.9179#0354
Münchener Kimstausstellung im Glaspalast 1925.
PROFESSOR LEO PUTZ. »IM GARTEN«
Ramge. Theodor Baierl, auch von jener
zeichnerischen Strenge, archaisiert zu
direkt. Willi Schmid tut es eben-
falls, ist aber größer und ausgewogener
in der Form. Sein Selbstbildnis ist eine
Leistung. Neben lieben, etwas trocke-
nen Waldstraßenbildchen von Hof-
meier seien die anspruchsvolleren,
dunstvollen, aber meist konventionel-
len Wasserlandschaften von G. von
Canal genannt und die ebenfalls an-
spruchsvollen, aber sehr gekonnten,
bald an Poussin.bald an schimmernden
Aquarell - Impressionismus anklingen-
den Großlandschaften Müller-Wi-
schins. Auch der Liljefors-Schüler
Olszewski sei hervorgehoben. —
Nach edler Konservativität, wenn nun
auch durchsetzt mit allzu Dekorativem
der Jahrhundertwende, strebtim Grun-
de auch Fritz Erl er in seinen gehal-
tenen Kompositionen. Einige gute
Werke haben mehr Zukunft als die
freilich keckeren, aber noch zu sehr
an der Malerei der „ Scholle " haftenden
Arbeiten von Leo Putz. Ausgezeich-
net die Landschaft Veit's mit den
zwei Schimmeln an der Landstraße,
weil naturnah und doch gefestigt.
— Um die impressionistische Be-
wegung herum gruppiert, wenn auch
keineswegs immer mit ihr zusam-
menfallend, sind die Arbeiten von
Kälmän, beträchtlich in der Stoff-
lichkeit. Desgleichen der andere
Leibischüler P. Padua. Eng an
Trübner anschließend die ausge-
zeichnete „Pagodenburg" von Kür-
meier und der „Ritter" von Traut-
mann. Bedeutend das exotische
Stadtbild von Otto Dill, woneben
sich der konventionellere Impres-
sionismus Schramm-Zittaus
schwer halten kann. Erstaunlicher
Einzelwurf K. Ohlshausens Hei-
dereiter. Kräftige Zügelschule M.
Bergmanns „Weckruf". Genannt
seien ferner R. E. Stüber, A.
Wenk, W. Mi ehe, F. von Geiger,
Weißhaupt, Cairati (gedämpftes
Flaschenstilleben), Franz Geb-
hardts „Bahndamm", A. Speth-
manns „Tölz" und L. Braun-
ERWIN KNIRR. GEMÄLDE »WEIBLICHER AKT«
PROFESSOR LEO PUTZ. »IM GARTEN«
Ramge. Theodor Baierl, auch von jener
zeichnerischen Strenge, archaisiert zu
direkt. Willi Schmid tut es eben-
falls, ist aber größer und ausgewogener
in der Form. Sein Selbstbildnis ist eine
Leistung. Neben lieben, etwas trocke-
nen Waldstraßenbildchen von Hof-
meier seien die anspruchsvolleren,
dunstvollen, aber meist konventionel-
len Wasserlandschaften von G. von
Canal genannt und die ebenfalls an-
spruchsvollen, aber sehr gekonnten,
bald an Poussin.bald an schimmernden
Aquarell - Impressionismus anklingen-
den Großlandschaften Müller-Wi-
schins. Auch der Liljefors-Schüler
Olszewski sei hervorgehoben. —
Nach edler Konservativität, wenn nun
auch durchsetzt mit allzu Dekorativem
der Jahrhundertwende, strebtim Grun-
de auch Fritz Erl er in seinen gehal-
tenen Kompositionen. Einige gute
Werke haben mehr Zukunft als die
freilich keckeren, aber noch zu sehr
an der Malerei der „ Scholle " haftenden
Arbeiten von Leo Putz. Ausgezeich-
net die Landschaft Veit's mit den
zwei Schimmeln an der Landstraße,
weil naturnah und doch gefestigt.
— Um die impressionistische Be-
wegung herum gruppiert, wenn auch
keineswegs immer mit ihr zusam-
menfallend, sind die Arbeiten von
Kälmän, beträchtlich in der Stoff-
lichkeit. Desgleichen der andere
Leibischüler P. Padua. Eng an
Trübner anschließend die ausge-
zeichnete „Pagodenburg" von Kür-
meier und der „Ritter" von Traut-
mann. Bedeutend das exotische
Stadtbild von Otto Dill, woneben
sich der konventionellere Impres-
sionismus Schramm-Zittaus
schwer halten kann. Erstaunlicher
Einzelwurf K. Ohlshausens Hei-
dereiter. Kräftige Zügelschule M.
Bergmanns „Weckruf". Genannt
seien ferner R. E. Stüber, A.
Wenk, W. Mi ehe, F. von Geiger,
Weißhaupt, Cairati (gedämpftes
Flaschenstilleben), Franz Geb-
hardts „Bahndamm", A. Speth-
manns „Tölz" und L. Braun-
ERWIN KNIRR. GEMÄLDE »WEIBLICHER AKT«